Pläne, um die Wohnung zu putzen, gibt es viele. Doch sie durchzuhalten, ist so schwer wie bei einer Diät. Es kann aber trotzdem klappen.
Den Haushalt zu putzen ist eine lästige Aufgabe. Verständlich, denn nach einem langen Arbeitstag mit einem häufig zeitaufwändigen Fahrtweg ist es nicht so erfrischend, noch den Wischlappen zu schwingen. Es mag Leute geben, die das glücklich macht, doch sind diese Glückspilze eine Seltenheit. Das Schicksal wird wissen, warum das so ist. Denn die meisten wollen abends nur etwas essen und dann die Füße hochlegen. Dem Staub ist das leider ebenso egal wie dem dreckigen Geschirr.
Sendungen im Fernsehen, Putzpläne, kluge Ratschläge
In den Fernsehkanälen werden vermüllte Wohnungen wohlmeindend entrümpelt und großartig hergerichtet. Danach ist alles wieder gut. Oder etwa nicht? Das erfährt man nicht wirklich. Putzpläne kann man im Internet finden, es gibt sie reichlich. Und natürlich können sich Betroffene vor klugen Ratschlägen kaum retten. Selbstverständlich von Leuten, die niemals nicht jemals auch nur ansatzweise ein Problem mit der Bewältigung von Haushalt oder Irgendwas hatten.
Seltsam ist nur, dass das alles nichts fruchtet. Denn es ist so wie mit einer Diät. Je starrer die Vorgaben, umso weniger taugen sie für den Alltag. Es kommt immer etwas dazwischen und sowieso anders, als es im Plan vorgesehen ist. Denn das Leben ist individuell, die Probleme sind es auch. Ob nun im Beruf, beim Abnehmen oder im Haushalt.
Ein Beispiel sei der Rat, jeden Tag in der Woche einen Raum zu putzen. Das führt leicht zu Geschirrbergen in der Küche, unhygienischer Abfallentsorgung und Wäschebergen. Einmal pro Woche die Toilette zu putzen, mag manchem genügen. In einer Fünf-Personen-Wohngemeinschaft kann das aber ein Hygieneproblem werden.
Pläne als Grundlage
Aller Kritik zum Trotz sind Pläne eine gute Grundlage, um den Haushalt endlich in den Griff zu bekommen. Sie müssen nur der individuellen Lebenssituation angepasst werden.
Einfach gesagt – nicht ganz so einfach gemacht. Denn individuelle Lebenssituationen haben es an sich, eben ganz individuell und damit unverwechselbar zu sein. Wer den ganzen Tag arbeiten geht, macht weniger Dreck als eine fünfköpfige Familie mit zwei Hunden und einer Katze. Die Idee eines universellen Putzplans führt sich damit selbst ins Absurde. Aber als Basis ist ein Plan ausbaufähig.
Tägliche Aufgaben für das Putzen
Als erstes muss festgelegt werden, was täglich zu erledigen ist.
Dazu gehören die Küche, das Bad, die Fußböden, der Staub und der Müll. Nicht zu vergessen sind die Betten und die allgemeine Ordnung.
Also: Betten machen, aufräumen, Staub saugen, danach Staub wischen. In der Küche aufräumen, vor allem das Geschirr spülen und den Müll wegbringen (Trennen nicht vergessen). Das täglich durchgehalten bringt schon viel Ordnung und Sauberkeit. Wer gut ist, erledigt die anfallenden Papiere sofort. Schreiben gegebenenfalls beantworten und dann abheften. Was weg ist, liegt nicht mehr herum. Nun ist Zeit, sich den wöchentlichen Aufgaben zu widmen.
Wöchentlich Wichtiges nicht aufschieben
Da sind sie schon, die kleinen Aufschieber. Bad putzen macht wenig Spaß. Es geht aber schneller, wenn man es regelmäßig tut. Also wenigstens einmal pro Woche. Je mehr Personen den Haushalt bevölkern, umso öfter muss das gemacht werden. Einfach eine Frage der Hygiene. Die Wände in der Dusche nicht vergessen. Regelmäßig gereinigt haben sie keine Kalkbeläge.
Ebenso ist es mit der Wäsche. Ein Single, dessen Arbeitskleidung vom Betrieb gewaschen wird, braucht einfach weniger Kleidung als eine junge Familie mit einem Kleinkind und einem Säugling. Hier hilft nur Eines: Wäsche waschen, sobald eine Waschtrommel voll wird. Nicht abwarten, sondern gleich erledigen. Bügeln, sobald mehr als drei Wäschestücke dafür bereit liegen. Dann schreckt das auch nicht mehr.
Die Böden brauchen, wenn man Laminat bzw. Fliesen hat, eine feuchte Reinigung. Nicht täglich, aber regelmäßig. Unter den Möbeln saugen nicht vergessen.
Doch da ist noch mehr: In den Regalen Staub wischen, nicht immer nur vor den Büchern. Es lohnt sich auch, wöchentlich den Kühlschrank durchzusehen. Was nicht gebraucht wird oder gar verdorben ist, sollte dabei gleich weggeräumt werden.
Den Rest regelmäßig erledigen und nicht abwartenDie Schränke müssen regelmäßig aufgeräumt werden, das Tiefkühlfach abgetaut und noch so viel mehr. Auch an den Keller denken, die Buchsammlung sortieren und die Computerprogramme durchschauen. Wegwerfen, was nicht mehr gebraucht wird.
Planen, aber individuell – danach dann handeln
Jeder Haushalt ist anders, weil seine Bewohner anders sind als andere. Also ist auch jeder Putzplan anders, wenn er funktionieren soll. Ein eigener Plan kann helfen.
Zusammengefasst empfiehlt sich folgendes Vorgehensweise:
- Was muss täglich erledigt werden?
- Was muss jede Woche gemacht werden?
- Was ist monatlich wichtig?
- Was sollte in jedem Quartal erledigt werden?
Zuerst die täglichen Aufgaben zusammen fassen und loslegen. Egal, was sonst noch los ist, das wird von jetzt an jedem Wochentag erledigt.
Während man sich daran gewöhnt, hat man Zeit, sich die wöchentlichen Aufgaben zurecht zu legen. Immer fragen, was so häufig erledigt werden muss und dann anpacken. Jeden Tag eine wöchentliche Aufgabe, so wird es einfacher.
Die monatlichen Aufgaben kommen als nächstes. Wenn die täglichen und die wöchentlichen sitzen, dann die für jeden Monat vornehmen.
Klappen diese, werden die anderen Sachen, die noch nicht auf der Liste stehen, kaum noch Probleme machen.
Mit der Zeit entwickelt sich das Auge für Ordnung und Sauberkeit Am Anfang ist es noch nicht so leicht, alles, was erledigt werden muss, zu bewältigen. Aber aus Erfahrung lernt man und mit der Zeit entwickelt sich das Auge für all‘ die Kleinigkeiten, die man so nebenbei erledigen kann.
Ein Klassiker ist zum Beispiel ist bei jedem Gang etwas mitzunehmen, was irgendwohin getragen werden muss. Das schmutzige Glas in die Küche tragen, wenn man sowieso auf dem Weg zum Bett daran vorbei geht. Beim Aufstehen zum Schlafengehen gleich noch die Sofakissen zurecht rücken, das sieht am nächsten Morgen schon viel freundlicher aus. Ach ja, gleich die gelesene Tageszeitung in den Müll. So liegt sie nicht herum.
So wird es nach und nach besser.
Und nicht vergessen: Jeder Schritt, der geschafft wurde, ist ein Grund, sich zu freuen. Also: Ran an den Haushalt!