Die moderne Gesellschaft fördert das Problem. Viele Jugendliche sind gewalttätig. Schuld daran sind oft Frustrationen, die im täglichen Leben erworben werden.
Viele Jugendliche neigen zu Aggression und Gewalt. Für die meisten Erwachsenen ist dieser Umgangston und das daraus resultierende Verhalten unverständlich. Doch es hat Gründe warum ein Jugendlicher solch ein Verhalten zeigt. Die gängigste Theorie ist die Frustrations- / Aggressionshypothese.
Entstehung von Frustration
Die Hypothese geht davon aus, dass Aggression eine Folge von Frustration ist. Hierbei spielt es keine Rolle, wodurch die Frustration entsteht. Viele Jugendlichen finden keine Lehrstelle oder sind in der Schule überfordert. In einigen Fällen werden sie von den Eltern nicht beachtet. Diese Situationen fördern Frustrationen, die sich in den Jugendlichen aufstauen.
Von der Frustration zu Aggression und Gewalt
Die Frustration bringt es mit sich, dass Energien aufgebaut werden. Diese Energien sind vergleichbar mit Stress. Der Blutdruck steigt, der Jugendliche wird getrieben und läuft ständig auf und ab. Hormone werden ausgeschüttet. Die Energien müssen wieder entladen werden. Dies geschieht mit Hilfe der Aggression, die unmittelbar an Personen oder Gegenständen ausgelebt wird. Die Aggression ist nach dieser Hypothese somit nur eine Folge von anderen Erlebnissen, die der Jugendliche im Vorfeld gemacht hat.
Gewalt ist wiederum eine direkte Folge der Aggression. Wird die Energie nicht abgebaut oder die Frustration war zu groß, dann ist eine Unterdrückung der Impulse nicht mehr gewährleistet. Es kommt zu Gewalt, die an anderen Personen oder an Gegenständen ausgelebt wird.
Unterdrückende Mechanismen
Nicht alle Jugendlichen sind aggressiv oder gar gewalttätig. Viele machen dennoch frustrierende Erfahrungen. Hier stellt sich die Frage, woher die Unterschiede kommen.
Ob eine Situation Frustrationen auslöst hängt mit der Bewertung des Einzelnen zusammen. Je nachdem wie die Situation bewertet wird, kann sie als frustrierend oder als unwichtig angesehen werden. Wenn ein Jugendlicher kein Geld von den Eltern bekommt und sieht seine Freunde Geld ausgeben, dann kann die Situation entweder als frustrierend erlebt werden („Ich will das auch haben und kann es nicht kaufen“) oder die Situation wird neutral bewertet („Sieht zwar gut aus, brauche ich aber nicht“). Im ersten Fall baut sich Frustration auf. Im zweiten Fall ist die Bewertung neutral und erzeugt daher keine Frustration.
Wie eine Situation bewertet wird, hängt von den Lernerfahrungen ab, die ein Mensch während seines Lebens gemacht hat. Hat ein Mensch gelernt, dass Materielles unwichtig ist, dann wird er nicht frustriert sein, wenn es um materielle Dinge geht. Hat er gelernt, dass er unbedingt alles haben muss, dann ist die Gefahr groß, dass der Jugendlich mit Frustration reagiert, wenn er etwas nicht bekommt, dass er unbedingt haben will.
Gewalt kann allerdings auch mit neutralen Gefühlsregungen einhergehen. Hier hat der Jugendliche vorher Lernerfahrungen gemacht, die als erfolgreiche Verhaltensweise angesehen werden. Daher können Verhaltensweisen entstehen, die Gewalt förde.