Im Keller herrschen die besten Bedingungen für edle Weine. Kühle, Dunkelheit und Ruhe ist es, was der Wein braucht. Doch auch beim Servieren gelten einige wichtige Regeln für den perfekten Genuss.
Die Auswahl an Weinen ist für die meisten Menschen, die vor einem Weinregal stehen, ein Buch mit mehr als sieben Siegeln. Ohne den Hinweis, ob der Wein in der ausgewählten Flasche ein trockener, halbtrockener oder lieblicher Wein ist, weiß man als Laie oft gar nicht, was man zu erwarten hat, wenn man den Korken zieht. Zudem verfügen Weinlaien oft auch nicht über einen geeigneten Weinkeller, um die erstandene Falsche angemessen zu lagern. Doch braucht es den überhaupt? Werden einige grundsätzlichen Regeln beachtet, schmecken Riesling, Silvaner und Grauburgunder auch ohne Weinkeller über lange Zeit wie feine Tropfen und verlieren ihren besonderen Geschmack nicht. Vor allem die edlen Weine sind es, bei denen die Lagerung entscheidend für den Wohlgeschmack ist.
Weine mögen es kühl und dunkel
Wichtigster Punkt: Es muss eine gleichbleibende Temperatur herrschen. Zwölf Grad Celsius sind ideal und auch einige Grad kühler ist erlaubt. Dunkel und geruchsneutral sollte der Raum zudem sein, damit der Wein in Farbe und Geruch nicht beeinträchtigt wird. Ist kein solcher Keller im Haus vorhanden, ist oft das Schlafzimmer die zweite Wahl zur Weinlagerung, denn es ist meist der kühlste Wohnraum.
Ruhe für das besondere Bukett
Zweiter wichtiger Punkt: Die Weine müssen ruhig gelagert werden. Weine mit Korkverschluss müssen liegen, damit der Korken nicht austrocknet, schrumpft und Luft in die Flasche eindringen kann. Hat der Wein einen Verschluss aus Kunststoff, Glas oder einen Schraubverschluss, darf sie auch auf dem Fußboden oder in einem Karton stehen.
Trotz aller Vorsicht mit den Weinen gilt: Werden sie innerhalb von ein paar Wochen getrunken, dürfen sie auch in der Wohnung lagern, ohne dass ein spezieller Kellerraum nötig wäre.
Die Trinktemperatur ist entscheidend
Entscheidend für den Genuss ist nicht die Lager-, sondern ebenso die Temperatur, die der Wein im Glas hat. Ein Weißwein, der bei sieben Grad im Kühlschrank gelagert wurde, kann direkt serviert werden und schmeckt erfrischend. Rotwein dagegen darf nicht zu kalt sein, damit sich seine vielfältigen Aromen entfalten. Am besten gelingt das in einem Dekanter, einer bauchigen Flasche mit hohen, breiten Hals, in der der Wein mit größtmöglicher Oberfläche atmen kann. Durch das Umfüllen von der Flasche in den Dekanter bekommt der Wein eine Extraportion Sauerstoff, der das Bukett entfaltet. Zudem kann der Wein von unerwünschtem Weinstein und Bodensatz in der Flasche getrennt werden. Wer möchte schon, dass beim letzten Glas ein dunkler, körniger Satz ins Glas bröckelt.
Wichtiges Zubehör für den idealen Weingenuss
Im Glas erwärmt sich der Wein schnell. Zwei bis drei Grad pro Minute sind die Regel. Ein Weinthermometer kann helfen, die Temperatur, die meist als ideale Trinktemperatur auf dem Weinetikett angegeben wird, einzuhalten. Um Weiß- und Roséweine an warmen Tagen kühl zu halten, empfiehlt sich der Einsatz von Kühlmanschetten. Sie enthalten ein Gel, das die Kühle lange speichert. Auch Kühler aus doppelwandigem Kunststoff oder Edelstahl sind gut zur Kühlung geeignet und noch dazu eine stilvolle Tischdekoration. Oft vernachlässigt wird die Tatsache, dass Weiß- und Roséweine nicht offen stehen sollten, weil sie dadurch schnell ihr leichtes Aroma verlieren. Abhilfe schaffen schmucke Flaschenverschlüsse aus Kork oder Edelstahl.