Für die Liebe ist der Mann nie zu alt

Körperliche Liebe bis ins hohe Alter ist Lebensqualität.

Liebe zwischen älteren Menschen ist noch immer ein Tabuthema. Die Gesellschaft wie die Partner selbst haben ihre Probleme damit.

 

Oswald Kolle – lange Jahre d e r Sex-Aufklärer der Nation – wundert sich: Einerseits ist Sexualität überall im Umfeld des modernen Menschen vertreten – in der Werbung, im Fernsehen, im Internet, in den bunten Blättern des Zeitschriftenmarktes. Andererseits ist die körperliche Liebe zwischen älteren Menschen noch immer ein Tabu-Thema. „Die Liebe unter älteren Menschen ist ein heikles Randthema, über das man nicht gern spricht“. Oder besser „Mann nicht spricht“.

„Vielen Männern fällt es zum Beispiel sehr schwer über ihre Erektionsstörungen zu sprechen“, weiß Oswald Kolle. „Diese Männer nehmen lieber einen Verlust an Lebensqualität in Kauf, anstatt zum Arzt zu gehen und sich helfen zu lassen. Heute können Erektionsstörungen gut behandelt werden- zum Beispiel mit PDE 5-Hermmern. Das sind Medikamente, die nach Bedarr oder auch als Dauertherapie eingenommen werden.

Im Alter wird die Lust nicht weniger

„Im Alter wird die Lust nicht weniger“, weiß der inzwischen 80jährige Publizist. „Man sollte sie leben, statt sich zu verstecken“. rät der Fachmann. Allerdings weiß Kolle auch, dass hier such viel Druck auf beiden Seiten eine Rolle spielt. „Die Frauen denken, sie seien nicht mehr attraktiv genug, die Männer sehen Sex als Leistung“. Das hemmt beide und steht ihnen im Weg. Ein weiteres Problem sieht Kolle darin, dass jüngere Menschen ihre Eltern oder ältere Generation überhaup0t nicht „als Wesen begreifen können, die sexuell aktiv sind“.

Die Partner müssen mit einander reden

Ganz problematisch sei, dass beide Partner meist nicht den Mut hätten, Erektionsstörungen offen anzusprechen. Zu Recht meint Kolle, dass in einer sonst funktionierenden Partnerschaft Probleme doch gemeinsam besprochen würden. Dazu zählten durchaus auch Krankheiten oder Behinderungen. Erektionsstörungen aber werden zum Tabu.

Deshalb hält Kolle es für wichtig, dass betroffene Männer solche körperlichen Probleme mit ihren Partnerinnen besprechen und diese in eine vom Arzt zu verordnende Therapie einbeziehen. „Ohne Liebe, Zärtlichkeit und ausreichend Zeit der Partner füreinander geht überhaupt nichts“, so Kolle. Das aber scheint ein Zeitproblem zu sein, wie der Sexualtherapeut Professor Uwe Hartmann von der Universität Hannover festgestellt hat. „Den meisten Paaren mangelt es heutzutage an Zeit füreinander“. Die Ursache sieht er im gesellschaftlichen Selbstverständnis.

Beide wollen sich verwirklichen

Da ist der eigene Beruf, da sind die Kinder, da sind die individuellen Liebhabereien. Es soll sich ja jeder selbst verwirklichen, ist ein integraler Grundsatz unserer Gesellschaft. „Dabei ist die gemeinsame Zeit für die Paarbeziehung so wichtig Luft und Wasser“, so Hartmann. Die Sexualität dürfe keinem Fahrplan folgen. „Selbst für die physiologischen Aspekte der Sexualität und des Erektionsvorgangs ist ausreichend Zeit wichtig“, betont der Psychologe. Letztlich sei der scheinbar mechanische Erektionsvorgang ein Entspannungsprozess.

In Deutschland leiden Schätzungen zufolge fünf Millionen Männer unter Erektionsstörungen. Jeder fünfte Mann ist im Laufe seines Lebens davon betroffen. Und doch „findet nur ein Fünftel aller von chronischen Potenzstörungen betroffenen Männer den Weg zum Arzt“, weiß der Hamburger Urologe Professor Hartmut Porst. Mit den PDE-Hemmern stehen verschiedene Alternativen zur Verfügung, die eine wirksame und vor allem individuelle patientenorientierte Therapie möglich machen. Neu ist nach Professor Porst ein niedrig dosierte Dauertherapie, bei der Mann jeden Tag eine geringe Dosis des länger wirksamen PDE-5 Hemmers entnimmt. „Liebe und Sexualität mit dem Partner bedeuten ein großes Stück Lebensqualität, auf das man nicht verzichten möchte“, weiß Oswald Kolle. . .

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