Ursachen, Symptome und Behandlung von Lippenherpes. Noch ist er nicht zu sehen, aber die Vorboten sind da – an der Lippe juckt und spannt es, und nach zwei bis drei Tagen ist die schmerzhafte, nässende Blase sichtbar. wie behandelt man herpes
Der Lippenherpes, im Volksmund Fieberbläschen und in der medizinischen Terminologie Herpes labialis oder Herpes simplex genannt, ist die bekannteste Form aller Herpesarten und wird vorwiegend durch das Humane Herpes-Virus Typ 1 (Herpes simplex Typ 1, HSV-1) ausgelöst. Wer sich einmal mit diesem Virus infiziert hat, wird nicht immun dagegen, sondern diese Erregerart bleibt lebenslang im Körper – mit der Folge, dass es immer wieder zum Ausbruch einer Herpessymptomatik kommen kann. Verschiedene Faktoren wie zum Beispiel körperlicher und emotionaler Stress, Erkältungen, Übermüdung, starke Sonneneinstrahlung, Kälteeinwirkung und Hormonschwankungen können Auslöser sein. Einmal Herpes – immer wieder Herpes.
Symptome des Herpes
Bevor es zur typischen, oft schmerzhaften Blasenbildung mit eitrigen, verkrusteten Belägen an der Lippenregion kommt, kündigt sich der Herpes ein bis drei Tage vorher mit gespannter, überempfindlicher und juckender Haut an. Das Virus befällt nur die obersten Hautzellen, die dann mit den typischen nässenden Bläschen reagiert. Von der Oberhaut jedoch wandert es über die Nervenbahnen zu den Nervenwurzeln. Hier nistet es sich dauerhaft ein, wobei es in einer Art Dämmerzustand verbleibt, um jedoch im Falle einer geschwächten Abwehrlage wieder aktiv zu werden. Auf umgekehrtem Wege breitet es sich nun entlang der Nervenbahnen wieder in Richtung Haut aus, wo aufgrund der Reaktivierung wieder eine Bläschenbildung erfolgt.
Der typische Lippenherpes zeigt sich zwar hauptsächlich an den Lippen, kann aber durchaus auch auf die übrigen Gesichtsareale übergreifen, wie zum Beispiel Naseneingang, Ohrläppchen, Wangen bis hin zu den Augen. Der Befall des Auges, insbesondere der Hornhaut ist eine gefürchtete Variante des ansonsten unangenehmen, aber als eher harmlos geltenden Herpes simplex, denn hier können bei nicht rechtzeitiger Behandlung Hornhautnarben und Hornhauttrübung die Folge sein, die zu Sehstörungen bis hin zur Erblindung führen können.
Behandlung und Therapie des Herpes labialis
Leider sind immer nur die Symptome, aber nicht die Ursache behandelbar. Als lokale Maßnahme können die Bläschen mit desinfizierenden, austrocknenden Lotionen betupft werden. Es gibt auch spezielle Salben mit dem Inhaltsstoff Aciclovir, die gegen das HSV-1 Virus wirksam sind und dessen Vermehrung hemmen. Bei einem wiederholten Auftreten von ausgeprägtem Lippenherpes oder bei Auftreten von Komplikationen verordnet der Arzt antiviral wirksame Tabletten.
Hausmittel bei Herpes
- Zahnpasta
Das Bestreichen der betroffenen Stelle mit Zahnpasta liegt bei allen Hausmitteltipps gegen Herpes mit an erster Stelle. Die Zahnpasta sollte bis zu zwei Stunden einwirken. Sie kann tatsächlich Schmerz und Juckreiz lindern und wirkt austrocknend.
- Eiswürfel
Einen Eiswürfel in ein sauberes Taschentuch wickeln und auf die spannende, juckende Stelle drücken. Darauf achten, dass keine Unterkühlung entsteht. Behandlung mehrmals täglich wiederholen. Die Kälte wirkt entzündlungslindernd.
- Seife
Den betroffenen Bereich mit Seifenschaum einseifen und trocknen lassen. Stoppt die Virusausbreitung und wirkt auch austrocknend.
- Heilerde
Diese spezielle Erde unterstützt den Abheilungsprozess und wirkt desinfizierend.
- Ätherische Öle
Melissen- und Teebaumöl haben desinfizierende und sogar antivirale Wirkungen.Sie können, je nach persönlicher Empfindlichkeit der Haut, verdünnt oder sogar pur aufgetragen werden. In der Apotheke sind sogar spezielle Herpessalben erhältlich, die als Wirkstoff Melissenextrakt beinhalten.
Ein Herpespflaster fördert die Heilung und lässt die unschönen Hautläsionen verschwinden
Das Pflaster sollte, wie alle anderen Maßnahmen auch, schon bei den ersten Anzeichen angewendet werden. Es handelt sich hierbei um hauchdünne, transparente Patches, die sofort den Schmerz lindern und heilungsfördernd wirken. Die Blase wird durch das Anbringen des Pflasters isoliert, die Wundflüssigkeit durch Absorption und Verdunstung abgeleitet und der betroffene Bereich dadurch schneller ausgetrocknet. Nicht zu unterschätzen ist hier der gerade für Frauen wichtige kosmetische Faktor, denn das Patch kann problemlos mit einem Lippenstift überschminkt und der Herpes dadurch geradezu unsichtbar gemacht werden.
Ein Lippenherpes ist zwar unangenehm und unschön, heilt jedoch in der Regel folgenlos aus. Bei Patienten mit durch Krankheit geschwächtem Immunsystem (zum Beispiel nach einer Chemotherapie, bei Einnahme von Immunsuppressiva und bei HIV-Infektionen) können jedoch Komplikationen auftreten. Diese Patientengruppe sollte grundsätzlich lieber einmal zu oft als zu wenig den Arzt aufsuchen.