Eine Krebserkrankung als Belastung für die ganze Familie. Wie kann man mit der Diagnose “ Brustkrebs“ umgehen und wie kann man die Familie damit konfrontieren? Erste Reaktionen und ihre Verarbeitung im Alltag.
„Ist der Krebs ein böses Tier“, „Was macht er in dir“ oder „Wirst du sterben“. Das sind alles Fragen die sich Kinder nach dem ersten Gespräch mit ihrer kranken Mutter stellen. Jährlich erkranken etwa 50.000 Patienten neu an Brustkrebs. Die durchschnittliche 5-Jahres-Überlebensrate liegt zwar bei 81 %, dennoch spielt die Angst vor dem Tod immer eine entscheidende Rolle. „Was wird dann aus den Kindern“ , „Wer zieht sie groß“ und „Wann erklär ich es meinen Liebsten“. Alles Fragen die für alle Beteiligten eine schmerzliche und schwere Lebensphase darstellen.
Wie gehe ich mit der Krankheit um?
„Man wird aus den Leben gerissen und es entsteht ein leerer Raum indem kein Sinn mehr zu finden ist“, so gab eine Brustkrebspatienten nach der Diagnose ihre Gefühle wieder. Die Konfrontation mit einer solch schweren Krankheit führt viele in eine zunächst aussichtslose Situation. Das Leben gerät aus den Fugen, alles erscheint als sinnlos und nichts ist mehr so wie es war. All die kleinen Schwierigkeiten, die uns tagtäglich begegnen, sind aufeinmal wie weggeblasen. Es herrscht nur noch ein Gedanke – der Krebs. An so einem Zeitpunkt, indem man in erster Linie mit sich selbst fertig werden muss, tritt dann noch ein anderes Problem. Wie geht man mit den Kindern um?
Wie sage ich es den Kindern?
In der Regel sollten die Kinder so früh wie möglich mit der Krankheit konfrontiert werden. Meist fällt es ihnen so leichter, die Lage der Mutter richtig ein zu schätzen. Sie können sich eher mit der Thematik beschäftigen und lernen so auf unterschiedliche Weise mit der Krankheit um zu gehen. Ein Kind sagte beispielsweise: „Komm Mama, ich hole mein Schwert aus dem Zimmer und wir bekämpfen den Krebs zusammen“. So kann die Mutter Kraft im Kampf gegen die Krankheit schöpfen und beide können sich gegenseitig unterstützen.
Selbst kleine Kinder, die noch nicht in der Lage sind, sich ein klares Bild zu machen, geben ihre Gefühle wieder. Sie malen Bilder, auf denen der Krebs im Sand vergraben wird oder stellen die Krankheit als böses Tier da. Zwar ist je nach Alter eine sensible Herangehensweise gefragt, in der Regel sollten aber alle Kinder die Chance haben, sich mit der schwierigen Situation auseinander zu setzen.
Wie gehe ich im Alltag mit dem Krebs um?
Für die Kinder ist die Mutter meist der wichtigste Bezugspunkt in ihren Leben. Deswegen sollte die Mutter den richtigen Zeitpunkt wählen, um den Kleinen von der Krankheit zu erzählen. Tägliche Rituale wie, gemeinsames Essen, sollten nicht für eine solche Thematik missbraucht werden. Auch sollte die Vorgehensweise vorher mit einer anderen Person des Vertrauens genau durchdacht sein. Kinder reagieren häufig mit Panik wenn sie direkt mit dem Thema Tod konfrontiert werden. Also lieber langsam herantasten und immer wieder das Positive hervorheben. Es gibt immer mehr neue Therapiemöglichkeiten,welche die Lebenserwartung drastisch verbessern. Man kann und sollte zwar von einer schwierigen Situation sprechen, sie aber nicht als aussichtslos beschreiben. Kinder brauchen immer Hoffnung und sollten selbst bei niedrigen Überlebenschancen immer noch positiv in die Zukunft schauen können.