Aufklärung über Brustkrebs

Das Arzt-Gespräch soll mit fundierten Filmen unterlegt werden. Die Nachricht einer schweren Erkrankung, wie Bruskrebs, ruft beim Betroffenen einen Schock hervor. Aufklärende Filme sollen das Gespräch mit dem Arzt unterstützen

Jährlich erkranken in Deutschland rund 47 500 Frauen an Brustkrebs. Damit hat diese Krankheit einen Anteil von fast einem Viertel an allen Krebsneuerkrankungen. 2006 starben in Deutschland 17 590 Frauen an Brustkrebs – vier Prozent aller Todesfälle bei Frauen. Mit einem Anteil von achtzehn Prozent ist der Tod durch Brustkrebs die häufigste krebsbedingte Todesursache bei Frauen.

Es gibt eine Fülle von Risikofaktoren. Unabhängig davon ist die genetische Vorbelastung für bis zu zehn Prozent aller Mamma-Karzinome verantwortlich. Aber auch die heute immer früher einsetzende Menstruation, die Verschiebung der Wechseljahre und die gesellschaftlich bedingte Kinderlosigkeit beziehungsweise die Erstgeburt in einem höheren Alter sollen zu den Risiken beitragen.

Informationsfilm

Brustkrebs verursacht üblicherweise keine Beschwerden. Deshalb sind Selbstuntersuchungen der Frau ebenso wichtig wie die regelmäßigen Kontrollen durch den Arzt. Nun hat die Gesundheitsagentur Aviso aus Berlin und Weimar den Aufklärungsfilm „Brustkrebs behandeln“ mit der Schauspielerin Gudrun Landgrebe („Die flambierte Frau“) als Sprecherin hergestellt, der erkrankten Patientinnen eine Hilfe sein soll. Der Film wurde unlängst anlässlich eines Fachkongresses in Lübeck vorgestellt. Die Agentur wendet sich sowohl an den Fachmann wie an die breite Öffentlichkeit, der sie über die Publikumspresse mit Roadshows die neuesten Ergebnisse der Forschung nahe bringt. Darüber hinaus stellt die Agentur mit begehbaren Organen wie der Prostata, dem Darm, Knochen und Nieren, Veranstaltern, Krankenhäusern und Selbsthilfegruppen anschauliches Material zur Verfügung.

Unterstützung der ärztlichen Aufklärungsarbeit

Seit dem Jahr 2006 produziert die Agentur 3D-Filme zur Unterstützung der täglichen ärztlichen Aufklärungsarbeit. Begonnen wurde mit einer DVD über Prostatakrebs, die gut angenommen worden ist. Jetzt plant Aviso eine ganze Serie, in deren Rahmen die DVD über Brustkrebs produziert worden ist. Der Film erläutert die verschiedenen Behandlungsmethoden des Brustkrebses und bietet umfassende medizinische Informationen – Informationen, zu denen Arzt und Krankenhaus meist gar keine Zeit haben. Gedacht ist, dass die Patientinnen sich den Film zuhause anschauen, aufkommende Fragen notieren und später mit dem behandelnden Arzt besprechen können. Der Film soll helfen, in die Entscheidung über mögliche Therapien Wissen einzubeziehen. Problematisch scheint allerdings, dass hier bei den Patientinnen ein intellektuelles Niveau vorausgesetzt wird, dass keinesfalls in jedem Falle gegeben ist. Außerdem muss angesichts des Migrationshintergrundes vieler Patientinnen auf die sprachliche Problematik hingewiesen werden.

Die Agentur weist auf den Schock hin, der in den meisten Fällen mit der Diagnose „Brustkrebs“ verbunden ist. Den Patientinnen werden verschiedene Behandlungsmethoden vorgestellt, und sie sollen sich möglichst schnell entscheiden. Da Vertrauen für die Genesung eine wichtige Voraussetzung ist, soll der Film hier entscheidende Grundlagen für den Heilungsprozess liefern. An der Entstehung des Films haben herausragende Wissenschaftler des Fachs Onkologie mitgewirkt. Der Inhalt entspricht dem neuesten Stand der Wissenschaft. Als nächstes plant die Agentur Filme über Herz, Lunge, Bauchspeicheldrüse und Leber.

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