Haarausfall: Sorgen um den Nachwuchs

Mögliche Ursachen der Alopezie. Haare sind wichtig für das Selbstwertgefühl. Doch nicht immer begleiten sie jemanden ein Leben lang. Dabei sind die Ursachen für Haarausfall vielfältig.

Gerade Männer sind von dem Problem Haarausfall besonders betroffen. Doch auch Frauen sehen sich vermehrt mit ausfallenden Haaren konfrontiert. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit Ursachen.

Allgemeines zum Thema Haar

Jeder Mensch besitzt über eine Millionen Haarwurzeln. Auf dem Kopf wachsen davon ca. 100.000 bis 150.000. Die Anzahl der Haupthaare ist von der Haarfarbe abhängig. Dunkelhaarige Menschen haben im Schnitt weniger Haare als hellhaarige. Blonde können bis zu 150.000 Haare haben. Das bedeutet, die Haardichte schwankt zwischen 140-240 Haare pro cm².

Der Lebenszyklus des Haares unterteilt sich dabei in drei Phasen. Die Wachstumsphase dauert ca. 5 – 7 Jahre und betrifft ungefähr 85 Prozent des Haares. In dieser Zeit wächst das Haar etwa 1 cm pro Monat. Darauf folgt die Übergangsphase (3 – 4 Wochen), in der das Haar zu wachsen aufhört. Schließlich wird das alte Haar in der Ruhephase (3 – 4 Monate) abgestoßen und durch ein neues ersetzt. Davon sind etwa 10-20 Prozent des Haares betroffen.

Normalerweise verliert der Mensch pro Tag bis zu 60 Haare. Im Frühjahr und Herbst stellt sich auch ein zeitweise verstärkter Haarausfall ein. Verliert man allerdings dauerhaft mehr als 100 Haare pro Tag, spricht man von Haarausfall (Alopezie).

Ausfallende Haare schlagen aufs Gemüt

Eine Umfrage hat ergeben: Haarausfall schlägt deutschen Männern weit schwerer aufs Gemüt als Engländern, Franzosen, Italienern oder Spaniern. Unter den Italienern etwa fühlen sich von einer drohenden Glatze nur 22 Prozent in ihrem Selbstwertgefühl tangiert. Hierzulande dagegen löst Haarausfall bei drei von vier (78 Prozent) Männern ernsthafte Betroffenheit aus. Hierzulande sind die Männer der Meinung, dass Haare wichtig sind für ein attraktives Äußeres (73 Prozent) und fühlen sich durch Haarausfall verunsichert (71 Prozent; Italiener: 42 Prozent, Spanier: 41 Prozent).

Auch wird in Deutschland – wie in kaum einem anderen Land – gegen den Haarausfall vorgegangen. Zehn Prozent der betroffenen Deutschen gehen aktiv gegen ihre Glatze vor – das ist europaweit spitze. In England sind es zwei Prozent. Dabei vertrauen Männer auf Vitamine, Naturheilmittel sowie andere Medikamente und schrecken auch vor einer Haartransplantation nicht zurück.

Alopezie

Haarausfall nennt man auch Alopezie. Mediziner bezeichnen hiermit einen Zustand, bei dem 60 Prozent der Haare an einer Stelle oder in einem bestimmten Gebiet ausfallen. Insgesamt gibt es jedoch verschiedene Formen des Haarausfalls. Zum einen kann dieser genetische Ursache haben, sich über einen längeren Zeitraum erstrecken oder zum anderen auch sehr akut auftreten.

Androgenetische Alopezie

Am häufigsten ist die androgenetische Alopezie. Dabei handelt es sich um einen genetisch vorbestimmten Haarverlust, der durch Alterung verursacht wird. Diese Veränderungen sind hormonell gesteuert. Dabei bewirken die Hormone bei Männern einerseits ein gesteigertes Wachstum im Bartbereich, andererseits die Vermehrung von Talgdrüsen auf dem Kopf. Mit dieser Vermehrung der Talgdrüsen geht der Verlust der Haare einher. Der Verlauf ist bekannt: Zuerst bilden sich so genannte Geheimratsecken, dann verbinden sich die haarfreien Zonen, so dass allmählich eine Glatze entsteht.

Bei Frauen ist diese androgenetische Alopezie eher selten. Wenn diese Art von Haarausfall zu beobachten ist, liegt eine Störung der weiblichen Östrogenproduktion vor. Der Haarausfall kann dann begleitend bei Tumoren der Eierstöcke, oder nach der Menopause auftreten.

Während bei Frauen diese Art von Haarausfall mit hormonellen Mitteln oder örtlich aufgetragenen, östrogenhaltigen Medikamenten behandelt werden kann, gibt es für Männer kaum ein Behandlungsmittel.

Alopecia areata

Die Alopecia areata ist ein örtlicher Haarausfall, bei dem es zum Verlust der Haare in einem begrenzten, meist kreisrunden Bereich kommt. Sie ist in Deutschland sehr häufig anzutreffen – mehr als eine Million Bundesbürger sind betroffen. Die Ursache dieser Erkrankung ist bislang nicht bekannt. Es werden jedoch immunologische Faktoren vermutet, denn die T-Lymphozyten, die bei der körpereigenen Abwehr eine Rolle spielen, greifen die Haarfollikel an. Der Verlauf der Aloprecia areata kann nicht genau bestimmt werden – es kann unter Umständen vorkommen, dass die Haare bereits nach wenigen Monaten wieder nachwachsen.

Diffuser Haarausfall

Beim diffusen Haarausfall dünnt das Haar insgesamt aus. Die Ursachen können vielfältig sein. Als mögliche Ursachen gelten Stress, Mangelerscheinungen durch Fehlernährung oder nach Fastenkuren, Hormonumstellungen nach der Geburt, dem Absetzen der Pille oder in den Wechseljahren, Infektionen, Schilddrüsenfunktionsstörungen und die Einnahme von Medikamenten.

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