Haarausfall belastet Betroffene oft sehr. Die Ursachen sind vielfältig, die häufigste Form ist der erblich bedingte Haarausfall. Was hilft wirklich dagegen?
Gesundes, volles Haar gilt als Inbegriff von Jugend, Schönheit und Vitalität. Kein Wunder also, dass bei vielen Menschen Selbstbewusstsein und Wohlbefinden leiden, sobald sie bemerken, dass ihnen die Haare ausfallen. Dabei können die Ursachen und Formen des Haarausfalls sehr vielfältig sein.
Ursachen und Formen des Haarausfalls
Der altersbedingte oder erbliche Haarausfall ist nur eine Ursache, allerdings die häufigste. Andere Auslöser für den meist diffusen Verlust von Haaren sind zum Beispiel der Mangel an bestimmten Nährstoffen wie Eisen oder Vitaminen, Hormonschwankungen, Medikamente, eine Überbeanspruchung durch häufiges Färben oder Föhnen, unausgewogene Ernährung, psychischer Stress oder bestimmte Stoffwechselerkrankungen. Beim kreisrunden Haarausfall wird dagegen häufig von einer Autoimmunreaktion des Körpers ausgegangen, die genauen Ursachen sind allerdings noch nicht endgültig geklärt.
Von ernstzunehmendem Haarausfall spricht man erst, wenn über einen Zeitraum von mehreren Wochen täglich mehr als 100-150 Haare ausfallen oder wenn sich die Menge ausgehender Haare innerhalb kurzer Zeit deutlich erhöht. Im Laufe des Lebens dünner werdendes Haar ist zwar kein Grund zur Freude, aber in den meisten Fällen eben völlig normal, sowohl bei Männern als auch bei Frauen. Männer leiden oft früher und stärker unter erblichem Haarausfall, Frauen sind häufiger von diffusem Haarausfall infolge von Hormonschwankungen oder Mangelerscheinungen, zum Beispiel in der Schwangerschaft oder während der Menopause, betroffen.
Haarausfall durch Nährstoffmangel: Vitamine und Mineralstoffe können helfen
Wer unter Haarausfall leidet und etwas dagegen tun möchte, sollte zunächst die Ursache abklären lassen. Dazu empfiehlt sich der Gang zum Allgemeinarzt oder auch zum Hautarzt. Die wichtigsten Mineral- und Nährstoffe für gesunde Haare sind Eisen, Zink, Keratin, Silizium, Vitamin B und einige mehr. Ein großes Blutbild gibt Aufschluss über eine eventuelle Unterversorgung mit diesen Stoffen oder Störungen im Stoffwechsel. Kann die Ursache für den Haarausfall so bereits bestimmt werden, helfen spezielle Aufbaupräparate oder Vitamintabletten, den Mangel auszugleichen. Auch eine Ernährungsumstellung kann in vielen Fällen sinnvoll sein und das Haarwachstum fördern.
Hormone und Koffein gegen erblichen oder genetisch bedingten Haarausfall
Ist der Haarausfall erblicher Natur, wird es schon schwieriger. Fast 95 % aller Männer mit Haarausfall leiden unter dieser Form. Die genauen Gründe und Ursachen sind noch nicht vollständig erforscht, aber häufig spielt eine Überempfindlichkeit der Haarwurzeln gegen bestimmte Androgene, also männliche Sexualhormone, eine Rolle. Ein Ansatzpunkt in der Therapie gegen Haarausfall sind daher auch östrogenhaltige Tinkturen und Haarwässer. Auch bei Frauen kann sich eine Hormontherapie, zum Beispiel während der Wechseljahre, positiv auf das Haarwachstum auswirken.
Ein weiterer, immer wieder gerne verwendeter und angepriesener Wirkstoff gegen Haarausfall ist das Koffein. Angeblich kann es den genetisch bedingten Haarausfall bei Männern erfolgreich aufhalten, auch zur Vorbeugung in jungen Jahren wird es empfohlen. Die tatsächliche Wirksamkeit variiert aber sehr stark und sollte daher im Einzelfall ausprobiert werden.
Haarausfall vorbeugen und bekämpfen – die richtige Haarpflege
Neben bestimmten Mitteln und Medikamenten gegen Haarausfall ist auch die richtige Pflege entscheidend. Milde, basische Shampoos und regelmäßige silikonfreie Haarkuren reinigen und pflegen das Haar auf sanfte Weise und schützen vor äußeren Einflüssen. Eine Bürste mit großen, abgerundeten Naturborsten schont die empfindlichen Haare beim Kämmen. Wer nicht auf Farbe verzichten will, sollte auf die weniger aggressiven Tönungen zurückgreifen. Auch heiße Föhnluft, Lockenstäbe und enge Haarbänder sind Stress fürs Haar und sollten möglichst sparsam eingesetzt werden. Kopfhautmassagen mit speziellen Haarwässern wirken wohltuend und regen die Haarwurzeln an. Mit diesen einfachen Maßnahmen kann man das Haar effektiv kräftigen und damit einen wertvollen Beitrag zur Vorbeugung und Bekämpfung von Haarausfall leisten.