Es gibt Pros und Contras, die für eine staatliche spanische Schule sprechen, aber auch Argumente für eine Privatschule. Es ist eine individuelle familiäre Entscheidung.
Wer mit Kindern den Schritt wagt, ins Ausland zu ziehen, für den ist die Frage nach der richtigen Schule essentiell. Schließlich will man nicht riskieren, dass dieser Entschluss die schulische Ausbildung des Nachwuchses hemmt. Generell kann man sagen, dass die Schulen in Spanien nicht schlechter sind als in Deutschland. Das spanische Schulsystem unterscheidet sich, aber das ist nicht negativ zu bewerten.
Staatliche Schulen in Spanien
Das spanische Schulsystem beginnt mit der Vorschule im Alter von drei Jahren und endet entweder mit der Erfüllung der Schulpflicht im Alter von 16 Jahren oder mit dem Abitur nach der zwölften Klasse. Mit diesem Abitur können die Jugendlichen überall in Europa studieren. Das Klima an spanischen Schulen ist von Toleranz und vielerorts von einer friedlichen Multi-Kulti-Gesellschaft geprägt.
Privatschulen in Spanien
In den meisten größeren Städten findet man in Spanien entweder spanische Privatschulen oder auch deutsche und englische Schulen, in denen die Kinder als Privatschüler unterrichtet werden. Hat man vor, in Spanien nur eine berufliche Etappe einzulegen und sich danach anderswo in der Welt niederzulassen, sind die englischen Schulen durch ihre internationale Sprache empfehlenswert. Die deutschen Privatschulen arbeiten meist eng mit dem Goethe-Institut zusammen und schließen in der Regel mit einem deutschen Abitur ab. Mittlerweile sind diese Schulen nicht nur bei im Ausland lebenden Deutschen, sondern auch bei Spaniern beliebt, die möchten, dass ihre Kinder die deutsche Sprache beherrschen. Oder es findet sich dort der Nachwuchs aus deutsch-spanischen Beziehungen, die auf diese Weise sicherstellen, dass das Deutsche im spanischen Alltag nicht verloren geht.
Auf welche Schule soll mein Kind gehen?
Diese Frage richtet sich nach verschiedenen Faktoren. Zum einen stellt sich die Frage nach dem finanziellen Hintergrund der Familie. Privatschulen kosten etwa zwischen 300 und 1.000 Euro. Gerade für Familien mit mehreren Kindern stellt diese Belastung eine reale Hürde dar.
Dennoch muss man deshalb kein schlechtes Gewissen haben, denn die schulische Ausbildung in Spanien ist in der Regel gut und wird ihr Kind im späteren Leben nicht hemmen. Im Gegenteil, sie wachsen mit zwei Sprachen so eng verbunden auf, dass man beide als Muttersprache bezeichnen kann.
Vorteil einer spanischen Schule
Der Vorteil an der Entscheidung für eine spanische Schule ist die bessere Integration der Kinder in die spanische Gesellschaft. Während an Privatschulen meist Kinder aus einem weiten Radius zusammengeführt werden und so oft Kinderfreundschaften entstehen, die durch die Distanzen zwischen den Elternhäusern nur schwer zu pflegen sind, sind die Schulkameraden an der nächsten spanischen Schule alle aus dem gleichen Dorf oder Stadtteil. Die sozialen Kontakte, die hier geknüpft werden, können auch in der Freizeit gepflegt werden. Hinzu kommt, dass durch die bunte Mischung der Schulklassen durch alle Bevölkerungsschichten, kein Elitedenken aufkommt.
Wer sein Kind auf eine staatliche spanische Schule schickt, tut damit nichts Schlechtes, sondern fördert die Integration der ganzen Familie in die neue Wahlheimat.