Dellen an Po und Oberschenkeln: ein weibliches Phänomen. Cellulite, Matratzen- oder Orangenhaut. Woher kommt sie und wieso leiden nur Frauen darunter. Und: gibt es wirksame Mittel dagegen?
Das haben leider nur Frauen: Cellulite, auch Orangenhaut oder Matratzensyndrom genannt. Es entsteht, weil ihre Lederhaut elastischer ist als die der Männer. Die Kollagenfasern liegen nebeneinander, während sie beim Mann überkreuz verwoben sind. Das bedeutet leider, dass Fettzellen durch die Kollagenfasern durchwachsen können. Kommen noch eine Bindegewebsschwäche, Übergewicht, schlechte Ernährung, Rauchen oder Hormonstörungen hinzu, gibt’s schnell die unschönen Dellen. 80 Prozent aller Frauen leiden unter ihnen.
Schlechte Noten für Cellulite-Präparate
Verständlich, dass angesichts der alle Jahre wieder anbrechenden Bikini-Saison viele der betroffenen Frauen nach schneller Abhilfe suchen. Doch gegen Cellulite ist leider kein Kraut gewachsen. Stattdessen niederschmetternde Ergebnisse für die verschieden Salben, Gels, Cremes und Sprays in den Testberichten von Warentest und Ökotest. Keines der getesteten und teilweise teureren Präparate erwies sich als das erhoffte Wundermittel gegen Cellulite. In Testbericht von 2013 erhielten alle sieben Anti-Cellulite-Mittel die Benotung „mangelhaft“ (5,0). Ökotest äußert sich etwas positiver. Hier erhielten immerhin vier von 16 Pflegemitteln sogar ein „gut“. Doch auch hier sollte man von den sieben Marken mit „ausreichend“ oder schlechter lieber die Finger lassen. Vier Mal setzten die Hersteller sogar bedenkliche Bestandteile ein, die Allergien verursachen können! Doch selbst wenn den Mitteln eine gute Hautverträglichkeit attestiert wird, auf die Fettzellen und das Bindegewebe nehmen sie keine Auswirkungen. Durchblutungsfördernde Inhaltsstoffe lassen die Haut manchmal ein wenig glatter und straffer erscheinen. Aber für eine gute Hautpflege ist eine einfache Hautcreme ausreichend und oft auch günstiger im Preis.
Bewegung und gesunde Ernährung
Mögen die Anbieter innovative Wirkstoffkomplexe mit maximalen Erfolg innerhalb von Tagen gegen Orangenhaut versprechen: Eine Behandlung im Sinne von endgültiger Lösung des Problems ist nicht möglich, weil sich die genetischen Voraussetzungen nicht ändern lassen. Eine Verbesserung des Befundes hingegen ist sehr wohl möglich. Gegen Cellulite hilft am besten ausreichend Sport und eine gute Ernährung. Also runter vom Sofa! Treiben Sie Sport, laufen Sie und kneifen Sie mehrmals täglich Ihre Po-Muskulatur zusammen, egal, ob im Sitzen, Gehen oder Stehen. Stellen Sie sich zudem immer wieder mal auf die Zehenspitzen – das strafft die Po- und Wadenmuskulatur!
Eine bewusste Ernährung und ein ausgewogener Lebensstil helfen nicht nur gegen Übergewicht, sondern wirken auch im Kampf gegen die Orangenhaut. Mit viel Vitamin-C-haltigem Obst oder Gemüse (z.B. Beeren, Kiwis oder Brokkoli) kann die Haut neue Kollagenfasern bilden. Trinken Sie zudem täglich zwei bis drei Liter Wasser oder Tee, um das Gewebe zu entschlacken. Grundsätzlich sollten Sie überflüssige Pfunde verlieren, aber Vorsicht vor Blitzdiäten. Sie lassen die Haut zusätzlich schlaff werden.
Das bewährte Hausmittel gegen Cellulite
Unschlagbar im Kampf gegen Cellulite ist die gute alte Bürstenmassage. Auch Wechselduschen helfen, weil sie die Durchblutung fördern. Das regt die Haut an und einer Umsetzung der „guten Vorsätze“ für eine glatte Haut steht nichts mehr im Wege!