Durch Integration der psychologischen Astrologie in die Psychotherapie könnte die Effektivität der therapeutischen Praxis erheblich gesteigert werden.
Manche Psychotherapien dauern „zu“ lange oder werden frühzeitig abgebrochen. Nicht selten liegt das an einem unzureichenden oder gescheiterten Aufbau einer optimalen Therapeuten-Patienten-Beziehung. Derartige „Therapiehindernisse“ ließen sich zum Beispiel durch eine vor Therapiebeginn durchgeführte Synastrie (Horoskopvergleich) zwischen Therapeut und Patient faktisch minimieren. Außerdem ermöglicht der professionelle Blick in das Hororoskop eines Patienten außergewöhnlich subtile Einsichten in dessen aktuelle psychische Lage – Einsichten, die den Verlauf der Therapie positiv beeinflussen könnten.
Praktische Vorteile einer Synastrie vor Beginn einer Therapie
Bei einer Synastrie wird ein Horoskop über ein anderes projiziert. Ziel dieser Analysetechnik ist es, zu ermitteln, wie die einzelnen Planeten der beiden Vergleichspersonen miteinander harmonieren. Jeder Planet verkörpert in symbolischer Hinsicht eine bestimmte psychische Energie. Steht zum Beispiel der Merkur (Kommunikationsplanet) des Therapeuten in dissonantem Winkel zum Merkur des Patienten, dann „signalisiert“ das eine erschwerende kommunikative Ausgangslage zwischen dem Therapeuten und seinem Patienten und bildet somit ein potenzielles „Therapiehindernis“. Mit anderen Worten, es besteht keine Möglichkeit, eine therapeutisch wirklich tragfähige Gesprächsbasis aufzubauen, wenn Therapeut und Patient immer wieder das Gefühl haben, aneinander „vorbeizureden“. Steht hingegen der Mond (Empathieplanet) des Therapeuten in dissonantem Winkel zum Mond des Patienten, dann könnte sich dieser von Anfang an von seinem Therapeuten nicht wirklich verstanden fühlen. Das ergäbe wieder ein nicht zu unterschätzendes „Therapiehindernis“, zumal der Aufbau einer empathischen Beziehung zwischen Therapeut und Patient allgemeinhin als Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen Therapieverlauf gilt. Allein diese beiden Beispiele belegen sehr deutlich, wie sinnvoll es wäre, das Wissen und die Analysetechniken der psychologischen Astrologie in die Psychotherapie einzubinden. In Großbritannien und in den USA gehört die „psychologische Astrologie“ bereits zum psychotherapeutischen Alltag. Die Vorteile liegen doch auf der Hand: allein mithilfe der Synastrie wäre der Therapeut imstande, bereits vor Therapiebeginn genau zu erkennen, ob und wodurch sich „Hindernispotenziale“ während des Therapieverlaufs aufbauen könnten.
Saturn, Uranus, Neptun und Pluto in Analogie zu psychischen Störungsbildern
Die psychologische Astrologie arbeitet mit archetypischen Bildern. Archetypisches Wissen schöpft aus dem kollektiven menschlichen Erfahrungsgut und ist deshalb allen Menschen zugänglich. Die Symbolik der Planeten ist archetypisch. So steht zum Beispiel Saturn für das Selbstbegrenzende und Selbstverunsichernde, Uranus für das Unberechenbare und dadurch oft panisch Verängstigende, Neptun für das Desillusionierende und deshalb in die (Welt-) Flucht oder Sucht Treibende und Pluto für das (Be-) Zwingende und Selbstzerstörerische im Menschen. Analog dazu äußern sich Saturnkonflikte oft in Form von depressiven Störungen, Uranuskonflikte in Form von Angststörungen, Neptunkonflikte in Form von Suchterkrankungen und Plutokonflikte in Form von Zwangsstörungen.
Präzisere Diagnosemöglichkeiten: Radixkonflikt, Progressionskonflikt oder Transitkonflikt?
Psychische Störungen entstehen durch unauflösbare innerseelische Konflikte. Das Ziel einer jeden Psychotherapie besteht darin, den Patienten dabei zu unterstützen, die Ursachen dieser Konflikte zu erkennen, zu begreifen und konstruktiv aufzuarbeiten. Durch Anwendung der Radix-, Progressions- und Transitanalyse ließe sich sofort erkennen, ob es sich bei der jeweiligen psychischen Störung um ein aus der Latenz gehobenes frühkindliches Prägungsmuster (Radixkonflikt), um eine temporäre innere Blockade (Progressionskonflikt) oder um eine äußere Bewältigungskrise (Transitkonflikt) handelt. Fakt ist, dass man psychischen Störungen, die auf frühkindliche Prägungsmuster zurückzuführen sind, therapeutisch anders begegnen muss, als denjenigen psychischen Störungen, die durch eine temporäre innere Blockade oder gar durch eine äußere Bewältigungskrise verursacht wurden.
Psychologische Astrologie im psychoedukativen Kontext
Unter Psychoedukation versteht man die systematische Information des Patienten über Ursachen, Verlauf und Behandlungsmöglichkeiten der bestehenden psychischen Störung. Sie bildet eine wichtige psychotherapeutische Komponente und wird im Rahmen unterschiedlicher Settings abgewickelt, wie zum Beispiel in Einzeltherapien, Gruppentherapien oder Familientherapien. Ziel ist es, den Patienten aktiv in den Therapieverlauf einzubinden. Der Patient soll dadurch besser verstehen, was mit ihm los ist, er soll besser begreifen können, welche Denk- und Verhaltensmuster zur Manifestation der bestehenden psychischen Störung beigetragen haben. Oft genügt es aber nicht, nur zu „verstehen“, welche Mechanismen der Störung zugrunde liegen, welche konkreten Denk- und Verhaltensmuster zu ihrer Manifestation geführt haben. Der Patient sagt dann häufig, er könne „zwar schon irgendwie vom Kopf her verstehen, was er zukünftig in seinem Leben anders machen müsse“, aber er könne „es nicht richtig fühlen“. Die archetypisch geprägte Symbolsprache der Astrologie wäre hier besonders hilfreich, da sie „rationale Inhalte“ dergestalt zu paraphrasieren vermag, dass sie dem Patienten auch intuitiv zugänglich werden. Er kann die so vermittelten Inhalte einfach viel besser verinnerlichen.