Was ist und wie funktioniert ein Chat? Was Kinder, Jugendliche und Erwachsene übers Chatten wissen sollten. Der Chat ist eine der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen. Der Reiz, ohne Hemmungen zu kommunizieren und neue Freunde zu gewinnen, birgt aber auch Gefahren.
Der Chat im Internet ist für Kinder und Jugendliche, aber auch für Erwachsene zu einer der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen geworden. Einfach deshalb, weil man anonym Botschaften verschicken kann, also ohne Hemmungen kommunizieren kann. Millionen Menschen tippen kurze Textbotschaften in ihre Computer ein, die dann in Echtzeit für alle diejenigen sichtbar werden, die sich auch in dem selben Chatraum befinden. Natürlich nicht etwa körperlich, sondern nur virtuell. Und auch nur unter ihrem so genannten Nicknamen sowie einer Identität, die mit der Wirklichkeit nicht das geringste zu tun haben muss. So schön es seien mag, beim Chatten mit wildfremden Menschen Meinungen auszutauschen oder zu flirten, wo viel Licht ist, ist allerdings auch viel Schatten.
Wie findet man einen Chat?
Ganz einfach: Man braucht nur das Wort Chat in die Suchmaschine einzugeben und schon könnte man theoretisch über 500 Millionen Sites aufrufen. Sinnvoll ist, wenn man noch nie gechattet hat, ein Chatportal zu öffnen, das die wichtigsten Chat-Systeme oder Chatkanäle aufgelistet hat. Dort kann man sich dann einen dieser Anbieter heraussuchen und mit seinem Nicknamen registrieren. In der Regel ist das kostenlos, weil die Betreiber von der Werbung leben. Oder man sucht gezielt nach einem Themen-Chat, auch von denen gibt es welche zu praktisch sämtlichen Fachgebieten, die man sich vorstellen kann.
Was ist Chatiquette?
Wie sich denken lässt, kommt der Begriff von Chat und Etikette. Beim Chat wird nämlich von den meisten Teilnehmern ordentliches Benehmen erwartet, weil es sonst noch viel chaotischer zugehen würde als ohnehin schon. Respekt ist in diesem Zusammenhang ein wichtiges Wort. Man soll Respekt gegenüber anderen zeigen, die man ja nicht kennt und auch nicht sieht. Außerdem soll man, bevor man aktiv mitmischt, erst einmal die Stimmung in dem Chatroom ausloten. Seine Botschaften sollte man immer direkt adressieren, damit sie eine Chance haben, beantwortetet zu werden. Die Antworten sollten grundsätzlich höflich sein. Fragen sollten überlegt sein, sonst kommen gelegentlich unverschämte Antworten zurück . Neulingen (Newbies) werden naive Fragen aber schon mal verziehen. Wenn jemand beleidigend wird, sollte er ignoriert werden – wenn er weiter nervt, kann man auch dem Chat-Admin eine E-Mail schicken und sich beschweren.
Sprache und Abkürzungen
Die korrekte Verwendung der Sprache ist in den Chat-Texten kaum zu finden. Dafür verwenden erfahrene Chatter umso mehr Kürzel. Es gibt sehr viele Abkürzungen, hier ein paar Beispiele der meistgebrauchten: lol – laughing out loud, cu – see you (bis dann), CU2 – see you too, bion – believe it or not, morf – male or female, I&U – I love you. Es gibt nicht nur englische, es gibt auch deutsche Kürzel wie fg – frech grins oder abc – absolut beliebter chatroom, um mal einige recht freundliche zu nennen. Außerdem gibt es eine unüberschaubar lange Liste von Smileys. die ebenfalls nicht nur alle lustig sind.
Gefahren des Chat
Im Prinzip kann jeder, auch Kinder und Jugendliche, in die meisten Chaträume kommen. Die Anbieter haben zwar teilweise Ratgeber für Kids, Jugendliche und Eltern, aber ein wirklicher Schutz ist das nicht, schon gar nicht, wenn man sich nicht daran hält. Natürlich sollte man seine wahre Identität, Anschrift und Telefonnummer nicht im Chat preisgeben, damit Stalker und Pädophile keine Chance haben. Doch gewusst werden sollte auch, dass persönliche Angaben in den Chats nicht veriviziert werden. Sie müssen nicht stimmen und man sollte sich nicht so ohne weiteres mit Chat-Bekanntschaften treffen. Schon gar nicht Kinder und Jugendliche ohne Wissen ihrer Eltern. Sicherlich fungieren manche Chaträume als Kontaktbörsen und es können dort Freundschaften und sogar Partnerschaften entstehen. Doch Vorsicht ist bei der ersten Begegnung im wirklichen Leben auf jeden Fall angebracht. Erwähnenswert scheint außerdem, dass Chatten ein gewisses Suchtpotenzial haben kann und junge oder labile Menschen zuviel Zeit damit vergeuden könnten.