„Identität“ bezeichnet eine einzigartige Kombination von Merkmalen.
Im Allgemeinen kann man die Identität als eine Kombination von persönlichen, einmaligen Daten eines Individuums verstehen. Diese Daten meinen unter anderem: Name, Alter, Geschlecht und Beruf. Durch die individuellen Merkmale kann sich der Mensch von anderen unterscheiden. Darüber hinaus kann man bestimmte Identitäten auch bei Gruppen oder Kategorien von Personen finden. Aus der psychologischen Sicht meint die Identität die einzigartige Persönlichkeitsstruktur eines jeden Menschen und das Bild, welches andere Menschen von dem Individuum haben. Das Jugendalter ist die entscheidende Phase zur Entwicklung der Persönlichkeit beziehungsweise der Identität.
Das Selbstkonzept
Zwar weisen die beiden Begriffe „Identität“ und „Selbst“ zahlreiche Gemeinsamkeiten auf und werden oft deckungsgleich betrachtet, aber sie sind nicht miteinander austauschbar. Das „Selbst“ stammt vorrangig aus philosophischen Denkrichtungen und meint den Kern eines Persönlichkeitssystems. Das „Selbst“ ist also das, was übrig bleibt, nachdem alle äußeren Merkmale, wie Beruf, Familie, sozialer Status, Geschmack etcetera weggefallen sind. Aus der phänomenologischen Sicht bedeutet „Selbst“ in erster Linie die Selbstwahrnehmung und die Selbsterkenntnis. Aus dieser Sichtweise heraus konnte sich der Begriff „Selbstkonzept“ etablieren. Bei dem Selbstkonzept stehen zwei Aspekte im Vordergrund: einerseits das Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen, andererseits das Wissen, was man über sich selbst hat und die Selbstwahrnehmung.
Das „Selbst“ ist die Summe verschiedener Teile
In der Psychologie wird das „Selbst“ aus verschiedenen Sichtweisen betrachtet. Burns (1982) unterscheidet das „Selbst“ in drei differenten Formen. Dabei berücksichtigt er das „Selbst“ als jenes „Selbst“, wie man tatsächlich ist, als das „Selbst“, das man gerne sein möchte und als das „Selbst“, wie andere einen sehen. Die aktuelle Sicht, die man auf sich selbst hat, wird auch als Realbild bezeichnet, die Sicht auf das zukünftige „Selbst“, also auf jenen ideellen Zustand, den man erreichen möchte, wird als Idealbild bezeichnet.
Identität setzt ein „Selbst“ voraus
Damit der Begriff „Identität“ eine stabile Grundlage hat, bezieht er sich auf das „Selbst“ des Menschen. Die Identität eines Menschen ist seine Antwort auf die Frage, wer er sei. Diese Antwort führt zur Herausbildung einer personalen Ganzheit, in der vergangene, gegenwärtige und künftige Elemente miteinander verflochten werden. Um von seiner eigenen Identität sprechen zu können, benötigt man eine realistische Einschätzung der eigenen Persönlichkeit, der Kultur, zu welcher man gehört und damit einher die reale Einschätzung von Ideologien und Erwartungen der Gesellschaft. Da der Mensch stets in einer Interaktion mit seiner Umwelt steht, steht das „Selbst“ immer im Zusammenhang mit der sichtbaren und unsichtbaren Umwelt. Die unsichtbare Umwelt bezieht sich auf die Ideologien, Erwartungen und Glaubenssätze eines Kulturkreises.
Eine Identitätsbeschreibung ist eine Bemühung des Individuums
Wenn ein Individuum sich selbst beschreibt beziehungsweise ein Bild seines „Selbst“ gestaltet, sind darin zwei grundlegende Bemühungen zu erkennen. Die erste Bemühung besteht darin, sich selbst zu erkennen. Die zweite Bemühung meint einen aktiven Gestaltungsprozess, nämlich das Bestreben, sich selbst zu gestalten, sich zu formen und an sich selbst zu arbeiten. Als Schlussfolgerung bleibt festzuhalten, dass mit der Identität zwei wesentliche Verfahren verbunden sind: die Selbsterkenntnis und die Selbstgestaltung. Diese beiden Prozesse treiben die Identitätsentwicklung an.