Visualisieren – Lernen in Bildern. Das Visualisieren beschreibt das Lernen in Bildern. Wichtige Informationen können damit rasch ins Langzeitgedächtnis gespeichert werden.
Lernen ist ein Prozess unseres Gehirns zur Speicherung von Informationen. Nachdem wir heute aber einer Unmenge an Informationen ausgesetzt sind, fällt es zunehmend schwer, diese zu verarbeiten und gezielt in unserem Speicher zu verankern. Häufige Fluktuation am Arbeitsmarkt, ständig neue Mitarbeiter mit anderen Namen und globale Ereignisse, über die wir dank Internet rund um die Uhr aufgeklärt werden – wie soll man sich das alles merken können?
Das Prinzip des Visualisierens
Genau hier bietet das Visualisieren, also das Lernen in Bildern, entscheidende Vorteile. Mithilfe von Bildergeschichten funktioniert die Datenaufnahme nicht nur leichter, sondern auch deutlich schneller. Lernen ist wie Goldwaschen: Nur wichtige (goldene) Informationen, setzen sich ab. Je beeindruckender, bildlicher oder emotionaler eine Information ist, desto leichter wird sie direkt im Langzeitgedächtnis gespeichert. Das Visualisieren macht sich die natürliche Funktionsweise des Gehirns zunutze, das auf dem Abspeichern von Bildern basiert. Hat man beispielsweise als Kind einmal die schmerzvolle Wirkung von Brennnesseln erlebt, bleibt einem das Bild dieser Pflanze für immer im Gedächtnis und man wird sich davor hüten. Um herauszufinden, ob man empfänglich für das Lernen in Bildern ist, sollte man sich eine Frage stellen.
Welcher Lerntyp bin ich?
Zunächst sollte man sein Lernverhalten genau beobachten. Eine grobe Eingliederung in verschiedene Lerntypen ist zwar nur bedingt möglich, weil jeder Mensch auf mehrere unterschiedliche Arten lernt und somit die Grenzen fließend sind. Dennoch kann man Tendenzen erkennen und jemandem eine bestimmte Art des Lernens nahe legen, mit der er am ehesten vorankommen und erfolgreich sein könnte. Hier werden nun die vier bekannten Lerntypen vorgestellt, die allesamt etwas anders ticken.
- Typ 1 – Der auditive (hörende) Lerntyp: Songtexte und Melodien kann er sich super merken. Auch das Lernen läuft bei ihm so ab: Erklärungen und mündliche Vorträge verarbeitet er augenblicklich.
- Typ 2 – Der kommunikative Lerntyp: Der muss darüber reden, weil Gespräche und Diskussionen schwierige Sachverhalte klären können.
- Typ 3 – Der motorische Lernyp: Learning by doing lautet das Motto. Dieser Lerntyp muss Handlungsabläufe nachspielen oder das zu Lernende niederschreiben und wiederholen, bis sich die Schreibbewegungen ins Gedächtnis eingebrannt haben.
- Typ 4 – Der visuelle (sehende) Lerntyp: Er muss sehen, was er lernen soll. Das können Texte oder andere Werke sein; die Hauptsache ist, dass er sie sieht. Er kann sich am besten von allen anderen an sichtbare Details erinnern. Welche Körperhälfte zeigt Mona Lisa dem Betrachtenden in da Vincis berühmtem Gemälde? Welcher Arm der Freiheitsstatue hebt die Fackel in die Höhe? Kein Problem für den visuellen Lerntyp.
Visualisierung – oder wie Sie sich gut verkaufen
Das Lernen in Bildern erhöht die Chancen auf beruflichen Erfolg und soziale Anerkennung. Ein neuer Mitarbeiter, der seine Kollegen gleich am nächsten Tag beim Namen nennt, wirkt sympathisch. Andere Angestellte werden ihn als aufgeschlossen, höflich und interessiert einschätzen und dies dem Vorgesetzten mitteilen, wenn er sich nach ihm erkundigt. So hat man die erste Hürde spielerisch gemeistert und vielleicht noch Spaß dabei, wenn man sich vorstellt, dass der Vorgesetzte Herr Geier eben diesen auf der Schulter trägt und mit ihm durchs Büro fliegt.
Hier gilt: Übung macht den Meister. Wenn Sie viel in Bildern lernen und sich richtige Geschichten – am besten so ver-rückt und komisch wie möglich, denken Sie an die Brennnesseln (Gefühle sind entscheidend: lachen sie über Ihre Bilder?) – ausdenken, werden Sie Ihr Gehirn darauf trainieren. Versuchen Sie es!