Neben der Rumpfhaltung muss man beim Laufen die Hüfthaltung beachten. Wer sportlich laufen will, braucht nicht nur eine gute Beinarbeit. Auch die Hüftstreckung ist wichtig.
Dass man beim Jogging auf Arme, Beine und den Oberkörper achten muss, kann man noch nachvollziehen. Aber auch die Hüfte als Körpermittelachse spielt eine große Rolle, wenn man ruhig, effektiv und beschwerdefrei laufen will.
Vor allem Anfänger machen den Fehler und knicken in der Hüfte leicht ab. Die Folge: Der Oberschenkel kann in der Abdruckphase nicht weit genug nach hinten gestreckt werden. Das macht sich bei sportlichen Läufern negativ bemerkbar. Denn je weiter man den Oberschenkel und damit das gesamte Bein nach hinten strecken kann, desto leichter fallen der Kniehub und das Anfersen. Wenn die Hüfte nicht gestreckt ist, kann das auch gesundheitliche Probleme mit sich bringen. Darum gehört die Hüftstreckung zu einer guten Lauftechnik.
Ohne Hüfstreckung keine Kniestreckung
Schauen Sie im Stadtpark einmal Hobbyläufern beim Jogging zu. Körperlich nicht gut austrainierte Sportler neigen dazu, in der Hüfte abzuknicken. Bei diesen Joggern erinnert die Körperhaltung eher an jemanden, der auf einem Stuhl sitzt. Aber wer sitzt, kann nicht laufen. Für Läufer ist diese Körperhaltung denkbar ungeeignet. Denn wenn die Hüfte abgeknickt ist, kann man aus anatomischen Gründen auch die Knie nicht strecken. Versuchen Sie einmal aufrecht zu stehen und dann die Hüfte abzuknicken. Sie werden feststellen: Um aufrecht zu stehen, muss man auch die Knie beugen, wenn die Hüfte geknickt ist. Ansonsten verliert man das Gleichgewicht.
Beim Jogging hat das schwerwiegende Konsequenzen. Wer die Hüfte knickt, beugt automatisch auch die Knie und mit gebeugten Knien kann man nicht richtig laufen. Außerdem kann diese Körperhaltung zu den beim Jogging am weitesten verbreiteten Beschwerden führen: dem Läuferknie. Beim Läuferknie treten Schmerzen hinter der Kniescheibe auf. Diese Beschwerden sind meistens sehr langwierig und nur schwer zu behandeln. Je weiter man in die Knie geht, desto höher wird die Belastung. Probieren Sie es mal aus und stellen Sie sich mit geradem Rücken an eine Wand. Dann gehen Sie langsam in die Knie. Je weiter Sie nach unten gehen, desto höher wird die Belastung und der Druck auf die Kniescheiben nimmt zu. Läuft man mit gebeugten Knien, hat man permanent leichten Druck auf den Kniescheiben. Diesen Druck können Sie vermeiden, indem Sie mit gut gestreckten Knien laufen. Dafür benötigt man die Hüftstreckung.
Ohne Hüftstreckung werden die Schritte kürzer
Gerade Läufer, die Wert auf schnelle Zeiten legen, sollten auf eine gute Hüftstreckung achten. Ist die Hüfte abgeknickt, verkürzt sich auch die Schrittlänge, weil das Bein nicht weit nach hinten gestreckt werden kann. Je weiter man aber das Bein strecken kann, desto effektiver wird der Laufstil.
Ob man die Hüfte streckt oder knickt ist bei den meisten keine bewusste Entscheidung, sondern einzig alleine eine Frage der Kraft. Es reicht nicht, sich vorzunehmen, die Hüfte zu strecken. Verantwortlich für die Hüftstreckung ist der Gesäßmuskel. Der zweitgrößte Muskel im Körper ist bei vielen Menschen, die sich nicht genügend bewegen oder viel im Sitzen arbeiten, schlecht ausgebildet. Wenn der Gesäßmuskel nicht trainiert ist, kann man auch die Hüfte nicht strecken. Um eine gute Körperposition zu bekommen, muss man zunächst die Muskeln trainieren. Dann klappt es auch mit der Hüftstreckung.