Möglichkeiten der Therapie bei einer Verkrümmung der Wirbelsäule. Bei Krümmungen der Wirbelsäule bis 50 Grad helfen oft konservative Behandlungsmethoden, um Schmerzen zu lindern und eine Operation zu vermeiden.
Wenn eine Skoliose diagnostiziert wird, droht dem Patienten nicht in allen Fällen eine Operation. Ganz im Gegenteil: Bevor es zu so einem großen Schritt kommt, sollten erst einmal die konservativen Behandlungsmethoden ausgeschöpft werden.
Konservative Behandlungsmethoden können zu einer Besserung der Krümmungsgrade führen, Schmerzen lindern und so das Wohlbefinden der Patienten steigern. Der folgende Artikel stellt Möglichkeiten vor, eine Skoliose auf konservative Weise zu therapieren.
Bei leichten Skoliosen: Krankengymnastik
Bei leichten Skoliosen bis zu einer Verkrümmung von 20 Grad wird von Experten eine Therapie mittels Krankengymnastik empfohlen. Dabei ist wichtig, mit Therapeuten zusammen zu arbeiten, die sich mit Skoliosepatienten bereits auskennen. Deswegen sollten Sie in den jeweiligen Praxen immer nachfragen, ob sie Erfahrungen mit dieser Krankheit haben. Die gängigsten Therapien sind nach Voijta, Bobath und Schroth. Wichtig ist, dass die Krankengymnastik regelmäßig durchgeführt wird, da sonst ein Erfolg der Therapie sehr unwahrscheinlich ist und eine Verschlechterung der Skoliose droht.
Bei Verkrümmungen der Wirbelsäule ab 20 Grad: Krankengymnastik und Korsett
Bei Skoliosen ab einer Gradzahl von 20 Grad, wird zusätzlich zu einer Krankengymnastikbehandlung ein die Krümmung korrigierendes Korsett benötigt. Ein guter Korsettbauer ist für die Anpassung eines Korsett sehr wichtig. In Internetforen wie dem Skoliose-Info-Forum oder dem Skoliose-Op-Forum tauschen sich Betroffene über ihre Erfahrungen mit Korsettbauern und Ärzten aus. Ein Blick ins Forum kann oft Klarheit bringen wo, in ihrer Nähe solch ein guter Korsettbauer zu finden ist. Meistens läuft es darauf hinaus, dass ein Korsett 23 Stunden am Tag getragen werden muss und nur zur Körperpflege und Krankengymnastik abgelegt werden darf.
Gerade bei jungen Skoliose-Patienten erfolgreich: Die Kur
Während einer 5 bis 6-wöchigen Kur können wichtige Übungen zum Muskelaufbau erlernt werden. Immer wieder von Experten und Patienten empfohlen sind Kuren in den Schroth-Kliniken in Bad Sobersheim oder Bad Salzungen. Während des Klinikaufenthalts verpassen die Jugendlichen keinen Schulunterricht. Denn in den Kliniken gibt es eigene Schulen, in denen der Stoff bearbeitet werden kann. Außerdem gibt es dort eine Korsettversorgung.
Wenn die Wirbelsäule weh tut: Alternativmedizin Osteopathie
Die Osteopathie ist eine Möglichkeit der Schmerzbekämpfung und soll Bewegungseinschränkungen bekämpfen. Das Nervensystem, die Organe und der Bewegungsapparat sollen durch spezielle Atmung und Entspannung des Körpers behandelt werden. Die Osteopathie versteht sich als Therapie, die Körper, Geist und Seele in die Behandlung mit einbezieht. Der Nachteil gegenüber der Krankengymnastik ist, dass die Behandlungen nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen enthalten ist. Dafür sind solche Behandlungen auch nicht so oft notwendig.
Wenn auch konservative Therapien nicht mehr helfen und die Verkrümmung der Wirbelsäule immer weiter voranschreitet, wird der Patient allerdings nicht darum herum kommen, einen Spezialisten aufzusuchen. Ab einem Krümmungsgrad von 50 Grad raten viele Ärzte zu einer Operation. Doch da jede Skoliose verschieden und jeder Fall anders ist, muss mit dem Arzt gemeinsam überlegt werden, ob und wann eine Operation sinnvoll wäre. Wichtigste Aspekte einer solchen Entscheidung sind sicherlich die Fragen, ob ein Patient Schmerzen hat und ob eine weitere Verschlechterung der Krümmungsgrade Organe schädigen würde.