Als Migräne bezeichnet man attackenartige, sehr starke Kopfschmerzen, mit unterschiedlichen Begleiterscheinungen und von Person zu Person verschiedenen Auren, sogenannte „Vorboten“ der Migräneattacke.
Migräne ist eine neurologische Störung, die durch eine Veranlagung in den Genen entsteht und unheilbar ist. Jedoch können die Schmerzen durch die richtige Therapie gelindert bzw. die Abstände zwischen den Anfällen vergrößert werden.
Geschichte der Migräne
Migräne ist seit etwa 5000 Jahren als Krankheit bekannt und es wurde von alters her versucht, gegen den Schmerz anzukämpfen. Eine Strategie zielte darauf, dem Kopf Schadstoffe zu entziehen. Im Mittelalter war hierzulande die Therapie mit Blutegeln besonders beliebt. Bei einigen anderen Kulturen war es hingegen üblich – statt Schadstoffe zu entnehmen – „Gutes“ in den Kopf einzubringen, beispielsweise durch Verabreichung von Kokasaft bei den Inkas.
Erst 1920 wurde ein Wirkstoff, Ergotamin, entdeckt, der indirekt auf den Schmerzmechanismus einwirkte. Nach Intensivierung der Forschung kamen zu Beginn der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts verschiedene Medikamente auf den Markt, die – anders als Ergotamin – direkt auf die Migräneattacken einwirkten und die Symptome linderten. Auch heute noch wird viel Geld in die Forschung investiert, trotz aller Verbesserungen ist Migräne bisher jedoch noch nicht heilbar.
Auslöser für den Schmerz
Das Gehirn eines an Migräne leidenden Menschen reagiert stärker auf äußere Reize als ein gesundes Gehirn. Die Auslöser, die letztendlich zu einer Überreizung des Gehirns führen sind beispielsweise Stress, viel Alkohol, aber auch hormonelle Schwankungen und große Schwankungen im Blutzuckerspiegel. Der Blutzuckerspiegel sollte daher durch regelmäßige Nahrungsaufnahme möglichst konstant gehalten werden.
Die hormonellen Schwankungen könnten eine Erklärung dafür sein, dass Frauen weitaus häufiger an Migräne leiden als Männer. Insgesamt ist die Krankheit bei Frauen in Deutschland dreimal so oft diagnostiziert wie bei Männern. Etwa 10% der Gesamtbevölkerung leiden an Migräne.
Symptome einer Migräneattacke
Häufig gehen der Migräneattacke Symptome wie Sehstörungen oder Taubheit voraus. Dieses Merkmal wird Migräneaura genannt. Die Kopfschmerzen breiten sich bei bis zu 70% der Patienten als pulsierender Schmerz halbseitig im Kopf aus. Geräusche, Gerüche und Licht werden intensiver wahrgenommen und Bewegung führt zur Vergrößerung der Schmerzen, weshalb der Betroffene sich am besten in ein dunkles, stilles Zimmer zurückzieht. Weitere mögliche Begleiterscheinungen sind Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel und das Gefühl, alles würde in Zeitlupe ablaufen.
Auch nach Abklingen der Kopfschmerzen und der anderen Begleitsymptome kann sich der Betroffene noch bis zu 24 Stunden müde und schlapp fühlen.
Migräne-Therapie
Auch wenn Migräne nicht vollständig heilbar ist, gibt es zahlreiche Therapien, um die Krankheit erträglicher zu machen.
Zunächst sollte jeder Betroffene seine persönlichen Migränefaktoren herausfinden und versuchen sie zu meiden. Zudem können unterschiedliche Medikamente oder auch Behandlungen wie Heilfasten, Biofeedback, Neuraltherapie, Osteopathie, Entspannungsverfahren, Homöopathie in der Therapie Anwendung finden. Bei Stress als Hauptfaktor beispielsweise wurden gute Erfahrungen mit Entspannungsübungen, Tai Chi, Entspannungsbädern, etc. gemacht.