Faszination Tierfotografie für Hobbyfotografen. Motivideen und Tipps für gelungene Tierbilder. Das Fotografieren von Tieren ist von besonderem Reiz, weil Tiere sich meist schnell und unvorhersehbar bewegen. Das fordert Fotograf und Kamera gleichermaßen.
Tiere sind lebhaft und lassen sich nicht so leicht in Szene setzen. Daher sollte man als Tierfotograf eine gute Portion Geduld mitbringen. Jede Tierart ist anders und es stellt sich immer wieder die Frage des richtigen Zeitpunkts zum Auslösen der Digitalkamera.
Motivideen für Hobbyfotografen
Bevor Sie sich in eine Fotosafari-Reise nach Afrika stürzen, sollten Sie erst am eigenen Haustier (Hund, Katze, Meerschweinchen, Aquariumfische) üben. Auch in Zoos und Wildtierparks warten spektakuläre Motive. Beispielsweise sind folgende Motive reizvoll:
- Hund apportiert übermütig ein Stöckchen, Katze spielt mit einem Wollknäuel oder beobachtet von ihrem Lieblingsplatz (der Fensterbank) das Geschehen
- Farbenreiche und formatfüllende Aufnahme von Käfern und Hummeln auf Pflanzen
- Bunte Zierfische vor leuchtend roten Korallen im Aquarium
- Flamingos auf einem Bein stehend bei der Gefiederpflege
- Seelöwen in wilden Spielen im und ums Wasser
- Kraftstrotzende Eisbären bei der Nahrungsaufnahme
- Gorillas in Nahaufnahme mit ausdrucksstarker Gesichtsmimik
- Scheue Geparden bei einem Kurzsprint in ihrem Gehege
- Pavianmutter in liebevollem Umgang mit dem Nachwuchs
- Ruhende Nashörner am Boden in Augenhöhe aufgenommen
- Die Dynamik des Sturzfluges eines Falken
Tipps zur Umsetzung – Wie gelingen gute Tierfotos?
Die folgenden Tipps sind nur als Anregungen zu verstehen. Experimentieren Sie davon ausgehend weiter!
- Tipp 1: Auslöseverzögerung beachten
Achten Sie beim Kauf einer digitalen Kompaktkamera auf eine möglichst geringe Auslöseverzögerung nach dem Drücken des Auslösers. Testen Sie die Kamera im Fachgeschäft. Digitale Spiegelreflexkameras haben eine sehr geringe Auslöseverzögerung und sind gut für Tieraufnahmen geeignet. Es wäre ärgerlich, wenn die plötzlich sprintende Antilope wegen der Auslöseverzögerung nicht mehr auf dem Bild zu finden ist.
- Tipp 2: Brennweite, Auflösung und Stativ
Packen Sie bei einer digitalen Spiegelreflexkamera die brennweiten- und lichtstärksten Objektive ein – etwa ab 300 mm. Nutzen Sie den Bildstabilisator bei Teleaufnahmen. Wenn die Digitalkamera eine absolute Auflösung von etwa 12 Megapixeln hat, haben Sie genug Auflösungsreserve für Ausschnitte. Beispielsweise können Sie das Tierporträt eines kraftstrotzenden und angriffslustigen Löwen am Computer auf die Augenpartie zuschneiden. Ein Stativ ist für besondere Bildideen in dunklen Terrarien nützlich.
- Tipp 3: Kurze Belichtungszeiten
Wenn sich eine Affenhorde schnell bewegt, benötigen Sie eine kurze Belichtungszeit – etwa 1/250 Sekunde und kürzer. Benutzen Sie die Zeitvorwahl (Tv) ihrer Kamera und geben Sie die Belichtungszeit vor. Alternativ kann man mit dem Motivprogramm „Sport“ arbeiten, das ebenfalls eine kurze Belichtungszeit einstellt.
- Tipp 4: Serienbilder
Um die Aktion einer Wildtierherde abzubilden, einen Grimassen schneidenden Gorilla oder einen schnellen Geparden optimal zu fotografieren, sollte man eine Serie von mehreren Bildern machen und zu Hause am PC das Beste auswählen. Die Serienbildfunktion ist bei den meisten Digitalkameras mit aufeinander folgenden Rechtecken gekennzeichnet.
- Tipp 5: Blitz vermeiden
Zum einen erschrecken beispielsweise Haustiere durch das grelle Licht des Blitzes. Zum anderen entstehen durch eine spiegelnde Schicht hinter der Netzhaut vieler Tiere unschöne Lichtreflexe. Am besten ist es, das Tageslicht auszunützen. Falls Sie unbedingt Ihre Katze im dunklen Innenraum fotografieren möchten, verwenden Sie einen Aufsteckblitz, den Sie nach oben an die helle Zimmerdecke richten.
- Tipp 6: Auf die Perspektive achten
Viele Tiere sind kleiner als Menschen. Fotografieren Sie beispielsweise einen Schwan auf gleicher Augenhöhe, um den langen Hals optimal zur Geltung zu bringen. Wenn Ihre Kamera über ein Klappdisplay verfügt, können Sie ohne Probleme ein ruhendes Nashorn auf Augenhöhe fotografieren. Vogel- oder Froschperspektive würden die Proportionen der Tiere verzerren.
- Tipp 7: Gitterstäbe im Zoo ausblenden
Moderne Zooanlagen sind meist gitterlos und naturnah. Allerdings lassen sich beispielsweise bei Raubtiergehegen und Vogelkäfigen die Gitterstäbe nicht vermeiden. Die Gitterstäbe können Sie wegzaubern. Gehen Sie ganz nah an die Gitterstäbe heran, verwenden Sie eine lange Brennweite (beispielsweise 300 mm) und eine kleine Blendenzahl (beispielsweise 2.8 oder 3.5). Die Gitter im Vordergrund verschwimmen.
- Tipp 8: Fotografieren unter Wasser
Sie möchten bei klarem Meerwasser Aufnahmen von Fischschwärmen oder Krebsen machen. Für Digitalkameras gibt es Unterwassergehäuse. Probieren Sie das Fotografieren unter Wasser am besten beim Schnorcheln aus. Die Lichtverhältnisse sind dicht unter der Wasseroberfläche relativ gut. Stellen Sie trotzdem eine hohe Lichtempfindlichkeit ab 400 ISO ein und führen Sie einen manuellen Weißabgleich durch, um den Blaustich unter Wasser in den Griff zu bekommen.