Sobald heftige Schwindelanfälle mit Übelkeit, Erbrechen oder Ohrgeräuschen auftreten, kann das Hör- und Gleichgewichtsorgan des Innenohrs empfindlich gestört sein.
Morbus Menière ist eine Erkrankung des Innenohrs, die sich anfallsartig äußert. Betroffene haben das Gefühl, plötzlich das Gleichgewicht und damit die Kontrolle über sich zu verlieren, sodass sie in der Folge eine Angst vor diesen Anfällen ausbilden können.
Grober Aufbau des Ohrs
Der Aufbau des Ohrs unterteilt sich in das äußere Ohr, das Mittelohr und das Innenohr. Zum äußeren Ohr gehören die Ohrmuschel und der äußere Gehörgang. Das Trommelfell bildet den Abschluss des äußeren Gehörgangs. Das Mittelohr setzt sich zusammen aus der Paukenhöhle, in der die Gehörknöchelchen – Hammer, Amboss, Steigbügel – eingelagert sind, und der Eustachischen Röhre (Tuba auditiva), die für den Druckausgleich zuständig ist und die Paukenhöhle mit dem Rachen verbindet. Das Innenohr ist ein labyrinthartiges Gebilde, das unter anderem aus der Gehörschnecke und den Bogengängen besteht. Dieses knöcherne Labyrinth ist schlauchartig ausgekleidet mit einem häutigen Labyrinth, in dem sich eine Flüssigkeit befindet (Endolymphe). Ebenso befindet sich im äußeren Raum eine Flüssigkeit (Perilymphe).
Worum geht es beim Morbus Menière?
Beim Morbus Menière liegt eine Störung im Bereich des Endolymphraums vor. Durch eine gesteigerte Produktion oder durch einen verminderten Abfluss von Endolymphe kommt es zu einer Wasseransammlung beziehungsweise zu einer Schwellung und schließlich zu einer Druckerhöhung im Innenohr, was zu einer Beeinträchtigung des Hörens und des Gleichgewichts führt.
Ursachen des Morbus Menière
Die tatsächlichen Ursachen für die Entstehung eines Morbus Menière sind nicht bekannt. Allerdings können Entzündungen im Innenohr, Kopfverletzungen, Medikamente oder immunologische Prozesse Einfluss nehmen. Darüber hinaus spielen genetische und hormonelle Faktoren eine Rolle. Zudem können sich die Wirbelsäule und/oder die Kiefergelenke, Stress, psychische Probleme, Herd- oder Toxinbelastungen negativ auswirken.
Mögliche Folgen der Innenohrerkrankung
Betroffene erleben plötzlich massive Schwindelattacken, denen sie sich regelrecht ausgeliefert fühlen. Häufig ist dieser Drehschwindel begleitet von Erbrechen, starker Übelkeit, Ohrgeräuschen, Hörstörungen, starker Angst und Schwitzen. Dementsprechend kann sich daraus eine Angst vor dem nächsten Mal entwickeln – Betroffene reagieren mit Vermeidungsstrategien und Rückzug in die Isolation.
Behandlungsmöglichkeiten bei Morbus Menière
Grundsätzlich stehen für die Behandlung Infusionen zur Durchblutungsverbesserung und Medikamente gegen die Übelkeit und das Erbrechen zur Verfügung. Während der akuten Schwindelattacken sollte Bettruhe eingehalten werden. Um Anfällen möglichst vorzubeugen, sollten die auslösenden Faktoren gefunden, reduziert oder ausgeschaltet werden – angefangen bei der Herdsanierung bis hin zur Stressreduktion. So bietet die Naturheilkunde eine Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten und Sichtweisen, zum Beispiel die Neuraltherapie, Homöopathie, Schüssler Salze, Akupunktur, Bioresonanztherapie oder die Ozontherapie. Außerdem kommen Entspannungsverfahren zum Einsatz wie das Autogene Training oder Qi Gong, Methoden aus der Körpertherapie wie Feldenkrais oder Reflexzonentherapien. Ferner die Craniosacrale Therapie und andere osteopathische Methoden, um eventuell zugrunde liegende Wirbelsäulen- und Gelenksprobleme zu behandeln und um auf die innere Ruhe einzuwirken.