Hefepilze plagen viele Menschen. Um Scheidenpilze und Windelsoor erfolgreich zu therapieren, müssen Candida-Keime zu Hause vernichtet werden.
Pilzinfektionen sind ein Tabu-Thema. Kaum einer wagt über Infektionen mit Candida albicans und Co. öffentlich zu sprechen, vor allem wenn sich die Pilze im Intimbereich angesiedelt haben. Dabei macht das Jucken und Brennen das tägliche Leben zur Tortur. Besonders Kinder leiden häufiger unter einer Hefepilzinfektion im Windelbereich. Im feucht-warmen Milieu der Windeln fühlen sich die Pilze besonders wohl. Die Frauen- und Hautärzte therapieren meist nur den Patienten, aber nicht das häusliche Umfeld. Wenn die medizinische Therapie nicht anschlägt oder der Patient unter einer sehr hartnäckigen und immer wiederkehrenden Pilzinfektionen leidet, sollte auch an eine Neuinfektion im Haushalt oder am Arbeitsplatz gedacht werden. Vor allem immunschwache oder ältere Menschen können sich in so einem Fall z.B. an einen Baubiologen und das örtliche Gesundheitsamt wenden, um die Quellen im Haushalt aufzuspüren. Doch oft reichen einige Handgriffe, um Hefepilze im Haus zu beseitigen.
Hefepilze finden sich vor allem in Küche und Bad
Hefepilze sind zähe Burschen. Sie medizinisch zu therapieren, dauert lang. Um so wichtiger ist es, dass Neuinfektionen im eigenen Haushalt ausgeschlossen werden. Während der Arzt mit Zäpfchen und Salben den Körper therapiert, sind Baubiologen für die Wohnung zuständig. Mikrobiologisch versierte Baubiologen begeben sich im heimischen Umfeld auf die Suche nach den Übeltätern. Hefepilze können überall lauern. Einige Beispiele, an denen sich mit großer Wahrscheinlichkeit Hefepilze finden lassen:
- in Schwämmen, Spüllappen und Bürsten
- in Zahnbürsten und Waschlappen
- in Waschmaschinen, Geschirrspülmaschinen und Kaffeemaschinen
- im Kühlschrank
- in und an Wasserhähnen
- im Toilettenspülkasten und an Toilettenbrillen
- in Abflüssen und Siphons, aus denen beim Benutzen über den feinen aufspritzenden Wassernebel eine Neuinfektion erfolgen kann
- an Obst und Gemüse
- auf offen gelagertem Käse, Fleisch und Wurst
- in frischer Kuhmilch
Tipps gegen Hefepilze zu Hause
Doch den Pilzen lässt sich zu Laibe rücken. Patienten, die regelmäßig von Candida und Co. heimgesucht werden, können versuchen, einige der folgende Tipps gegen die Pilze umzusetzen. Gerade, wenn z.B. die Zahnbürste schon länger benutzt wurde oder die Siphons nur selten gereinigt werden, kann es durchaus reichen, hier an zu setzen und einige der Empfehlungen umzusetzen, bis die Pilze verschwunden sind. Übertriebene Hygiene bei harmlosen Hefepilzerkrankungen ist nicht erforderlich.
- Die Spül- und Waschmaschine etwa jeden zehnten Waschgang mit Desinfektionsmitteln im Kochgang leerlaufen lassen.
- Die Zahnbürste jeden Monat wechseln.
- Alle ein bis zwei Wochen Spülschwämme und Wischtücher erneuern.
- Die Duschvorhänge und Duschköpfe ein- bis zweimal im Jahr erneuern.
- Alle zwei bis drei Monate die Abflüsse mit einer Flaschenbürste reinigen.
- Mindestens zweimal pro Woche kochendes Wasser in alle Abflüsse gießen.
- Stark verschmutzte Siphons, Abflussrohre sollten komplett ausgetauscht werden.
- Perlatoren alle ein- bis zwei Monate für 15 Minuten in Essigessenz baden.
- Kontaminierte Unterwäsche kochen oder in der Mikrowelle desinfizieren.
- Den (Bio-)Müll täglich aus der Küche und Wohnung entfernen.
Hitze und Alkohol helfen gegen Hefepilze
Gegen Pilze hilft nur eines: schrubben und desinfizieren. Zum Abtöten der Keime eignen sich:
- Wasserstoffperoxid (mindestens 3%)
- Ethanol (80%)
- Spiritus (70%)
- Sodalösung (5%)
- Essigessenz (25%).
- Kochen, bügeln, abflammen, backen, Sauna, Heißdampf – alles, was Temperaturen über 60 °C erzeugt, tötet Hefepilze ab. Danach gründlich nachspülen.
- Hitzeempfindliche Materialien für 1 Minute in der eingeschalteten Mikrowelle desinfizieren. Biologische Reiniger und sanfte Putzmittel beseitigen leider keine Hefepilze.
Übrigens: Bei einer medizinisch notwendigen Anti-Pilztherapie sollten Patienten auf Wurst und Käse aus offenen Theken, frische Kuhmilch und ungeschältes Obst und Gemüse verzichten und besser auf eingeschweißte Ware ausweichen.