Schlaganfall – Risikogruppen und Risikofaktoren

Apoplexie und wer besonders gefährdet ist. Prinzipiell kann jeder einen Schlaganfall erleiden. Dennoch gibt es Menschen, bei denen ein erhöhtes Apoplex-Risiko besteht.

Unter einem Schlaganfall, auch als Apoplex, Hirnschlag oder Hirninfarkt, bezeichnet, versteht man einen plötzlichen Verschluss eines Blutgefäßes im Gehirn (Hirnthrombose oder Hirnembolie) oder eine Hirnblutung. Dabei erhält das betroffene Hirngewebe zu wenig Sauerstoff und stirbt ab. In Deutschland zählt der Hirnschlag neben Herz-Kreislauferkrankungen und Krebserleiden zu den häufigsten Todesursachen.

Mögliche Ursachen für einen Schlaganfall

Die drei typischen Ursachen für einen Schlaganfall sind Hirngefäßverschlüsse durch

  1. Arteriosklerose (auch bekannt als Arterienverkalkung)
  2. Embolie (Blutgerinnsel)
  3. Hirnblutung (hämorrhagischer Infarkt)

Arteriosklerose

Die Arteriosklerose (Arterienverkalkung) stellt die Hauptursache für einen Verschluss von Blutgefäßen dar. Infolge von Arterienverkalkung bilden sich mit der Zeit sogenannte Plaques aus Fett- und Zellablagerungen an den Innenwänden der Blutgefäße. Je dicker diese Ablagerungen werden, desto mehr verengt sich das Gefäß. Vor allem Menschen mit starkem Bluthochdruck (Hypertonie), Diabetes mellitus oder hohen Cholesterinwerten sind am stärksten gefährdet, solche Ablagerungen zu bilden. Ist eine Arterie durch Plaque-Ablagerungen stark verengt, gelangt weniger sauerstoffreiches Blut in das Gewebe, welches von diesem Blutgefäß versorgt wird. Diese Ablagerungen können leicht einreißen und an solchen Rissen entsteht dann ein Blutgerinnsel (Thrombus), das das Gefäß sogar komplett verstopfen kann. In diesem Fall wird die Sauerstoffversorgung des Gewebes schließlich ganz unterbrochen und ein Schlaganfall kann die Folge sein.

Embolie

Bei einer Embolie wird ein Blutgerinnsel in ein Blutgefäß eingespült und in der Folge verstopft das Gefäß. Ein solches Blutgerinnsel nennt man Embolus – es ist frei beweglich und kann deshalb dem Blutstrom folgen. Es handelt sich dabei meist um einen kleinen Teil eines größeren Blutgerinnsels, das ursprünglich an einer anderen Stelle des Blutkreislaufs entstanden ist. Diese großen und in der Regel unbeweglichen Gerinnsel bilden sich vor allem an Gefäßwänden oder in Blutgefäßen mit langsam fließendem Blut, zum Beispiel in ausgeweiteten Beinvenen oder in einem Aneurysma (Gefäßaussackung). Aber auch im Herzeninnern können solche größeren Blutgerinnsel entstehen, wenn die Herzvorhöfe unregelmäßig schlagen (bekannt als Vorhofflimmern), oder nach einem Herzinfarkt kann sich direkt am geschädigten Herzmuskel ein Blutgerinnsel bilden.

Hirnblutungen

Eine Hirnblutung (hämorrhagischer Infarkt) entsteht, wenn ein Blutgefäß im Gehirn einreißt. Vor allem Blutgefäße von Patienten, die durch eine Arteriosklerose oder Diabetes mellitus (“Zuckerkrankheit”) bereits geschädigt sind, können durch plötzlichen Blutdruckanstieg Einreißen. Aber auch eine krankhafte Ausweitung eines Hirngefäßes (Aneurysma) kann reißen und eine Hirnblutung verursachen.

Risikogruppen und Häufigkeit

Vor allem für ältere Menschen besteht ein erhöhtes Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden. Erhebungen haben gezeigt, dass fast die Hälfte aller Schlaganfall-Patienten über 70 Jahre alt ist. Ein Schlaganfall führt in vielen Fällen zu Langzeit-Behinderungen oder sogar Pflegebedürftigkeit im Alter. Der Apoplex zählt in Deutschland zu den häufigsten Erkrankungen und ist, gemeinsam mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebsleiden, verantwortlich für die meisten Todesfälle.

Welche Risikofaktoren gibt es?

Für die Entstehung eines Schlaganfalls können verschiedene Risikofaktoren verantwortlich sein. Dabei gibt es Risikofaktoren, die unveränderlich sind, wie beispielsweise hohes Alter, erblich bedingte Schlaganfälle bei Familienmitgliedern oder beim Patienten selbst.

Es gibt aber auch Risikofaktoren, die veränderbar sind und die wir selbst positiv oder auch negativ beeinflussen können. Wer auf eine gesunde Lebensweise achtet und eventuell bestehende Erkrankungen behandeln lässt, der kann das Risiko für einen Schlaganfall deutlich verringern. Zu den wichtigsten, veränderbaren Risikofaktoren gehören:

  • Bluthochdruck (Hypertonie)
  • Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
  • Rauchen
  • Übermäßiger Alkoholkonsum
  • Fettstoffwechselstörungen (hoher Cholesterinspiegel)
  • Übergewicht oder Fettleibigkeit (Adipositas)
  • Bewegungsmangel

Vorsorge kann Schlaganfälle oft verhindern

Auch wenn man auf bestimmte Faktoren keinen Einfluss nehmen kann, so spielt unser Lebenswandel eine nicht unbedeutende Rolle bei dem Bestreben, einen Schlaganfall zu vermeiden. Für alle, die selbst einen Schlaganfall erlitten oder in der Familie einen Betroffenen zu versorgen haben, gibt es verschiedene Organisationen, die kompetente Hilfe bei Schlaganfällen anbieten und an die man sich wenden kann.

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