Richtiges Verhalten vor und nach der Zahnentfernung. Wenn ein Zahn gezogen oder operativ entfernt werden muss, sollten einige Dinge beachtet werden, damit der Eingriff möglichst ohne Probleme verläuft.
Trotz moderner Technik in der Zahnmedizin ist es nicht gerade ein angenehmes Erlebnis, wenn ein Zahn gezogen oder sogar operativ entfernt werden muss. Umso wichtiger ist es, sich auf den Eingriff vorzubereiten, um ihn möglichst gut zu verkraften und Komplikationen zu vermeiden. Da bei jedem Patienten andere Bedingungen vorliegen, sollten Sie Ihren Zahnarzt genau nach dem Ablauf befragen.
Auf die Zahnentfernung vorbereiten
Vor dem Eingriff müssen Sie Ihren Zahnarzt unbedingt über bestehende Erkrankungen wie Herz-Kreislaufprobleme, Diabetes und Allergien informieren, sofern sie ihm noch nicht bekannt sind. Auch über die regelmäßige Einnahme von Medikamenten muss er Bescheid wissen, da sie eine Rolle spielen könnten. Blutverdünnende Mittel werden einige Tage vorher abgesetzt, damit es bei der Extraktion nicht zu endlosen Blutungen kommt. Bei bestimmten Herzerkrankungen muss mit einem Antibiotikum einer Herzmuskelentzündung vorgebeugt werden. Niemals sollten Sie diese Maßnahmen eigenmächtig ergreifen, sondern immer mit dem Zahnarzt besprechen. Ebenfalls tabu sind Schmerzmittel und koffeinhaltige Getränke, da sie zu Komplikationen beim Eingriff oder bei der Wundheilung führen können. Ideal ist eine leichte, gut verdauliche Mahlzeit vor dem Termin, damit Sie gut gestärkt sind.
Verhalten nach der Zahnextraktion
Damit die Wunde im Mund ungestört verheilen kann, sollten einige Dinge beachtet werden. Direkt nach dem Eingriff ist man meistens nicht in der Lage, ein Fahrzeug zu führen. Lassen Sie sich daher besser von jemandem abholen oder nehmen Sie ein Taxi. Die Wunde ist mit einer Tamponade versehen, auf die Sie etwa eine halbe Stunde lang aufbeißen müssen, um die Blutung zu stillen. Sollte sie danach noch weiterbluten, erneuern Sie den Tupfer oder verwenden Sie ein sauberes, zusammengerolltes und feuchtes Stofftaschentuch. Falls Sie sich hinlegen möchten, lagern Sie den Kopf hoch. Wenn Sie Schmerzen stillen wollen, verwenden Sie nur das vom Zahnarzt verschriebene Medikament und nehmen Sie auf keinen Fall Acetylsalicylsäure (Aspirin oder ASS), da sie blutverdünnend wirkt. Eine Schwellung und Wundschmerz sind normal nach einem solchen Eingriff, solange kein hohes Fieber oder Schluckbeschwerden auftreten. Sollten sich die Beschwerden allerdings nach zwei Tagen nicht gebessert haben, wenden Sie sich umgehend an Ihren Zahnarzt!
Mundpartie nach dem Zahnziehen kühlen
Solange die Betäubung noch wirkt, sollten Sie weder essen noch heiße Getränke zu sich nehmen. Um einen unangenehmen Druck und einer Schwellung vorzubeugen, können Sie die betroffene Mundpartie kühlen. Ideal ist ein kleines Kühlkissen oder kalte, feuchte Umschläge, aber auf keinen Fall Eis! Kühlen Sie zehn Minuten lang und pausieren Sie dann ebenso lang. Wiederholen Sie diesen Vorgang etwa zwei bis drei Stunden lang. Wärme und direkte Sonneneinstrahlung sollten in den ersten beiden Tagen nach dem Eingriff vermieden werden.
In den ersten 24 Stunden sollten Sie außerdem keinen Alkohol und keinen Kaffee oder schwarzen Tee trinken. Rauchen ist ebenfalls tabu. Auf körperliche Anstrengung sollten sie für zwei bis drei Tage verzichten und auch so wenig wie möglich sprechen. Lagern Sie Ihren Kopf nachts möglichst hoch.
Mundhygiene nach der Zahnentfernung
Um die Wundheilung nicht zu gefährden, nehmen Sie in den ersten drei Tagen nur weiche, nicht zu heiße Kost zu sich. Mundspülungen sollten Sie frühestens nach zwei Tagen wieder verwenden. Beim Zähneputzen darf die Wunde nicht mit der Bürste berührt werden. Benutzen Sie eine weiche Bürste und meiden Sie die Zähne, die direkt an die Wunde grenzen.
Wichtig ist auch die Nachkontrolle der Wunde durch den Zahnarzt. Falls sie genäht worden ist, werden die Fäden meistens nach etwa acht Tagen gezogen. Halten Sie den Termin unbedingt ein, da Fäden, die zu lange in der Wunde bleiben, festwachsen und sich infizieren können!