Pseudokrupp, lateinisch Laryngitis subglottica, wird eine Erkrankung der oberen Luftwege genannt, bei der eine Anschwellung der Schleimhäute im Kehlkopfbereich zu einer erschwerten Atmung führt. Besonders im Baby- und Kleinkindalter kommen diese anfallsartig auftretenden Atembeschwerden häufiger vor. Der relativ kleine Kehlkopf mit den noch engen Luftwegen wird durch die Schwellung rasch zu eng für normale Atmung, ein pfeifender, trockener oder rasselnder Husten begleitet dann die mühsame Atmung des Kindes.
Auftreten von Pseudokrupp
Meist tritt ein Anfall nachts auf, manchmal ohne vorherige Kennzeichen und Alarmsignale, oft auch nach einem leichten Infekt und Anzeichen von Erkältung. Es gibt Kinder, die nur einmal einen Pseudokruppanfall bekommen und bei manchen Kindern bleibt die Anfälligkeit für Pseudokrupp bestehen, bis sie ins zehnte oder elfte Lebensjahr kommen. Jungen sind häufiger davon betroffen als Mädchen.
Auslösende Faktoren für Pseudokrupp
Pseudokrupp wird durch Viren oder Bakterien verursacht, mehrere Faktoren können einen Anfall begünstigen oder das Kind anfälliger für die Erkrankung machen. Auffallend häufen sich Pseudokruppanfälle bei Kindern aus Raucherfamilien. Auch sind umweltverschmutzende Gase ein für Pseudokrupp förderlicher Faktor. Eine Häufung von Anfällen bei feuchtem und kühlem Wetter ist zu beobachten. Im Winterhalbjahr treten deutlich mehr Anfälle auf.
Bei Pseudokruppanfall ruhig bleiben
Wenn das Baby oder Kleinkind einen Pseudokruppanfall bekommt, ist es besonders wichtig, nicht in Panik zu verfallen. Kleine Kinder sollten auf dem Arm von Mama oder Papa beruhigt werden. Um ein Abschwellen der Schleimhäute zu erreichen, hüllt man das Kind in eine Decke und bringt es an ein offenes Fenster in die kühle Nachtluft.
Kühle Getränke helfen bei einem Anfall
Kühler Kräutertee oder kühles Mineralwasser in kleinen Mengen und kurzen Abständen getrunken wirken ebenfalls lindernd. Größeren Kindern kann man auch Eiswürfel in den Tee geben. Manche Kinderärzte empfehlen auch kühle Halswickel, um das Abschwellen der Schleimhäute zu unterstützen. Ist keine wesentliche Besserung zu erreichen, muss das Kind noch in der Nacht zum Arzt gebracht werden, am besten in die Notaufnahme einer Kinderklinik.
Wenn Kinder zu Pseudokrupp neigen
Wenn sich Pseudokruppanfälle beim Kind häufen, sollten Eltern vorbeugend immer Eiswürfel und ein Medikament gegen die Verengung der Luftwege zu Hause vorrätig haben. Der Kinderarzt verschreibt in einem solchen Fall Zäpfchen, die Cortison in Form von Prednisolon oder Prednison enthalten. Diese Zäpfchen sorgen für eine rasche Erleichterung der Atmung, schon etwa 20 Minuten nach der Verabreichung. Bei einer Notfalltherapie, die bei einem Pseudokruppanfall eine einmalige bis zweimalige Anwendung erfordert, müssen Nebenwirkungen des Cortisons nicht befürchtet werden, die aus Langzeittherapien bekannt sind. Kuren im Reizklima der Ostsee oder Nordsee können Pseudokrupp vorbeugen.
Auf Reisen Medikament für Pseudokrupp mitführen
Die vom Arzt verschriebenen Zäpfchen müssen auch auf Reisen immer dabei sein. Da die Anfälle oft ohne Ankündigung ganz plötzlich auftreten, wissen betroffene Eltern nie, wann mit einer neuen Erkrankung zu rechnen ist. Mit dem Medikament wird eine Absicherung vor Notfällen leicht gemacht.