Ängste und Überforderung gehören inzwischen zum Schulalltag und selbst augenscheinlich gesunde Kinder weisen immer mehr feinmotorische Defizite auf. Kinderyoga ist die Lösung!
Was bewirkt Yoga bei Kindern?
Eine neue Studie beweist: Yoga kann die Konzentration von Kindern um bis zu 25 Prozent steigern. Zusätzlich lernen Kinder, ihre Sinne besser zu nutzen und durch die für Yoga typischen Bewegungsabläufe ihr Körpergefühl zu trainieren, ihr Selbstvertrauen zu stärken und sogar Lernimpulse auf allen Ebenen besser umzusetzen. Weitere Veröffentlichungen und Studien erwähnen unter anderem die Bewältigung von Ängsten; und Sonia Sumar*, eine Ikone auf dem Gebiet des Kinderyoga und Autorin des Buches „Yoga for the Special Child“ arbeitet auf diesem Gebiet seit Jahrzehnten außergewöhnlich erfolgreich mit Kindern mit Down-Syndrom und weiteren besonderen Bedürfnissen.
Wo lernt man, wie man Yoga mit Kindern üben kann?
Einen hervorragenden ersten Einblick bietet ein Workshop von YogaKids International: Das viertägige YogaKids Foundations Training können Mamis, Papis, Lehrer und alle, die mit Kindern arbeiten, besuchen. Es lehrt, wie man Kinderyoga ganz einfach in den Alltag integriert. Die Methode der Gründerin und Schülerin von Sonia Summar, Marsha Wenig, basiert auf einem ganzheitlichen Ansatz. Seit zwanzig Jahren lernen Kinder so ihre Körper kennen und ganz nebenbei sogar Mathe, Sprachen und Informationen über gesunde Ernährung und unsere Umwelt. Vorwärts und rückwärts zählen in verschiedenen Sprachen macht Kindern einfach mehr Spaß, wenn man dabei auf einem Bein stehen darf oder man auf dem Rücken liegt und mit den Füßen im “Lachfahrrad” strampelt.
Was ist Kinderyoga?
Kinderyoga ist sehr vielseitig: Natürlich gibt es klassische Kinderyoga-Stunden mit qualifizierten und voll ausgebildeten Kinderyoga-Lehrern. Wo solche Stunden angeboten werden, findet man am besten im Internet oder über Veranstaltungshinweise in der jeweiligen Heimatstadt heraus. Mit klassischem Yoga ist es aber nicht getan: kurze Atemübungen vor der Prüfung oder dem Zahnarzttermin, lustige Tierhaltungen (Asanas, die klassischen Yogahaltungen) vor den Hausaufgaben, einfache Meditationsübungen und vielfältige Fantasiereisen vor dem Einschlafen, Yoga-Spiele für Pyjama-Parties und Kindergeburtstage oder Mutmach-Übungen mit Affirmationen vor dem Basketballturnier – all das und mehr ist Yoga.
Wer kann Kindern Yoga unterrichten?
Einfache Yoga-Übungen kann jeder mit Kindern machen. Mamis und Papis, interessierte Großeltern mit ihren Enkeln, Lehrer und Erzieher. Es gibt Tipps, Tricks und Übungen, die alle Kinder sofort mitmachen und genießen können. Jeder, der zum Beispiel an einem YogaKids-Workshop teilnimmt, kann direkt im Anschluss mit ganz einfachen Übungen Kindern helfen, sich rundum wohl zu fühlen und ohne Druck zu lernen. Wer allerdings professionell Yoga unterrichten möchte, sollte sich für eine weiterführende und intensive Kinderyoga-Ausbildung entscheiden, von der verschiedene auf dem Markt angeboten werden.
Wo findet man Informationen zu Kinder-Yoga-Ausbildungsangeboten?
In den beiden größten Yoga-Zeitschriften im deutschsprachigen Raum, Yoga aktuell und Yoga Journal, findet man regelmäßig Veranstaltungshinweise zu diesem Thema. YogaKids Foundations Trainings finden momentan nur ein- bis zweimal pro Jahr in Europa statt. Meist wird in den USA unterrichtet. Außerdem gibt es bei Yoga Vidya in Bad Meinberg jährlich einen Kinderyoga-Kongress, der sowohl für Yogalehrer als auch für Eltern und Schulklassen interessant ist. Yoga Vidya bietet auch eine Kinderyoga-Lehrer-Fortbildung für Yogalehrer und eine Kinderyoga-Zertifizierung als Übungsleiter an. Natürlich gibt es bei weitem mehr als die hier exemplarisch beschriebenen Angebote auf diesem Gebiet. Das Internet ist hier eine gute Informationsquelle. Aktuelle Termine der jeweiligen Veranstalter werden meist auf deren Homepage bekannt gegeben.
Worauf sollte man bei der Wahl eines Kinderyoga-Workshop-Angebots achten?
Ein guter Hinweis für die Qualität der Workshops und Fortbildungen im Bereich des Kinderyoga sind natürlich immer Referenzen und Empfehlungen über Freunde und Bekannte oder der Tipp eines Yogalehrers, der Stunden auf diesem Gebiet anbietet. Wichtig ist auch die Ausbildung der Workshop-Leiter und Ausbilder. Diese sollten eine hochwertige Yogalehrerausbildung vorweisen können. Außerdem gut zu wissen: Gibt es Artikel über die Ausbildung? Es kommt aber auch auf die eigenen Vorlieben an, welche Workshops und Ausbildungen und deren Intensität für einen selbst geeignet sind. Jeder lernt anders und so kann ein Fortbildungsangebot für den einen genau das richtige und für den anderen einfach nur anstrengend sein. Am Ende ist nach der grundsätzlichen objektiven Recherche immer das Bauchgefühl der Indikator, auf den man hören sollte.
* Sonia Sumar, Yogalehrerin und selbst Mutter eines Mädchens mit Down-Syndrom, bietet eine einzigartige und von Yoga Alliance international anerkannte Ausbildung an. Hier werden Unterrichtsmethoden für Yoga mit Kindern mit besonderen Bedürfnissen, vor allem mit Down-Syndrom, vermittelt. Ihr Buch „Yoga for the Special Child“ (Bookwrights Press, 2008) ist unter anderem erhältlich bei Amazon. Leider gibt es keine deutsche Ausgabe, aber das Buch in Englisch ist leicht verständlich geschrieben.