Verformungen und Blutergüsse bei Neugeborenen und Säuglingen. Viele Babys kommen mit verformten Köpfchen auf die Welt. Dies kann unterschiedliche Gründe haben. In den meisten Fällen besteht kein Grund zur Sorge.
Viele Eltern sind schockiert oder machen sich Sorgen, wenn ihr Baby mit deformierten Kopf auf die Welt kommt. Meist sehen diese Dellen und Beulen aber schlimmer aus, als dass sie sind. Die meisten Schwellungen verschwinden bereits völlig wenige Tage nach der Geburt.
Was ist die Fontanelle?
Die Fontanelle bezeichnet jenen Bereich im Schädel eines Babys, der noch nicht durch Knochen oder Knorpeln verschlossen ist. Diese weiche Stelle befindet sich quer über dem Oberkopf des Neugeborenen und hat die wichtige Aufgabe durch die Beweglichkeit der Knochenplatten den Durchtritt durch den Geburtskanal zu erleichtern.
Wodurch entstehen Verformungen?
Verformungen können im Mutterleib oder während der Geburt entstehen. Besonders bei Mehrlingsgeburten, wenn es für die Babys im Bauch der Mutter eng wird, können Verformungen auftreten. Aber auch, wenn Babys am Ende der Schwangerschaft lange in einer Position gesteckt sind, kann sich dies auf die Form des Köpfchens auswirken.
Die Kräfte, die während der Geburt auf das Köpfchen des Babys wirken, können aufgrund der weichen Schädelknochen zu Verschiebungen der Knochen führen. Dabei kann es auch zum Einreißen von Blutgefäßen und in Folge zu Blutergüssen kommen. Diese verschwinden aber meist in den nächsten Wochen von selber. Auch Saugglocken, die angewandt werden wenn das Baby nicht von selber durch den Geburtskanal rutscht oder stecken geblieben ist, hinterlassen meist Spuren am Kopf des Kindes.
Können Verformungen auch nach der Geburt, in den ersten Lebenswochen auftreten?
Auch nach der Geburt können Verformungen auftreten. Meist stehen diese in Zusammenhang mit der jeweiligen Schlaf- beziehungsweise Liegeposition des Babys. Ein platter Hinterkopf kann sich durch eine übermäßige Rückenlage des Babys entwickeln. Viele Babys verlieren in diesem Bereich auch aufgrund der steten Reibung ihre Kopfbehaarung. Diese Verformungen sind aber harmlos und gehen im Laufe der Lebensmonate gänzlich zurück.
Was kann man gegen Verformungen tun?
Die meisten Verformungen verschwinden nach und nach von selber. Durch unterschiedliche Lagerungen des Babys können Verformungen rückgebildet werden. Bei hartnäckigen Verformungen oder Schiefstellungen des Kopfes helfen ostheopathische Behandlungen. Bringen aber auch diese Therapien keine Besserung, empfehlen Ärzte das Tragen eines speziellen Helmes. Ohne Druck steuert der Helm das Wachstum des Köpfchens in seine natürliche Form. Diese Therapien werden in den meisten Fällen von den jeweiligen Krankenkassen finanziert.
Was ist Kraniosynostose?
Bei einem von 1000 Babys schließen sich die Schädelkonchen verfrüht schon im Mutterleib. Die zugewachsene Fontanelle hat zur Folge, dass das wachsende Gehirn im Kopf des Ungeborenen nicht genug Platz hat, und sich der Schädel an Stirn oder Hinterkopf nach vorne wölbt. Bei ungefähr 80 Prozent der Babys, die mit Kraniosynostose zur Welt kommen, ist keine Behandlung notwendig. Ist doch eine Therapie indiziert, erfolgt eine chirurgische Korrektur meist zwischen 4. und 6. Lebensmonat.