Die Höhe der Körpertemperatur eines Kindes sagt nicht unbedingt etwas über die Schwere einer Grunderkrankung aus. Beobachten Sie Ihr fieberndes Kind.
Fieber ist an sich keine Krankheit, sondern Ausdruck einer körpereigenen Abwehrbemühung und insofern keine unerwünschte Reaktion. Ursachen für Fieber bei Kindern können die verschiedensten Infektionskrankheiten sein, aber zum Beispiel auch heftige allergische Reaktionen oder ein Sonnenstich.
Vorteile und mögliche Gefahren von Fieber bei Kindern
„Gib mir die Macht, Fieber zu erzeugen, und ich heile jede Krankheit!“ sagte einst Parmenides, ein bedeutender Arzt des Altertums. Die Heilwirkung des Fiebers richtet sich gegen Bakterien und Viren – Temperaturen von 38,5 Grad Celsius und darüber schränken ihre Lebensbedingungen erheblich ein.
Negativ gerade bei Kindern einzustufen sind freilich die mitunter erhebliche Belastung durch Hitze, Unruhe und Schwitzen und die Irritation des Zentralnervensystems (Erbrechen, Phantasieren, Fieberkrampf) durch Fieber.
Wann spricht man überhaupt von Fieber?
Die normale Körpertemperatur des Menschen beträgt 37 Grad Celsius. „Wir Mediziner meinen aber dabei die sogenannte Körperkerntemperatur, die man am besten im Popo misst“, hebt Kinderarzt Dr. Wolfgang Novak hervor. „Zwischen 37 und 38 Grad Celsius sprechen wir von erhöhter Temperatur, von Fieber erst über 38 Grad Celsius, von hohem Fieber bei über 39 Grad Celsius.“ Bei Säuglingen kann Fieber das einzige Symptom einer Erkrankung sein. Deshalb sollte bei ihnen eine Körpertemperatur ab 38,5 Grad Celsius unbedingt immer von einem Arzt abgeklärt werden.
Fieber und die Schwere der Grunderkrankung
Die Höhe der Körpertemperatur eines Kindes sagt nicht unbedingt etwas über die Schwere einer Grunderkrankung aus. Gerade Kleinkinder fiebern schnell, oft aber nur von kurzer Dauer. Andererseits gibt es manche schwerkranke Säuglinge, die dabei nur gering erhöhte Temperaturen zeigen. Wenn allerdings die Körpertemperatur 40,5 Grad Celsius übersteigt, ist die Erkrankung schwer. In dieser Überhitzung des Körpers kann es vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern zu Krampfanfällen kommen. Größere Kinder und Jugendliche reagieren bei schnellem Fieberanstieg eher mit einem Schüttelfrost.
Das fiebernde Kind beobachten
„Das erste Anfiebern des Kindes oder Säuglings trifft die meisten Eltern unerwartet und oft an einem Wochenende, wenn der Kinderarzt nicht erreichbar ist“, weiß Dr. Novak aus Erfahrung. Trotzdem gelte es, mit ein bisschen Hausverstand kühlen Kopf zu bewahren. „Beobachten Sie Ihr fieberndes Kind, um zu beurteilen, wie es ihm geht, ob es in seinem Allgemeinbefinden wesentlich beeinträchtigt ist“, rät der Kinderarzt. „Dann können Sie auch beurteilen, ob Sie gleich ärztliche Hilfe suchen oder ob Sie zunächst selbst mit der Situation zurechtkommen und zu einem späteren Zeitpunkt das Kind dem Arzt zeigen.“
Fieber beim Arzt abklären lassen
Grundsätzlich sollte jedes fiebernde Kind von einem Arzt angesehen werden, weil Fieber wie gesagt ein Symptom vieler Erkrankungen bei Kindern sein kann. In der Überbrückungszeit bis zum Arztbesuch bieten sich verschiedene Möglichkeiten der Selbstbehandlung bei Fieber an.