Konjugierte Linolsäure

Bei der konjugierten Linolsäure handelt es sich um eine immunologisch aktive Fettsäure mit zahlreichen Eigenschaften, die der Gesundheit dienlich sein können.

Die konjugierte Linolsäure gehört zu den immunologisch aktiven Fettsäuren, welche ausschließlich und in nur sehr geringer Konzentration (weniger als 1%) im Milchfett vorkommt. Diese Fettsäuren werden im Pansen von Kühen, Schafen und Ziegen enzymatisch aus Linolsäure gebildet.

Gesundheitsfördernde Eigenschaften der konjugierten Linolsäure

Im Tierversuch konnten bisher verschiedene positive Wirkungen von CLA festgestellt werden. Sie wirkt krebshemmend und schützt vor arteriosklerotischen Veränderungen am Herzen. Nach neueren Untersuchungsergebnissen kann CLA beim Menschen Altersdiabetes vorbeugen und den Blutzuckergehalt normalisieren. Weiterhin verfügt die konjugierte Linolsäure über antioxidative Eigenschaften, wodurch sie zur Vermeidung von Erkrankungen des Immunsystems beitragen kann. Auch die positive Beeinflussung der Körperzusammensetzung ist eine bedeutende Eigenschaft von CLA. Durch den Verzehr der Fettsäure wird der Anteil an Fett im Körper reduziert und der Anteil an Muskelmasse nimmt zu. Sie begünstigt den Abbau von Fettsäuren und wirkt dadurch der schnellen Ablagerung von Nahrungsfett in den Fettdepots entgegen.

Wirkungen von CLA auf das Immunsystem

Bisher belegten Tierversuche, dass CLA das Immunsystem der Tiere aktivierte. Forscher testen vor kurzem erstmals die Wirkung der konjugierten Linolsäure auf den menschlichen Organismus. Die Ergebnisse sollen zeigen, wie das menschliche Immunsystem reagiert, wenn es mit hohen Dosen von CLA konfrontiert wird. Auf dieser Grundlage soll eine Kuhmilch mit hohem Gehalt an konjugierter Linolsäure entwickelt werden, die zur Vorbeugung von Krebs- und Virenerkrankungen einsetzbar ist. Aus einer anderen Untersuchung ging hervor, dass die konjugierte Linolsäure die zelluläre Immunität erhöht, indem sie die bei der adaptiven als auch bei der angeborenen Immunität involvierten CD8+-Zellen beeinflusst. Aus diesen Erkenntnissen könnte sich in naher Zukunft eine Empfehlung für die optimale Versorgung mit konjugierter Linolsäure ergeben.

CLA-Gehalt in Milch und Milchprodukten

Die Deutschen nehmen durchschnittlich etwa 350 Milligramm CLA täglich auf. Überträgt man die in den Tierexperimenten verabreichten Konzentrationen auf den Menschen, müssten vielfach größere Mengen aufgenommen werden. Es ist jedoch derzeit nicht geklärt, ob dies Sinn macht, denn CLA-reiche Lebensmittel sind eben auch reich an Fett, gesättigten Fettsäuren und Cholesterin. Bei einem hohem Verzehr von CLA-reichen Lebensmitteln wie Milch, Käse und Joghurt von Biokühen sowie Produkten aus Schaf- und Ziegenmilch kann der Verbraucher eine Aufnahme in dieser Größenordnung realisieren. Dabei ist zu beachten, dass die Produkte ihren natürlichen Fettgehalt haben müssen.

Vor einiger Zeit wurde bewiesen, dass die Milch von Bio-Kühen besonders reich an CLA ist. Linolsäure, die Ausgangssubstanz der CLA, ist beispielsweise in vielen Gräsern und Pflanzen enthalten. Artgerecht gehaltene Weide-Kühe nehmen entsprechend viel davon zu sich. Doch erst im Kuhmagen entsteht CLA: Ein bestimmtes Bakterium im Pansen der Kuh bildet ein Enzym, das wiederum die pflanzliche Linolsäure in konjugierte Linolsäure, also CLA, umwandelt. Im Vergleich zu Milch von Stallkühen enthält Bio-Milch dreimal soviel CLA.

Auch die Milch von Pferden, Ziegen und Schafen enthält CLA. Während die Stutenmilch relativ wenig CLA enthält, liegt die Ziegenmilch im CLA-Gehalt knapp vor der Weidekuh. Durch die ganzjährige, ausschließliche Weidehaltung hat Schafmilch den höchsten CLA-Gehalt. Auch Milchprodukte und Käse enthalten CLA, vorausgesetzt, entsprechende Mengen an Milchfett sind noch vorhanden, denn bei CLA handelt es sich um Fettsäuren. Fettarme und entrahmte Milchprodukte enthalten deshalb weniger oder gar kein CLA. In diesem Zusammenhang wurde auch die Muttermilch untersucht. Interessanterweise haben Veganerinnen, die überhaupt keine tierischen Produkte essen, weniger CLA in der Muttermilch als Frauen, die viele Milchprodukte zu sich nehmen.

CLA-Präparate

Mithilfe von Präparaten machen sich vor allem Kraftsportler und Bodybuilder die muskelaufbauende Wirkung von CLA zunutze. In den meisten Fällen sind diese Pulver und Kapseln vollständig chemisch hergestellt. Sie werden derzeit nicht empfohlen, da die momentan auf dem Markt erhältlichen veränderte konjugierte Linolsäuren enthalten. Von diesen veränderten Fettsäuren kann momentan noch nicht mit Sicherheit gesagt werden, wie sie im Organismus wirken.

Zukunftsvisionen zum Einsatz konjugierter Linolsäure

Weitere Untersuchungen sollten daher dazu führen, dass auch wirklich Empfehlungen ausgesprochen werden können. Obwohl CLA seit Jahrtausenden natürlicher Bestandteil unserer Ernährung ist, und auch erste Humanstudien mit CLA-Präparaten keine Sicherheitsbedenken lieferten, kann auf Basis des heutigen Erkenntnisstandes noch keine eindeutige Ernährungsempfehlung für eine tägliche CLA-Aufnahme gegeben werden.

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