Enzyme haben im menschlichen Körper vielfältige Funktionen, sind wahre Multitalente. Auch für ein intaktes Immunsystem sind sie von wesentlicher Bedeutung.
Enzyme sorgen für die Funktion des ständigen Auf-, Ab- und Umbaus im Körper. Damit dies richtig abläuft, müssen zum Beispiel Mineralien, Vitamine oder Co-Enzyme ausreichend vorhanden sein. Daher sollte jede Zufuhr von Enzymen mit einer Aufnahme solcher Vitalstoffe kombiniert werden. Wichtige Partner von Enzymen sind
- die Vitamine A, C und E,
- sowie Mineralien wie Selen, Magnesium und Zink.
Die Funktion von Enzymen im Körper des Menschen
Eiweißspaltende Enzyme werden seit langem als verdauungsfördernde Mittel, zur Erzeugung von Fieber und zur Förderung der körpereigenen Abwehr eingesetzt. Heute werden sie von Ärzten bei Entzündungen aller Art, Verletzungen, Ödemen, Virusinfektionen, Autoimmunerkrankungen und Krebs verordnet.
Enzyme können in mehrere Regulationssysteme des Abwehrsystems eingreifen, das heißt, entweder abwehrsteigernd (immunstimulierend), die Abwehr wieder aufbauend (immunrestaurierend) oder auch abwehrhemmend (immunsuppressiv) wirken. Das Ziel ist immer, ein gestörtes Immunsystem wieder zu normalisieren und voll funktionsfähig zu machen.
Proteolytische (Proteine abbauende) Enzyme erhöhen die Aktivität der Fresszellen (Makrophagen und Natürliche Killerzellen), womit insbesondere die Abwehr gegen Viren und Krebszellen gestärkt wird. Eiweißspaltende Enzyme sind in der Lage, die im Gewebe abgelagerten Immunkomplexe wieder von den Zellen zu lösen und zu zerstören. Eine Fremdmarkierung körpereigener Zellen wird damit aufgehoben und die Zellen bleiben von einem Angriff durch die eigene Immunabwehr verschont. Enzyme verstärken besonders die Mechanismen, die auf die Erkennung und Beseitigung virusbefallener oder entarteter Zellen spezialisiert sind.
Enzyme zur Behandlung von Erkrankungen des Immunsystems
Bei Menschen mit einer Abwehrschwäche können Enzyme aus Ananas comosus und Carica papaya positiv wirken. Wissenschaftler der Universität von Hawaii machen Bromelain, einen Enzymkomplex der Ananas, für deren entzündungshemmende Wirkung verantwortlich. Bromelain greift möglicherweise in den Arachidonsäurestoffwechsel (Entzündungstoffwechsel) ein und wirkt dort modulierend. Das in der Papaya enthaltene Papain ist ein proteolytisches Enzym und wirkt ebenfalls entzündungshemmend. Die Ergebnisse einer Placebo-kontrollierten Studie stellten die Therapie entzündlicher Erkrankungen mit proteolytischen Enzymen als wirksame Alternative im Vergleich zu nichtsteroidalen anti-entzündlich wirksamen Medikamenten dar.
Andererseits ist auch bekannt, dass Enzyme unter Umständen allergieauslösend sein können,weshalb eine Rücksprache mit dem behandelnden Arzt in jedem Falle sinnvoll ist.
Enzyme in Lebensmitteln
Natürlich kommen Enzyme in allen Obst- und Gemüsearten vor, sind aber sehr hitzeempfindlich, weshalb nur rohe Produkte gute Enzymlieferanten sind. Dies sollte bei der Zubereitung von Mahlzeiten beachtet werden. Besonders enzymreich sind
- Ananas,
- Papayas und
- Feigen.