Die im Spinat und anderen grünen Blattgemüsen enthaltenen Nitrate stählen die Muskeln. Wie Wissenschaftler des schwedischen Karolinska-Instituts erforscht haben, stärkt dieses Nitrat die Leistungsfähigkeit des Bizeps´. In einer Studie haben sie das Muskelgewebe der Probanden analysiert – und siehe da: Der Spinat ist nicht nur für den Comic-Helden Popey ein Kraftelixier, seine Salze kräftigen in der Tat die Muskeln und sind sogar gesundheitsfördernd, wenn die Mundflora intakt ist. Die im Speichel enthaltenen Bakterien verarbeiten das Nitrat nämlich erst stoffwechselgerecht.
Muskelkräftigende Salze in Spinat, grünem Blattgemüse und Obst
14 Freiwillige hatten sich für den Test der schwedischen Wissenschaftler zur Verfügung gestellt. Drei Tage lang nahmen sie die Salze ein, die auch im Spinat und anderem grünen Blattgemüse sowie auch in Obst enthalten sind. Es waren keine übermäßig großen Mengen, die ihnen verabreicht wurden. Nach der dreitätigen Kur wurden sie auf ein Fahrrad gesetzt und mussten kräftig strampeln, wobei der Sauerstoffverbrauch getestet wurde. Anschließend wurde den Probanden etwas Muskelgewebe aus den Oberschenkeln entnommen und untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass sich die Muskelzellen auch mit geringer Sauerstoffzufuhr zu wahren Kraftpaketen entwickeln und zur vollen Leistungsfähigkeit erblühen.
Der Popey-Effekt: Die positive Wirkung setzt blitzschnell ein
Der Wissenschaftler Filip Larsen vom Karolinksa-Institut fasst die verblüffenden Ergebnisse zusammen, die in verschiedenen Medien wie Welt online am 2. Februar 2011 veröffentlicht wurden. Besonders bestechend sei, dass die positiven Effekte nach dem Verzehr von Nitrat sehr schnell einsetzten. Nach nur drei Tagen Nitratgabe hätten die Probanden dieselbe Muskelkraft mit weniger Sauerstoff als vorher entwickelt. Die Wirkung lässt darauf zu schließen, dass die Mitochondrien in den Muskelzellen durch die Nitratsalze angespornt werden, mehr Kraft zu entwickeln. Im Bericht der schwedischen Forscher heißt es, dass die Durchlässigkeit in den kleinen Zellkraftwerken durch den Einfluss der Nitratsalze geschlossen wird. Dies habe die Muskeluntersuchung ergeben. Dadurch könnten die Mitochondrien mehr Energie pro Sauerstoffeinheit bereitstellen.
Welche Menge an Nitrat und wie oft?
Die schwedischen Wissenschaftler geben zu, dass noch viele Fragen zu klären sind. Es müssen Antworten darauf gefunden werden, welche Menge an Nitraten genossen werden muss, um einen optimalen Effekt zu erzielen und ob die positive Wirkung anhält, wenn die Salze regelmäßig verzehrt werden. Weiterhin ist zu untersuchen, inwieweit die Forschungsergebnisse für die Behandlung von chronischen Erkrankungen eingesetzt werden können.
Wie gesund ist Spinat?
Spinat und grüne Blattgemüse sind nicht nur reich an Nitraten. Sie enthalten auch eine Menge an Mineralstoffen und Vitaminen, insbesondere Magnesium, Calcium, Carotinoide, Vitamin E und Vitamin C. Gerade Spinat ist reich an Eisen und Eiweiß. Doch sollte er nur frisch zubereitet und verzehrt werden, denn bei längerem Aufbewahren und Aufwärmen wird das darin enthaltene Nitrat zu Nitrit umgewandelt, woraus dann die gesundheitsschädlichen Nitrosamine entstehen. Sie befördern Krebserkrankungen. Ein weiterer Knackpunkt ist die Herkunft des Gemüses. Denn durch extensiven Anbau mit Dünger und Schädlingsbekämpfungs- wie auch Unkrautvernichtungsmitteln nimmt die Spinatpflanze viele Schadstoffe auf. Wer Spinat selbst anbaut oder vom Biogärtner kauft, kann dieses Risiko deutlich minimieren.