Besonders nach den Festtagen boomt das Geschäft mit den Schlankmachern. Was hilft beim Fettabbau an Bauch, Beinen, Po? Wie wichtig ist dabei Bewegung?
Alle Jahre wieder flattern zum Jahresbeginn unzählige Werbeprospekte mit verlockenden Angeboten zu Sportgeräten ins Haus. Die Illustrierten sind voll von Berichten und Werbeanzeigen über die unglaublichsten Erfolge beim schnellen Abnehmen. Die meisten davon versprechen einen raschen Gewichtsverlust auch ohne sportliche Aktivität.
Und obwohl gerade nach dem Weihnachtsfest das Geld nicht gerade im Überfluss da ist, greift man nach den Diätwunderpillen wie ein Ertrinkender nach dem Rettungsring. Meist stellt sich rasch die Ernüchterung ein oder man ist gefrustet, denn das Einzige, was wirklich rasch abgenommen hat, ist der Euro aus dem Geldbeutel. Die Medien tragen täglich dazu bei, besonders Frauen zu suggerieren, dass sie unvollkommen sind, wenn sie nicht die gewünschten Körpermaße haben. Vielleicht nörgelt auch noch der Partner an einem herum oder die Kollegen tuscheln hinter vorgehaltener Hand.
Dann besinnt man sich möglicherweise auf das Motto „FDH“ – „Friss die Hälfte“. Dabei sollte es sich herumgesprochen haben: Hungern ist die uneffektivste Methode zum Abnehmen. Aber nicht nur das: Erfolgt keine Nahrungsaufnahme, wird der Körper unterversorgt und geht mit einem gestörten Stoffwechselhaushalt einher. Jedem Autofahrer ist bewusst, dass sich der Motor festfährt, wenn er die Ölstandsanzeige ignoriert, obwohl das rote Lämpchen Signale gesetzt hatte. Aber nichts anders geschieht mit unserem Körper. Verweigern wir ihm lebenswichtige Nahrung, verweigert er seine Dienste. Was ist also zu tun, um den ungeliebten Fettpölsterchen an Bauch, Beinen, Po den Kampf anzusagen?
Das Abnehmen beginnt im Kopf
Das Wichtigste ist wahrscheinlich das Umlegen eines Schalters im Kopf. Hat man selbst keine Einsicht gewonnen, etwas für seinen Körper zu tun, ist ein Misserfolg vorprogrammiert. Von außen ausgeübter Druck zieht unweigerlich das Gefühl von Unfreiheit nach sich. Man fühlt sich genötigt und die Frustrationsschwelle ist rasch überschritten. Seelische Unausgeglichenheit ist die logische Folge und um die wieder herzustellen, greift man oft zu „glücklich machenden“ Naschereien. Kaum dass man sie verzehrt hat, meldet sich das schlechte Gewissen – ein Teufelskreis kommt in Gang.
Insbesondere ein hoher Fettanteil am Bauch birgt große Risiken, an Herz-Kreislauf-Krankheiten, Diabetes und Krebs zu erkranken. Ebenfalls erhöht sich die Gefahr, einen Schlaganfall zu erleiden. Dieses Wissen sollte ausreichen, um mit seinem Körper achtsam umzugehen. Hat man sich bewusst dafür entschieden, den Pfunden den Kampf anzusagen, ist langer Atem gefragt.
Wie kommt es zum Fettabbau?
Unser Körper benötigt für alle Funktionen und Lebensprozesse Energie. Die gewinnt er aus Fettsäuren und Kohlehydraten. Wenn durch Belastung mehr Energie benötigt wird als zugeführt wurde, greift der Körper auf Reserven zurück: Das gespeicherte Fett. Um diesen Prozess zu forcieren, ist es ratsam, Muskelmasse aufzubauen. Um Muskeln aufzubauen, bedarf es Eiweiß, aber auch viel Energie in Form von Fettsäuren und Kohlehydraten. Das heißt, der Körper muss erneut auf die gespeicherten Fettreserven zurückgreifen.
Der Jojo-Effekt
Um noch einmal auf die Illustrierten zurückzukommen: Allzu oft wird damit geworben, viele Pfunde in kurzer Zeit zu verlieren. Das mag mit der einen oder anderen Diät auch kurzfristig funktionieren. Allerdings ist in diesen Artikeln kein Hinweis auf den bekannten Jojo-Effekt zu lesen. Doch der setzt bei allzu schneller Gewichtsreduktion garantiert ein. Fatalerweise hat man nach einer Diät bedingt durch den Jojo-Effekt meist mehr Gewicht aufzuweisen als zuvor. Das mag zum einen daran liegen, dass man nach einer Diät in alte Essgewohnheiten zurückfällt. Zum anderen wird bei einer strengen Diät Muskelmasse abgebaut. Muskeln verbrauchen aber viel Energie. Und fehlende Muskelmasse senkt den Ruheumsatz. Wird dem Körper mehr Energie (Kalorien) zugeführt als er verbrauchen kann, führt das unweigerlich zu Übergewicht. Aus diesem Wissen ergibt sich von allein die Einsicht, dass eine erfolgreiche Gewichtsreduktion immer mit sportlicher Aktivität einhergehen sollte. Im Allgemeinen sollte man zu zwei Dritteln Ausdauersport und zu einem Drittel Krafttraining betreiben. Und natürlich gehört eine systematische Umstellung der Ernährung dazu. Da Eiweiß maßgeblich am Zellaufbau und deren Erhalt beteiligt ist, sollte es in den täglichen Speiseplan eingebaut werden.
Nun heißt es, sich reale Ziele zu setzen. Lieber langsam, aber beständig abnehmen, heißt die Devise. Und bloß nicht jeden Tag auf die Waage steigen. Das kann nur zur Verunsicherung führen, besonders dann, wenn durch gezieltes Training Muskelmasse aufgebaut wird. Wer konsequent seine Ziele im Auge behält, wird bald am Hosenbund feststellen, dass die lästigen Pfunde purzeln.
Vielfältige Ursachen für Übergewicht
Die Ursachen für Übergewicht sind vielschichtig. Die häufigste dürfte wahrscheinlich eine falsche Ernährungsweise sein. Allzu gern wird auf Fertiggerichte aus dem Kühlregal zurückgegriffen. Fastfood und etwas Süßes für zwischendurch tun das Übrige. Gesellt sich dazu Bewegungsmangel, äußert sich das bald in den ungeliebten Rettungsringen rund um den Bauch.
Aber auch bestimmte Befindlichkeiten können dazu führen, das man Trost beim Essen findet. Einsamkeit zum Beispiel oder Seelenschmerz. Auch Langeweile verleitet oft zu unkontrolliertem Essverhalten. Hat man das als Auslöser für Heißhungerattacken erkannt, heißt es, das Übel bei der Wurzel zu packen. Einsamkeit lässt sich nicht mit Pommes vertreiben und der Griff in die Chipstüte bringt nicht den Partner zurück, der einen verlassen hat.
Bestimmte medizinische Gründe können ebenfalls Auslöser für eine Gewichtszunahme sein, ebenso einige Medikamente. Allerdings sind die davon betroffenen Personen eher in der Minderzahl und sollten sich dazu den Rat eines Arztes einholen.
Lebensqualität zurückgewinnen durch einen gesunden und schlanken Körper
Die Ratgeber auf dem Weg zum Wunschgewicht sind mannigfaltig. Die einen raten dazu, mehrere kleine Mahlzeiten am Tag zu sich zu nehmen, die anderen halten an vier Mahlzeiten fest. Manche meinen, am Abend gar nichts mehr zu essen, andere behaupten, dass es völlig egal ist, wann man die letzte Mahlzeit einnimmt, Hauptsache es handelt sich dabei um keine Kohlehydrate. Vielleicht ist man gut beraten, seinem Bauchgefühl zu vertrauen und das zu tun, was einem auf dem Weg zu seinem Wohlfühlgewicht gut tut. Dabei sollte man sich selbst auch einmal auf die Schulter klopfen und wenn man schwach geworden ist, nicht allzu streng mit sich umgehen. Vielleicht hilft es ja auch, einen Bogen um geliebtes Naschwerk zu machen, wenn man sich bewusst wird, wie lange man auf dem Crosstrainer strampeln muss, um die Kalorien wieder wettzumachen. Wichtig auf dem Weg zu einer neuen Lebensqualität ist durchzuhalten. Und das sollte ein lohnenswertes Ziel sein.