Kommentare und Ratschläge der Hildegard von Bingen zum April.
Für Hildegard von Bingen, die sich intensiv mit der Klosterheilkunde beschäftigte, ist der April ein Monat, in dem die Welt wieder zu grünen beginnt. Frühjahrsküche und Frühjahrsbeschwerden, Hildegard von Bingen beschäftigte sich mit beidem.
Hildegard von Bingen zum April
„Der April ist der Monat, der die Veriditas, die Grünkraft, und den Wohlgeruch verkörpert, auch wenn es in ihm schrecklich donnern kann. Wir erleben im April das Erwachen der Natur nach einem starren Winter, das Sprießen des ersten Grüns, eben die Veriditas, und den ersten Duft der Frühlingsboten.“
Hildegard von Bingen zum Charakter der Aprilkinder
„Der Mensch erhält jene Grünkraft, die auch die Natur mit sich bringt, aber nur, wenn er fest im Glauben zu Gott steht. Der Mensch ist es, der den Ruf der Rechtschaffenheit und Nützlichkeit überall hin zum Ruhme Gottes ausströmt.“
Hildegard von Bingen und Frühjahrsbeschwerden
Frühjahrsmüdigkeit, Wetterfühligkeit und Heuschnupfen sind wahrscheinlich die häufigsten Beschwerden zu dieser Jahreszeit. Zumindest kommen gerade diese Beschwerden besonders oft zu dieser Jahreszeit vor. Doch Hildegard von Bingen weiß auch hier Rat.
- Frühjahrsmüdigkeit: Bei Frühjahrsmüdigkeit, ein bisher auch von der Wissenschaft noch nicht ganz geklärtes Phänomen, empfiehlt Hildegard von Bingen Brunnenkresse, entweder als Saft oder mit Spinat und Butter zubereitet.
- Wetterfühligkeit: Bei Wetterfühligkeit und auch bei Kreislaufschwäche und allgemeiner Kraft- und Appetitlosigkeit rät Hildegard von Bingen zu Sivesan-Pulver, ein Fenchelmischpulver, das in trockenem Weißwein gelöst eingenommen wird.
- Heuschnupfen: Bei Heuschnupfen rät Hildegard von Bingen zu einer Desensibilisierung und um tränenden Augen entgegenzuwirken soll man frische (heutzutage muss hier auch „ungespritzte“ ergänzt werden) Rosenblätter 15 Minuten auf die Augen zu legen.
Frühjahrsküche von Hildegard von Bingen
Die Küche von Hildegard von Bingen ist, schon aus historischer Sicht, eine Saisonküche. Allgemein rät sie von Rohkost ab und zieht gedünstetes und gedämpftes Gemüse vor. Wobei Salat, also Rohkost mit Gewürzen akzeptiert wird. Im Folgenden ein Frühlingsrezept.
Bunte Frühlingssuppe mit gerösteten Dinkelbrotwürfeln
- 600g Kohlrabi
- 1 kleine Pastinake
- 500g Möhren
- 1 l Gemüsebrühe
- 100 g Dinkelsprossen
- 4 Dinkelbrotscheiben
- 1 TL Butter
- 1 Prise Galgant
- 1 Prise Quendel
- 1 Prise Betram
- Salz nach Belieben
- Weißer Pfeffer, frisch gemahlen, nach Belieben
- 1 EL frischer Kerbel, fein gehackt
- 1 EL frischer Estragon, fein gehackt
Kohlrabi, Pastinake und Möhren waschen, schälen, in kleine Würfel schneiden und anschließend in der Gemüsebrühe circa 5 Minuten garen. Dinkelsprossen in die Suppe geben, weitere 3 Minuten köcheln lassen. Währenddessen die Rinde des Dinkelbrots entfernen, den Rest in kleine Würfel schneiden und in etwas Butter goldbraun rösten. Die Suppe mit Galgant-, Quendel-, Bertrampulver, Salz, Pfeffer abschmecken und in Suppentassen füllen. Mit den Kräutern und den gerösteten Dinkelbrotwürfeln bestreuen.