Die Steinzeitdiät oder auch Paläo-Diät genannt, ist ein Ernährungstrend aus den USA, bei dem hauptsächlich Fleisch, Obst und Gemüse konsumiert werden.
Die Grundlagen der Idee zur Steinzeitdiät nach dem Paläo-Prinzip reichen weit zurück in die Entstehungsgeschichte unserer menschlichen Vorfahren während der Zeit der Jäger und Sammler. Wie der Name der Diät schon sagt, geht es um eine Ernährung, die sich an der Steinzeit orientiert. Was ist damit gemeint?
Während der Steinzeit und davor gab es noch keine Landwirtschaft, so wie wir sie heute kennen. Daraus folgern die Vertreter der Steinzeitdiät, auch Paläo-Diät genannt, dass der menschliche Organismus nicht für die Erzeugnisse moderner Agrarwirtschaft geeignet ist, beziehungsweise sich noch nicht ausreichend an diese Nahrungsmittel angepasst hat. Mit anderen Worten verträgt der moderne Mensch nach dieser Annahme mit seinem Steinzeitorganismus weder Getreide, noch Milch und die daraus produzierten Lebensmittel. Als schlagkräftigstes Argument wird der Zeitraum angeführt, in dem Steinzeitmenschen und moderne Menschen lebten. Während sich die Menschen vor dem revolutionären Ackerbau ca. 2.5 Millionen Jahre lang lediglich von Fleisch, Fisch, Früchten, Obst, Gemüse und Beeren ernährt haben, ernähren sich die Menschen erst seit ca. 10.000 Jahren von den Produkten des Ackerbaus, wie zum Beispiel Getreide.
Das Paläo-Prinzip als Gesundmacher
Die Vertreter der Steinzeitdiät schließen daraus, dass die Ernährung der Steinzeitmenschen die gesündere Ernährung ist, da der menschliche Organismus nicht an Getreide angepasst ist. Als Beweisführung werden moderne Zivilisationskrankheiten wie etwa Arteriosklerose, Übergewicht, Bluthochdruck, Lebensmittelallergien, Zöliakie und Herzinfarkte angeführt. Es wird argumentiert, dass die Steinzeitmenschen derartige Krankheiten nicht hatten, was sich mit archäologischen Funden beweisen ließe. Außerdem werden verschiedene Naturvölker angeführt, die noch heute existieren und deren Mitglieder eine hervorragende Gesundheit besitzen. Beispielhaft werden die Eskimos genannt, welche im Rahmen einer dänischen Studie in einem Zeitraum von 1968 bis 1978 untersucht wurden. Beteiligt waren 2600 Personen, deren Ernährung aus über 60% Fleisch bestand. Ergebnis der Studie war, dass kein einziger der Eskimos trotz des hohen Fleischkonsums in den zehn Jahren aufgrund einer Herzkreislauferkrankung starb. Im Gegensatz zu den gesunden Eskimos wird von den Vertretern der Steinzeitdiät vermutet, dass bei den Amerikanern im gleichen Zeitraum über 25% an den Folgen von Herzkreislauferkrankungen sterben würden.
Erlaubte Nahrungsmittel bei der Steinzeitdiät
Erlaubt ist grundsätzlich alles, was nicht aus Getreide oder Milch hergestellt wurde. Im Klartext heißt das, dass Müsli nicht mehr zu den gesunden Lebensmitteln gehört. Erlaubt sind daher nur Fleisch, Fisch, Gemüse, Obst, Beeren und Nüsse. Hierin ist auch der Unterschied zu den typischen Low-Carb-Diäten zu finden, denn es sind Kohlenhydrate erlaubt und es gibt keine Obergrenze bei der Menge. Der Trick bei dieser Diät ist, dass keine Lebensmittel mit kurzkettigen Kohlenhydraten konsumiert werden, wodurch es wiederum keinen schnell ansteigenden Insulinspiegel gibt, der die Verbrennung von Fettzellen hemmt. Der stetige Erfolg beim Abnehmen beruht daher auf einer langfristigen Ernährungsumstellung weg von den kurzkettigen Kohlenhydraten in den meisten Getreideprodukten hin zu einer Diät aus Fleisch, Gemüse und Obst.