Mit einer Geschichte macht eine Massage noch mehr Spaß. Viele Kinder werden als Säuglinge massiert und genießen das sehr. Sind die Kinder etwas größer, fällt es häufig schwerer, ihnen auf diese Weise etwas Gutes zu tun.
Massagen sind eine einfache Art, um einem anderen Menschen etwas Gutes zu tun, gerade in einer Zeit, in der, vor allem in Nord- und Mitteleuropa, körperliche Berührungen außerhalb einer Paarbeziehung schon fast ein Tabu sind.
Viele Eltern besuchen Kurse für Babymassage. Der intensive Körperkontakt mit dem Nachwuchs stärkt in dieser wichtigen Lebensphase die Verbindung zwischen Eltern und Kind (auf Neudeutsch Bonding genannt).
Massage bei Kleinkindern
Wenn die Kinder dann keine Säuglinge mehr sind und in den Kindergarten oder gar in die Grundschule gehen, wird der Körperkontakt zwischen Eltern und Kindern weniger. Das ist ein Umstand der – ohne dass es ausgesprochen wird – bei Großen und Kleinen oft das Gefühl eines Defizits hinterlässt.
Pizzaspiel
Viele kennen das „Pizzaspiel“. Dabei wird aus dem Kind eine Pizza „gemacht“ und weil Kinder Pizza lieben, lieben sie auch das Pizzaspiel. Lustig ist es außerdem auch noch. Der „Kinderteig“ wird zunächst tüchtig durchgeknetet, dann ausgerollt, belegt, in den Ofen geschoben (natürlich nicht wirklich!) und die gebackene Pizza aufgegessen, wenn sie nicht schreiend davon rennt.
Der Nachteil des Pizzaspiels ist, dass gerade Kinder oft sehr kitzelig sind und die Massage dann zwar nach wie vor Spaß macht, die Kinder aber eher aufputscht als beruhigt. Damit geht ein wichtiger Teil der Körpererfahrung bei der Massage verloren.
Kopfgarten
Beim Kopfgarten-Spiel ist das aber anders. Die wenigsten Menschen sind am Kopf kitzelig. Eine Kopfmassage ist auch viel sanfter und beruhigender. Die Augen des Kindes schließen sich dabei fast automatisch. Dabei hilft es dann, wenn man eine Geschichte zu der Massage erzählt, die auch noch die Vorstellungskraft und Fantasie anregt.
Der Gärtner im Kopfgarten
Der Gärtner (wahlweise kann es auch ein Gartenzwerg oder eine Elfe sein) kommt vom Rücken her über den Hals und stellt fest, dass der Garten (der Kopf) in ziemlicher Unordnung ist und dringend aufgeräumt und bearbeitet werden muss. Die Finger spazieren erst einmal an der Grenze des Haarschopfs um den Kopf des Kindes, um nachzusehen, ob der Zaun um den Garten auch noch in Ordnung ist.
Dann macht sich der Kopfgärtner an die Arbeit, zupft Unkraut, mäht Rasen, baut ein kleines Häuschen, holt Wasser aus dem Brunnen im Ohr des Kindes und gießt die Blumen. Er kann den Kopfgarten umgraben und die Lieblingsblumen des Kindes, aber auch Obst und Gemüse einpflanzen. Vielleicht fängt es auch an zu regnen und es klopft dann ganz sanft auf die Kopfhaut. Der Wind pustet die Erde dann wieder trocken. Man kann das Kind auch mit einbeziehen und fragen, was denn im Kopfgarten noch zu erledigen ist. Der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt und es ist ein großer Spaß für die Großen wie auch für die Kleinen.