Dem Anschreiben kommt in der Bewerbung besondere Bedeutung zu. Bewerbungsunterlagen müssen ansprechend und aussagekräftig sein. Ganz besonders das Bewerbungsanschreiben. Es entscheidet darüber, ob Personalverantwortliche weiterlesen.
Auf jede Stellenausschreibung kommen eine Vielzahl von Bewerbungen. Die Zeit, sich alle Unterlagen genau und detailliert durchzusehen, fehlt jedoch in den Unternehmen. Denn überall gilt – Zeit ist Geld. Personalverantwortliche werden sich also nur näher mit den Bewerbungsunterlagen beschäftigen, wenn sie bereits auf den ersten Blick einen guten Eindruck von einem Bewerber haben. Dabei kommt dem Bewerbungsschreiben eine besondere Bedeutung zu. Es ist das erste Dokument, das ins Auge fällt.
Computerbriefe und ihre Tücken
Die moderne Technik ist wunderbar. Wenn man sie richtig nutzt. Fatale Folgen kann es haben, wenn Bewerber bestehende Dokumente lediglich überarbeiten und dabei wichtige Dinge übersehen. Häufig beobachtete Fehler in Bewerbungsanschreiben: Die falsche Person steht in der Anrede, weil lediglich die Anschrift geändert wurde. Das Datum wird nicht aktualisiert. Der Text passt nicht zur Stellenausschreibung oder im Betreff wird auf die falsche Annonce Bezug genommen. Auch ein Wechsel von Telefon- oder Handynummer sowie E-Mail-Adresse muss sofort im Briefkopf vermerkt werden.
Internetidentität
Zu Bewerbungszwecken sollte man auch seine Internetadresse einer kritischen Prüfung unterziehen. „Maus25“ oder „BodybuilderHH“ mögen für private Zwecke in Ordnung sein, in eine Bewerbung gehören hingegen seriöse Bezeichnungen, am besten aus Name und Vorname zusammengesetzt.
Würze in die Kürze und trotzdem alles drin
Ein Bewerbungsanschreiben muss auf eine Seite passen. Auch wenn Bewerber gerne viel und ausführlich von sich schreiben möchten, sollte diese Regel nicht ohne zwingenden Grund überschritten werden. Daher gilt es, die wichtigsten Aussagen kurz und prägnant zu treffen. Dazu gehört eine nachvollziehbare Aussage, warum man sich genau auf diese Stelle bewirbt, welche der eigenen Stärken zu den Anforderungen passen sowie zu formulieren, dass man sich auf ein Vorstellungsgespräch freut. Im übertragenen Sinne ist ein Bewerbungsanschreiben mit einem Liebesbrief vergleichbar. Erfolgreich sind beide Dokumente nur, wenn man auf Allgemeinplätze und Selbstverständlichkeiten verzichtet. Viel eher führen da die Formulierung von positiven Zukunftsaussichten und bestehenden Gemeinsamkeiten zum Ziel.
Ein paar Formalien
Für das Bewerbungsschreiben gelten die DIN-Normen, es sollte auf weißem Papier gedruckt werden. Wer seinen Briefkopf am Computer selbst gestaltet, sollte darauf achten, dass das Gesamtbild auch bei kreativer Ausformung seriös bleibt. Das gewählte Schriftbild muss gut lesbar sein, beispielsweise Arial oder Courier. Geschrieben wird in 12-Punkt-Schrift. Hervorhebungen durch Fettdruck, Kursiv oder Unterstreichungen haben im Anschreiben nichts verloren. Auch auf Abkürzungen sollte verzichtet werden. Immer wieder passiert es, dass Bewerbungsschreiben nicht unzeichnet werden. Auch das kann dann ein KO-Kriterium sein und die gesamte Strategie einer insgesamt guten Bewerbung torpedieren.
Wenn Interesse verduftet
Papier nimmt Gerüche an! Es ist aus diesem Grunde wichtig, das Anschreiben – und natürlich auch alle anderen Unterlagen –, so zu lagern, dass alles duftneutral bleibt. Gerade Raucher sollten hier besonders aufmerksam sein. Sonst kann es passieren, dass Bewerbungsunterlagen schon allein deshalb aussortiert werden, weil sie der Adressat nicht „riechen“ kann. Als Aufbewahrungsort für Bewerbungsmappen, Zeugniskopien und Blankopapier eignen sich Räume, in denen weder geraucht noch gekocht wird (zum Beispiel in einem Bügelzimmer) oder Metallbehältnisse.
Das Bewerbungsschreiben gehört nicht in die Bewerbungsmappe
Das Anschreiben wird lose auf die Bewerbungsmappe aufgelegt, keinesfalls gelocht, geheftet, gefaltet und auch nicht mit einer Büroklammer befestigt.