Lavendel – Das blaue Gold. In der Naturheilkunde werden die Blüten und das ätherische Öl zur innerlichen und äußerlichen Behandlung vieler Beschwerden verwendet.
Der echte Lavendel ist ein mehrjähriger Halbstrauch von 40-100 cm Höhe und bevorzugt sonnige Standorte. Die Pflanze ist sehr pflegeleicht und an extreme Hitze und Trockenheit angepasst. Die Blütezeit ist von Juni bis August. Ursprung der Pflanze sind die Küstenregionen des Mittelmeerraums, heute wird die Heilpflanze jedoch auf der ganzen Welt angebaut. Lavendel wird in Frankreich auch liebevoll „Das blaue Gold“ genannt.
Schon seit Langem wird er zu kosmetischen und medizinischen Zwecken verwendet. Die Aromaöle der Blüten werden sowohl in der Aromatherapie als auch bei der Herstellung von Brot und Kuchen, Kerzen, Dekorationen, Kosmetika, Waschmittel, Gelees, Massageöle, Parfüms, Pulver, Shampoos, Seifen und Tees angewandt. Weithin bekannt ist die Anwendung im Kleiderschrank gegen Motten.
Lavendel in der Naturheilkunde
Lavendel wird oft eingesetzt bei Schlaflosigkeit, Nervosität, Depressionen und innerer Unruhe. Auch angewandt wird die Heilpflanze bei Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Übelkeit und Magenverstimmung. Manchmal wird Lavendel auch angewandt bei Migräne, Zahnschmerzen, Verstauchungen, Nervenschmerzen, Akne, Wunden, Gelenkschmerzen und um die Menstruationsbeschwerden zu lindern.
Äußerlich wird es angewandt bei Schmerzen und um Mücken und andere Insekten fernzuhalten. Lavendel wird auch als Zusatz zum Badewasser verwendet, um Kreislaufbeschwerden zu mildern und das geistige Wohlbefinden zu verbessern. Lavendel ist, kombiniert mit Rosmarin- und Thymianöl und Zedernholz, möglicherweise ein gutes Mittel gegen Haarausfall.
Nebenwirkungen und Wechselwirkung mit anderen Medikamenten
Lavendel kann mit einigen Medikamenten eine Wechselwirkung haben. Zum Beispiel kann die Wirkung von einigen Beruhigungsmitteln verstärkt werden.
Die Anwendung von Lavendel verursacht nur wenige Nebenwirkungen. Innerlich angewandt kann das Kraut Schläfrigkeit, Verstopfung, Kopfschmerzen und eine Appetitzunahme als Nebenwirkung haben. Äußerlich kann die Anwendung von Lavendel Hautirritationen verursachen.
Lavendel hat zwei Hauptwirkstoffe
Die medizinischen Wirkstoffe sind ätherische Öle, Gerbstoffe und Flavonoide. Die Hauptwirkstoffe sind Linalyl-Acetat und Linalool. Linalyl-Acetat sorgt für den Duft der Pflanze, beruhigt die Nerven, löst Verkrampfungen, besiegt Ängste und fördert die Ausschüttung des Hormons Serotonin für positives Denken. Linalool wirkt antibakteriell, antiseptisch und entzündungshemmend.
Lavendel in der Küche
Diese Pflanze wird wegen ihres herb-würzigen Aromas gerne und oft in Speisen und Getränken verwendet. Ein Beispiel ist Lavendelzucker, der in England sehr beliebt ist, mit dem man Getränke oder Süßspeisen versüßen und gleichzeitig eine Note Lavendelaroma verleihen kann.
Recht unbekannt ist die Verwendung von Lavendel bei der Zubereitung von herzhaften, salzigen Speisen. Trotzdem dürften die meisten schon davon Gebrauch gemacht haben, ohne es zu wissen, denn Lavendel ist ein Bestandteil der „Kräuter der Provence“. Diese bestehen aus Thymian, Rosmarin, Oregano, Majoran, Bohnenkraut und Lavendel. (Eventuell auch Basilikum, Estragon, Fenchel, Kerbel, Lorbeer oder Salbei).
Lavendel eignet sich hervorragend für geschmacksintensiveres Fleisch wie Lamm, wird aber auch bei Gemüse oder Fischgerichten (auch Fischsuppe) eingesetzt. Lavendel als Gewürz harmoniert auch hervorragend mit Bärlauch und Dill. Weiter passt der herbe Geschmack von Lavendel gut zu Schimmelkäse wie Gorgonzola, Camembert und Roquefort.