Typ-2-Diabetes mellitus vorbeugen. Wie aus dem Gewürz Zucker ein Grundnahrungsmittel wurde? Kohlenhydratreiche Kost und Bewegungsmangel haben verheerende Folgen für die Menschen in den Industrienationen.
Der Typ-2-Diabetes mellitus stellt eine der größten Gesundheitsbedrohungen und gesundheitspolitischen Herausforderungen heutzutage und in der Zukunft dar. Unser Gesundheitssystem wird die Kosten bald nicht mehr tragen können. Tragisch ist, dass sich der Typ-2-Diabetes wie eine Epidemie auch in Ländern ausbreitet, die sich unter dem Einfluss der westlichen Überflussgesellschaft von ihrer gesunden Ernährungsweise wegbewegen, z.B. China und Indien.
Die Menschen in den Industrienationen sind gefährdet
Früher wurde der Typ-2-Diabetes Altersdiabetes genannt, heute betrifft er dank Fast-Food-Ernährung und Bewegungsmangel auch schon Jugendliche und Kinder. Vor rund 2,4 Millionen Jahren war alles, was der Mensch damals zu essen bekam, mit viel Stress und Bewegung verbunden. Zu dieser Zeit überlebte man nur, wenn man imstande war, für karge Zeiten Fettdepots anlegen zu können. Diese „wichtigen“ Gene werden uns heute zum Verhängnis. Unser Energieverbrauch ist geringer als die ständige Verfügbarkeit an Nahrung. Dies führt dazu, dass sich die Muskeln verringern und die Bäuche wachsen. Die Konsequenz daraus ist, gepaart mit mehr Bewegung, die Nahrung umzustellen.
Die Ernährung umstellen
Es wird eine Kost empfohlen, die aus vielen Sattmachern und wenigen Hungermachern besteht.
Die Kohlenhydratmenge muss gesenkt werden, vor allem die Kohlenhydrate, die den Blutzucker schnell ansteigen lassen. Sie finden wir in Kuchen, Süßigkeiten und Weißmehlprodukten. Nach dem übermäßigen Verzehr dieser Produkte fühlen wir uns müde, vermeiden wir sie, haben wir nach dem Essen ein längeres Sättigungsgefühl. Nebenbei wird dadurch die Kalorienmenge automatisch verringert. Kohlenhydratreduzierte Kost führt auch zu einem wirksamen Einsetzen der Fettverbrennung.
Unser Gehirn benötigt allerdings Zucker, der ohne Insulineinwirkung aufgenommen werden kann. Ansonsten nimmt man Kohlenhydrate am besten in Form von Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten auf. Diese Kohlenhydrate lassen den Blutzucker nach dem Essen nicht schnell ansteigen. Empfohlen wird eine eiweißreiche und kohlenhydratarme Ernährung, die nicht überwiegend fettarm sein muss, wenn man auf viele ungesättigte Fettsäuren achtet.
Die Gefahr Insulinresistenz
Die eben beschriebenen schädlichen Blutzuckerspitzen nach dem Essen bewirken eine immer wiederkehrende verstärkte Insulinausschüttung. Das Insulin wird in der Bauchspeicheldrüse gebildet und hat die Aufgabe, den Blutzucker zu senken. Aber ein ständiges Ansteigen und Senken des Blutzuckerspiegels hat zur Folge, dass immer wieder Hungerattacken ausgelöst werden.
Die Bauchspeicheldrüse muss dabei ständig Höchstleistungen vollbringen und hält dieser Überlastung nicht lange stand. Es entwickelt sich eine Unempfindlichkeit des körpereigenen Insulins. Das Insulin zeigt dann keine Wirkung mehr, denn es hat sich eine Insulinresistenz entwickelt. Die Bauchspeicheldrüse erkennt ihr „Versagen“ nicht und produziert immer weiter Insulin. Dies nennt man Hyperinsulinämie. Es besteht ein Insulinüberschuss im Körper.
Schwerwiegende Folgen der Überzuckerung
Der Blutdruck steigt, der Fettabbau wird behindert und der Fettaufbau wird gefördert. Die langfristigen Folgen der Überzuckerung des Blutes sind Durchblutungsstörungen, Vermehrung von Entzündungsprozessen und schnellere Gefäßverkalkung. Die Menschen bekommen massives Übergewicht, da Insulin eine „Mastsubstanz“ ist. Dies wiederum führt zwangsläufig auf Dauer zu einer Typ-2-Diabetes-Erkrankung. Eine weitere Folge ist eine Verfettung der Bauchorgane, wie z.B. der Leber. Das Gute ist, dass jeder für sich etwas tun kann, um aus diesem Kreislauf auszubrechen.