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Wie hilft ausdauersport bei Migräne

Migräne: Ausdauersport als Therapie. Wer regelmäßig Ausdauersport betreibt, kann damit seine Migräne therapieren. Allerdings sollte bei der sportlichen Betätigung nicht übertrieben werden. Ausdauersport gegen migräne.

Migränepatienten haben oft fast täglich mit unangenehmen Kopfschmerzattacken zu kämpfen, die dem Körper eine Menge Energie entziehen. Die Medizin hat ein Drei-Säulen-Modell entwickelt, mit dem Betroffenen geholfen werden soll. Dazu zählt sowohl die Verabreichung von Medikamenten als auch verhaltenspsychologische Maßnahmen wie ein regelmäßiger Tagesablauf und möglichst wenig Stress. Säule 3 bildet der Ausdauersport. Denn wer unter Migräne leidet, für den ist Sport sehr gut. Sowohl Radfahren, Joggen als auch Walking, Wandern oder Schwimmen können helfen, das chronische Leiden zu lindern.

Ausdauersport hat schmerzlindernde Wirkung

Betroffene sollten zwei- bis dreimal die Woche Ausdauersport betreiben. Schon 20 bis 60 Minuten verbessern die Durchblutung und die Sauerstoffversorgung. Dazu werden die körpereigenen Schmerzabwehrstoffe aktiviert. Das sagt Joachim Latsch, Arzt am Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin an der Deutschen Sporthochschule Köln in der sächsischen Zeitung Freie Presse. Doch Sport habe noch mehr positive Nebenwirkungen. Durch die Bewegung an der frischen Luft werden Betroffene von ihrem Leiden abgelenkt und auf andere Gedanken gebracht. Das helfe dabei, den Kopf schneller frei zu machen. Ein weiterer Effekt sei der Abbau von Stress, so Latsch. Der Experte rät Migränepatienten dringendst dazu, Sport zu betreiben, denn seiner Meinung nach habe dies auf lange Sicht gesehen eine größere schmerzlindernde Wirkung als zum Beispiel körperliche Ruhe.

Nicht übertreiben

Wer sich dem Ausdauersport als Therapie gegen Migräneanfälle zuwenden möchte, der sollte allerdings einige Dinge beachten. Nur moderate körperliche Betätigung ist gut, sagt Joachim Latsch. Patienten sollten es nicht übertreiben. Man müsse nicht an seine körperlichen Grenzen gehen, denn das könne eher zu einer negativen Entwicklung der Krankheit führen. Es langsam angehen zu lassen, helfe bei Migräne eher, als sich übermäßig anzustrengen. Es genügen 60 bis 80 Prozent der eigenen Leistungsfähigkeit. Damit erziele man die besten Ausdauereffekte, so der Experte. Doch das ist noch nicht alles. Für Migränepatienten lauern Gefahren an der frischen Luft. Helles Sonnenlicht sollte auf jeden Fall vermieden werden, denn das kann einen Migräneanfall auslösen. Deswegen ist es wichtig, beim Joggen oder Radfahren eine gute Sonnenbrille zu tragen und sich damit vor dem Sonnenlicht zu schützen.

Kein Sport während einer Migräneattacke

Der Ausdauersport kann übrigens nur helfen, wenn die Patienten gerade keine Migräneattacke erleiden. Joachim Latsch warnt davor, während eines Migräneanfalls Linderung in sportlicher Betätigung zu suchen. Denn Sport oder jede andere Bewegung würde den Schmerz dann nur verstärken, sagt der Mediziner. Erleiden Betroffene eine schmerzhafte Attacke, ist es besser, sich absolute Ruhe zu verschaffen. Das wäre in diesem Fall die einzige Therapie, die helfen würde.