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Wie funktioniert unser Gehirn

Die verschiedenen Gehirnregionen können geschlechtsspezifische Unterschiede aufweisen, welche bei jedem Menschen in dieser Weise vorkommen.

Das weibliche und männliche Gehirn ist im Groben gleich gegliedert. Allerdings unterscheidet sich das weibliche Gehirn vom männlichen Gehirn. Diese Unterschiede im Gehirn wirken sich auf jeden einzelnen, wenn auch nicht gleichermaßen, von uns aus. Aber bevor man auf diesen Gesichtspunkt zu sprechen kommt, sollte man erst einmal über das Wissen der Unterschiede im Gehirn von Frau zu Mann verfügen. Von Frau zu Mann? So ist es. Die Grundschablone aller Gehirne ist das weibliche. So entwickelt sich aus dem weiblichen Gehirn erst durch die richtige Hormonzufuhr das männliche Gehirn heraus, wie ich Ihnen gleich in der Entwicklung des Gehirns klarlegen werde.

Die Entwicklung des Gehirns

Das Gehirn entsteht, wie der Rest unseres Körpers, im Bauch unserer Mutter. Der Embryo entwickelt sich bei dem Chromosomenpaar, welches von den Eltern abgegeben wird, XX zu einem Mädchen, bei dem Chromosomenpaar XY zu einem Jungen. Allerdings ist die Grundschablone für den Aufbau des menschlichen Körpers und des Gehirns weiblich. Der deutsche Wissenschaftler Dr. Günther Dorner vertritt die Meinung, dass sich sechs bis acht Wochen nach der Empfängnis spezielle Zellen entwickeln, welche je nach dem genetischen Geschlecht, männliche oder gar keine Hormone produzieren. Handelt es sich um einen männlichen Embryo, wird Testosteron gebildet, wodurch männliche Geschlechtsorgane heranwachsen. Die Hormone umspülen auch das Gehirn, wobei ein männliches Denkorgan zu Stande kommt. Produzieren die Zellen zu wenig Hormone, weist dieser Junge später auch weibliche Denkmuster auf. Bei einem weiblichen Embryo produzieren die Zellen keine Hormone, was dazu führt, dass die sowieso schon weibliche Grundschablone des Körpers und des Gehirns bestehen bleibt und ein Mädchen mit weiblichem Denkorgan geboren wird.

Unterschiede im Gehirn von Männern und Frauen

Die Unterschiede im männlichen und weiblichen Gehirn. Wie Wolfgang Held in seinem Artikel „Das Gehirn vom kleinen Unterschied“ erläutert, ist das männliche Gehirn um rund 100g schwerer als das weibliche. Das weibliche Gehirn weist aber ein umfassenderes Faltungsmuster in der frontalen Großhirnrinde auf.

Die Hormone

Wie man schon in der Entwicklung des Gehirns feststellen kann, entscheiden alleine die Hormone über die geschlechtliche Richtung des Gehirns. Hormone werden von Drüsen im Gehirn gebildet, wenn es sich jedoch um Geschlechtshormone handelt, werden sie von den Eierstöcken bzw. den Hoden erzeugt. Bei halbwüchsigen Jungen ist der Testosteronspiegel im Durchschnitt fünfzehn- bis zwanzigmal höher als bei gleichaltrigen Mädchen, schreiben die Autoren des Buches „Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken“, Allan und Barbara Pease. Während bei den männlichen Lebewesen der Hormonspiegel im Gehirn gesteuert und reguliert wird, haben Frauen einen festgelegten Rhythmus von etwa achtundzwanzig Tagen. Durch diese andere Handhabung der Hormonausschüttung ändert sich der Testosteron spiegel eines Mannes nie, im Gegensatz zu den Frauen, bei denen jeden Tag die Hormone in verschiedenen Mengen in das Gehirn und den Körper gelangen.

Der Corpus Callosum

Die beiden Gehirnhemisphären sind durch ein Bündel aus Nervenfasern miteinander verbunden. Diese Verbindung trägt den Namen Corpus Callosum, ist aber auch unter dem Namen Balken bekannt. Eine geschlechtliche Differenz zwischen dem Balken eines weiblichen Gehirns und dem Balken eines männlichen Gehirns weist Laura Allen nach. Besonders der hintere Teil des Corpus Callosum namens Splenium ist im weiblichen Gehirn größer als im männlichen. Außerdem existiert zwischen den beiden Gehirnhälften eine weitere Verbindung im vorderen Teil des Gehirns. Die sogenannte vordere Kommisur ist laut Laura Allen im weiblichen Gehirn größer als im männlichen.

Die Gehirnhemisphären

Die Wissenschaftsjournalistin Jeanne Rubner deutet in ihrem Buch „Was Männer und Frauen so im Kopf haben“ auf die unterschiedliche Entwicklung der Gehirnhemisphären hin. Laut ihr wächst die linke Gehirnhälfte bei Männern langsamer heran als die rechte. Beim weiblichen Gehirn geschieht dieser Prozess gleichzeitig. Wie der Psychologe Herbert Landsell berichtet, befindet sich das Zentrum für das räumliche Vorstellungsvermögen im männlichen Gehirn in der rechten Gehirnhälfte. Auf dieses Ergebnis ist er gekommen, als man Patienten auf Grund einer Krankheit, Teile der rechten Gehirnhemisphäre entfernte. Frauen denen man dieselben Stücke der rechten Gehirnhälfte entfernte, schnitten bei nachfolgenden Tests, die räumliches Vorstellungvermögen erforderten, wesentlich besser ab als Männer, welche den gleichen Umständen unterlegen waren. Auch die linke Gehirnhemisphäre deutet auf geschlechtsspezifische Differenzen hin. Herbert Landsell beschäftigte sich nun mit Männern, welche einen linksseitigen Hirnschaden erlitten hatten. Auch Frauen, die einen Verlust in der linken Gehirnhälfte auswiesen, nahm Landsell unter die Lupe. Er unterzog beiden Geschlechtern einen sprachlichen Test, wobei die Frauen mehr sprachliche Kenntnisse aufweisen konnten. Wie Landsell also daraus folgert, ist das männliche Gehirn mehr lateralisiert, während das weibliche Gehirn über zerstreutere Areale in beiden Gehirnhälften verfügt. Laut der Wissenschaftlerin Sandra Witleson sitzen die Zentren der emotionalen Reize beim weiblichen Gehirn in der rechten, wie auch in der linken Gehhirnhemisphäre. Das männliche Gehirn hingegen verfügt nur über ein Territorium, wo sich das Areal für emotionale Reize befindet.

Der Schläfenlappen

Der Bereich hinter den Augen, in dem sogenannten Schläfenlappen, verfügen Frauen über 5000 Neuronen mehr als Männer. Diese Zahl entspricht der Größe eines Stecknadelkopfes. Zu diesem Ergebnis kam die kanadische Expertin für Geschlechtsunterschiede Sandra Witelson, als sie die Gehirne von Frauen und Männer untersuchte, welche an Krebs gestorben waren. Da dieses Plus an Neuronen für beide Hemisphären gilt, ergibt dies für Frauen 11% mehr Neuronen in der Gehirnmasse.

Der Hypothalamus

Eine Mitarbeiterin des amerikanischen Wissenschaftlers Roger Gorski namens Laura Allen entdeckte eine Ungleichheit im Hypothalamus von Männern und Frauen. Laura Allen fand im vorderen Teil des Hypothalamus vier Kerne, wobei zwei der Kerne beim männlichen Gehirn doppelt bis dreifach so groß sind als im weiblichen Gehirn. In einem anderen Teil des Hypothalamus fand der holländische Forscher Dick Swaab eine Zellgruppe, welche im männlichen Hypothalamus zweimal größer ist als im weiblichen Hypothalamus. Dick Swaab nannte diese Zellgruppe, auch Kern genannt, SDN-POA (Sexual Dimorphic Nucleus preoptic area). Neugeborene haben zunächst in ihrem SDN-POA gleich viele Zellen und die Neurone werden bis zum fünften Lebensjahr immer mehr. Wenn Mädchen ein Alter von vier Jahren erreicht haben, nimmt die Zahl der Neurone stetig ab, während die Neurone in den Zellen des SDN-POA eines Jungen gleich bleiben. Ab dem Alter von 50 Jahren nimmt auch die Zahl der Neuronen bei Männern ab. Frauen die ein Alter von 50 Jahren erreicht haben, weisen einen noch rasanter schrumpfenden SDN-POA auf.