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Wie funktioniert eine Brustvergrößerung

Die kosmetische Brustvergrößerung. Methoden, Risiken und Kosten der Schönheitsoperation.

Einen schönen Busen wünscht sich jede Frau – die Brustvergrößerung gehört deshalb in Deutschland zu den am häufigsten durchgeführten Schönheitsoperationen.

Für viele Frauen ist eine große, wohlgeformte und straffe Brust ein wichtiges Schönheitsmerkmal. In Deutschland werden jährlich mehr als 25.000 kosmetische Brustvergrößerungen durchgeführt, wobei das Durchschnittsalter der Frauen immer weiter sinkt. Mehr als 50% aller Frauen sind jünger als 25 Jahre, selbst der Anteil der unter 18-jährigen nimmt ständig zu und liegt zur Zeit bei etwa 3%. Wer sich mit dem Gedanken trägt, eine Brustvergrößerung durchführen zu lassen, sollte sich über Methoden, Risiken und Kosten gründlich informieren.

Methoden der Brustvergrößerung

Der Schnitt erfolgt entweder in der natürlichen Hautfalte unter der Brust, rund um die Brustwarze oder in der Achselhöhle. Durch diesen Schnitt schafft der Chirurg einen Hohlraum, in den das Implantat eingesetzt wird. Der Hohlraum wird entweder direkt hinter dem Brustgewebe oder zwischen dem Brustmuskel und den Rippen angelegt und dementsprechend wird das Implantat entweder vor oder hinter dem Brustmuskel eingesetzt. Patientin und Arzt sollten gemeinsam die Lage von Schnitt und Implantat sowie die Größenverhältnisse besprechen. Entscheidend sind hier, dass persönliche Vorstellungen und körperliche Voraussetzungen in Einklang gebracht werden, um das bestmöglichste Ergebnis zu erzielen.

  • Zugang in der Falte unterhalb der Brust

In der Brustfalte unter dem Busen wird ein drei bis vier Zentimeter langer Schnitt gemacht, durch den das Implantat unter oder über den Muskel geschoben wird.

  • Zugang über die Achsel

Auch hier wird ein etwa drei Zentimeter langer Schnitt ausgehend von der Achselhöhle gemacht, durch den der Chirurg einen Minitrichter bis zur Brust anlegt. Durch diese Öffnung wird das Implantat eingesetzt und auf oder unter dem Muskel platziert.

  • Zugang über die Brustwarze

Ein halbmondförmiger Schnitt wird um den Brustwarzenhof gesetzt, durch den das Implantat in eine präparierte Tasche meist auf den Brustmuskel eingesetzt wird.

Die zur Zeit gängigste Methode in Deutschland ist der Zugang in der Falte unterhalb der Brust.

Welche Risiken haben Silikonimplantate?

Wenn ein Fremdkörper in den menschlichen Körper gebracht wird, so gibt es stets eine Reaktion. Gemeint ist in diesem Falle damit allerdings nicht die Entwicklung von Autoimmunerkrankungen, also Krankheitsbildern, bei denen der Organismus seine Abwehr gegen körpereigenes Gewebe richtet, wie z.B. bei Rheuma oder Lupus erythematodes, sondern eher eine ungezielte Beeinflussung des Abwehrsystems. Als erwiesen gilt, dass es durch Silikonimplantate nicht zu einem erhöhten Brustkrebsrisiko kommt, auch eine Schwangerschaft mit ihrer natürlichen Veränderung der Brust und die Stillzeit verlaufen in der Regel ohne Probleme. Allerdings ist eine Auswertung einer Mammographie, z.B. bei Brustkrebsverdacht nicht leicht, da Silikonimplantate relativ strahlendicht sind.

Jedes Brustimplantat kann zu einer Schrumpfung oder Verkalkung der umgebenden Bindegewebskapsel führen. Die Folge können Schmerzen und Verhärtungen sein. Auch die Optik kann hierdurch negativ beeinflusst werden. Wenn die umgebende Kapsel aufreißt, kann das Implantat verrutschen. Meistens muss hier erneut operiert und korrigiert werden. Auch kann es reißen, deshalb sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen sehr wichtig. Eine aufmerksame Eigenbeobachtung ist angebracht. Sollte sich die Brust verkleinern oder unregelmäßig erscheinen, kann dies ein Hinweis auf ein defektes Implantat sein. Austretendes Silikon verbleibt häufig in der Gewebekapsel, kann sich jedoch auch im Körper verteilen. Dies soll nach heutiger medizinischer Sicht jedoch keine gesundheitlichen Schäden verursachen.

Allgemeine Operationsrisiken bei der Brustvergrößerung

Eine Brustvergrößerung ist eine richtige Operation und es kann deshalb, wie bei jeder anderen Operation auch zu nicht vorhersehbaren Nebenwirkungen bzw. Risiken kommen. Sie treten zwar im Verhältnis selten auf, aber jeder, der sich für die Schönheit unter das Messer legen will, sollte darüber Bescheid wissen sowie Nutzen und Risiko abwägen. Allgemeine Operationsrisiken können sein: teilweise schwerwiegende Nachblutungen, Wundheilungsstörungen, Infektionen und überschießende Narbenbildung. Im operierten Gebiet können dauerhafte Schmerzen auftreten. Werden Nerven durchtrennt, kommt es zu einem Taubheitsgefühl, dass sich nach einiger Zeit bessern aber auch dauerhaft bleiben kann. Möglich sind auch allergische Reaktionen auf verwendete Materialien und Substanzen. Das Thromboserisiko (Bildung eines Blutgerinnsels in den tiefen Bein- und Beckenvenen) ist erhöht. Nicht selten kommt es bei Versetzung der empfindlichen Brustwarze zu Gefühlsstörungen. Häufig ist in diesem Falle dass Stillen von Säuglingen nicht mehr möglich.

Kosten der Schönheitsoperation der Brust

Kosmetische Eingriffe zu denen auch die Brustvergrößerung gehört werden grundsätzlich nicht von den gesetzlichen Kassen bezahlt. Eine Ausnahme ist die Brustrekonstruktion im Rahmen einer Amputation wegen eines Mammakarzinoms. Die Preise liegen zur Zeit in einem Bereich von 4.500 Euro bis 6.800 Euro in deutschen Fachkliniken. Die starken Schwankungen lassen sich mit dem operativen Aufwand, der Spezialisierung und Honorierung der Ärzte erklären.

Schönheits-OP im Ausland? Warnung vor Beauty-Tourismus!

Im Ausland, insbesondere in der Türkei und Osteuropa werden Schönheitsoperationen oft für die Hälfte der hiesigen Preise angeboten. Von deutschen Fachgesellschaften wird allerdings hiervon abgeraten. Verständlich! Wer möchte schon bei auftretenden Komplikationen immer eine größere Reise antreten? Es wird auch kaum Ärzte geben, die gerne die notwendigen Korrekturen vornehmen, für die der eigentliche Eingreifer zuständig wäre. Neben den medizinischen müssen auch die rechtlichen Risiken einer Auslands-OP bedacht werden. Schadenersatzforderungen lassen sich im Fall eines misslungenen Eingriffs im Ausland nur schwer durchsetzen!