Alpträume können uns den gesunden Schlaf vermiesen. Doch sie haben Ursachen. Bevor sie gesundheitschädlich werden, sollte man gegen sie antreten.
Wir rennen und kämpfen um unser Leben. Das Böse will uns greifen und teilweise werden wir sogar selbst zum Bösen. Voller Angst wachen wir schweißgebadet auf. Im ersten Augenblick sind wir vielleicht noch verwirrt und können nicht zuordnen, was Realität und was Traum ist. Tatsächlich und zugleich erleichtert stellen wir fest, dass es doch nur ein Alptraum war. Doch was ist, wenn Alpträume zur allnächtlichen Qual werden?
Ursachen von Alpträumen
Alpträume können die Ängste von vergangenen Erlebnissen widerspiegeln. Man realisiert und verkraftet die Trennung oder Scheidung von einem geliebten Menschen nicht. Man will den Tod eines Angehörigen nicht wahrhaben und verdrängt diesen sogar. Oder man ist gar Opfer eines kriminellen Akts geworden. In diesem Fall leidet der Träumende unter einem posttraumatischem Belastungssyndrom – ein stark negativ emotionales Ereignis, was bis zuletzt nicht verarbeitet werden konnte. Immer wieder dringt diese schreckliche Erfahrung in den Schlaf ein und konfrontiert den Betroffenen im Traum mit dem Erlebten.
Alpträume quälen den Leidenden aber nicht immer nur bei besonders schlimmen Ereignissen, die ihm eventuell passiert sind. Oft liegt die Ursache auch schon im Alltäglichen. Ein Streit mit dem Partner, Stress mit dem Chef oder auch eine belanglose Nichtigkeit, worüber man sich trotzdem geärgert hat. Seltenere Ursachen sind physische Beeinträchtigungen wie Drogen, Medikamente, Alkohol, aber auch Krankheiten.
Wann werden Alpträume gesundheitsschädlich?
Wenn Alpträume nur alle paar Wochen den Schlaf stören, dann ist das nicht weiter problematisch. Allerdings sollte man sich Gedanken machen, wenn man fast jede Nacht davon gequält wird. Die REM-Phasen werden durch das plötzliche Aufwachen von Alpträumen abrupt unterbrochen. Wenn dies jede Nacht, teilweise sogar mehrfach geschieht, dann kann man längst nicht mehr von gesundem Schlaf sprechen. In diesem Fall beeinträchtigt es die psychische Leistungsfähigkeit, auf die man am Tag angewiesen ist. Es fällt einem schwer, sich zu konzentrieren. Das Gedächtnis zeigt Lücken auf und es fällt einem schwerer, sich etwas zu merken.
Was kann man tun, um Alpträume loszuwerden?
1. Traumtagebuch
Als erstes wäre zu empfehlen, ein Traumtagebuch zu führen. Direkt nach dem herausgerissenen Aufwachen durch einen Alptraum, erinnern wir uns daran, was im Traum alles geschehen ist. In diesem Augenblick sollte man zu seinem Traumtagebuch greifen und es aufschreiben. Später am Tag erinnern wir uns dann nicht mehr oder nur noch sehr begrenzt an die Träume der letzten Nacht. Wenn man sie also aufschreibt, kann man nach paar Wochen eventuell ein Muster herausfiltern, wenn sich zum Beispiel ein Traum sehr oft wiederholt. Dadurch hat man die Möglichkeit, die Ursache herauszufinden. Somit wäre man auch einen Schritt näher, den Alptraum zu bekämpfen.
2. Emotionen wie Angst, Ekel, Spannung vor dem Schlafen vermeiden
Des weiteren sollte man sich selbst beobachten. Schaut man vielleicht vor dem Schlafen gehen Filme, in denen die Emotionalität durch besondere Spannung, Ekel oder Angst angesprochen wird, dann kann dies sich auch auf die Träume auswirken. Stattdessen wären eine beruhigende Lektüre, ein heißes erholsames Bad oder Entspannungsmethoden eine günstigere Alternativen um Alpträumen vorzubeugen.
3. Ein entspannter Tag
Ein entspannter Tag kann auch schon helfen. Es ist wichtig, dass die Psyche im Gleichgewicht ist und der Stress nicht überhand nimmt. Denn auch das kann zu Alpträume führen. Man sollte sich also einen gesunden Ausgleich zu dem anstrengenden Arbeitstag schaffen. Sport wäre eine gute Möglichkeit. Aber auch Dinge, wie sich mit Freunden verabreden, harmonisieren den Schlaf.
4. Klarträumen
Träume kann man auch bewusst in eine andere, weniger angsteinflößende Richtung lenken. Dies nennt sich „Klarträumen“. Hierbei beeinflusst man die Alpträume, indem man sich bewusst macht, dass man gerade träumt. Das klingt im ersten Moment vielleicht rätselhaft und man stellt sich die Frage, ob das wirklich funktionieren kann. Wer sich genau damit beschäftigen will, dem empfiehlt sich dieses Buch: „Schöpferisch träumen. Wie Sie im Schlaf das Leben meistern: Der Klartraum als Lebenshilfe“ von Paul Tholey und Utecht Kaleb.
Fazit: Die Ursache für schlechte Träume finden
Zusammengefasst ist es wichtig, dass man die Ursache kennt. Wenn man daran scheitert, sie herauszufinden, sollte man vielleicht auf therapeutische Hilfe setzen. Tiefenpsychologen sind dafür ausgebildet. Man sollte ihnen durchaus vertrauen, ehe nie mehr aufhörende Alpträume einem die Schlafruhe rauben und zur ernsthaften Schlafstörung werden.