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Weg mit dem Fett: Ultraschall statt Fettabsaugen

Eine neue Technologie macht eine gefährliche Operation überflüssig.

Das Fettabsaugen gehört zu den am häufigsten durchgeführten Schönheitsoperationen auf der Welt. Die Ultraschalltechnik bietet sich als wirkungsvolle Alternative an.

Wer kennt sie nicht, die unzähligen Jogger, die abends und am Wochenende zumindest im Sommer die Waldwege bevölkern und sich darum bemühen, das eine oder andere Fettpölsterchen loszuwerden? Viele von ihnen tragen aber dabei ein Bäuchlein vor sich her oder Rettungsringe unter dem T-Shirt, die auch durch schweißtreibendes Dauerjoggen kaum an Umfang verlieren können. Manch einem entgegenkommenden Spaziergänger schießt dabei unwillkürlich der Gedanke durch den Kopf, dass das Joggen da wohl kaum Sinn macht.

Fit zu sein wird in unserer Gesellschaft mit Schlanksein gleichgesetzt

Ein Personalchef wird bei der Vergabe einer Stelle eher dem schlank-dynamischen Bewerber als dem schwerfällig wirkenden Kandidaten mit Bauch den Vorzug einräumen. Diese Umstände wie auch die Tatsache, dass Eitelkeiten, Werbung und Schönheitsideale das Denken und Handeln in unserer Gesellschaft beeinflussen, lassen die Menschen zu Mitteln wie der operativen Fettabsaugung greifen. Und sei es nur, um sich besser zu fühlen.

Aber Fettabsaugungen stehen auch in der Kritik

Auch Autor Joachim Kath weist in seinem Artikel „Schönheitsoperationen“ darauf hin, dass das als so harmlos verkaufte Fettabsaugen an Po, Schenkeln und Bauch der wohl mit Abstand gefährlichste, operative Eingriff in der plastischen Chirurgie ist. Große Wunden können entstehen und sich entzünden. Kaum jemand weiß, dass es eine Alternative zu dieser Operation gibt. Eine Methode, mittels der sich Fettpolster abbauen lassen, ohne, dass es zu schädlichen Nebenwirkungen und unschönen Begleitumständen kommt: Die Anwendung des Ultraschalls.

Die Anwendung der Ultraschalltechnologie beim Abnehmen: Fettabbau mit Ultraschall

Hoch- und niederfrequente Ultraschallstoßwellen entwickeln in diesem Verfahren eine Wirkungskraft, die die Fettzellen der subkutanten Unterhautfettschicht über die Kavitation und anschließende Implosion zum Schmelzen bringen. Unter der subkutanten Unterhautschicht versteht der Fachmann das Gewebe, das aus unter dem Bindegewebe liegendem Fettgewebe und den die Haut versorgenden Blutgefäßen und Nerven besteht.

Diese Fettschicht kann mehrere Zentimeter dick werden; leider so sehr, dass sich Problemzonen an Bauch, Gesäß, Hüften und den Oberschenkel daraus entwickeln können. Bei Männern sammelt sich das Fett in größeren Mengen vor allem am Bauch, bei Frauen bevorzugt an Gesäß und Hüften an. Auch die Größe der weiblichen Brust baut auf der Menge des subkutanen Fettgewebes auf. Unter der Kavitation hingegen versteht der Wissenschaftler das Aushöhlen; es kommt aus dem Lateinischen (cavitare) und bezeichnet die Bildung und Auflösung von Hohlräumen in Flüssigkeiten durch Druckschwankungen.

Und genau da setzt die Ultraschalltechnologie an: Durch sie werden die Fettzellen ausgehöhlt und dann durch die darauf folgende Implosion weggeschmolzen. Die Ultraschallanwendung erzeugt eine Lipolyse, also eine Spaltung des Neutralfetts aus dem Fettgewebe. Implodierte Fettzellen und die dadurch freiwerdenden Fettsäuren werden über die körpereigenen Mechanismen abtransportiert und durch den Darm und die Nierenfunktion sowie auch über die Leber absorbiert.

Diese Technologie gilt als wirksame Alternative zur Fettentfernung ohne jeden operativen Eingriff

Das Zertrümmern von Nierensteinen funktioniert prinzipiell ähnlich. Das Gerät hat zwei Köpfe, die im Format denen einer Dusche ähneln: Einen Ultraschallkopf und einen Radiofrequenzkopf. Ihre Anwendung erfolgt – da ohne Operation – völlig schmerzfrei, ohne Betäubung, ohne Einblutungen und Infektionsrisiken und natürlich ohne jede Narbenbildung. Eine Behandlungssitzung kann sogar in der Mittagspause durchgeführt werden. Sie dauert je nach Größe des zu behandelnden Areals zwischen 30 und 90 Minuten. Und danach steht der weiteren Ausübung der Tätigkeit in Beruf oder Privatleben nichts im Wege.

Die Erfolgsaussichten klingen viel versprechend: Deutlicher Fettabbau durch Ultraschall

Schon nach der ersten Behandlung zeigt sich eine deutliche Reduzierung des Umfangs von einigen Zentimetern. Dieser Effekt verstärkt sich in den folgenden 72 bis 96 Stunden, da die geschmolzenen Fettzellen weiter abgebaut worden sind. Jede weitere Behandlung verringert den Umfang der Problemzone. Die Anzahl der Behandlungseinheiten hängt von der Größe und Anzahl der zu behandelnden Bereiche ab. Bei größeren Fettansammlungen werden mehrere Anwendungen im einwöchigen Abstand durchgeführt.

Alexander Haubrichs, Reporter beim Düsseldorfer Express, führte im Rahmen des Verfassens seiner am 12. September 2009 erschienenen Beurteilung einen Selbstversuch durch und erzielte nach der ersten Sitzung einen Effekt in der Form von drei Zentimetern, um die sein Bauchumfang abnahm. Gegenüber Fettabsaugungen gibt es bei der Ultraschalltherapie auch keine Dellenbildung in der Haut.

Die Kosten einer solchen Anwendung

Für eine klassische Fettabsaugung an Bauch, Beinen und Po müssen die Patienten etwa 7.000 Euro auf den Tisch legen. Eine Behandlung mit der Ultraschalltechnologie kostet dagegen 250 bis 500 Euro; regional unterschiedlich und je nach dem, welcher Arzt oder Therapeut sie durchführt. Etwa sechs Anwendungen sind nötig, um das Ergebnis einer klassischen Fettabsaugung zu erzielen. Fallweise also etwas preiswerter als eine Operation; ganz sicher aber ungefährlicher. Doch dann wieder hemmungslos losfuttern ist natürlich auch in diesem Fall kontraproduktiv. Auf gesunde Ernährung umzustellen ist zu empfehlen, um den Effekt beizubehalten.

Für die Arztpraxis bedeutet die Ultraschalltechnologie ebenfalls ein Plus, weil diese die Anästhesie und Narkose nicht benötigen und damit Personalkosten gespart werden; von der Hygiene der zu beseitigen Operationsrückstände ganz zu schweigen. Nebenwirkungen für den Patienten gibt es nicht; der Aufwand in der Arztpraxis wird erheblich reduziert und die Abläufe beschleunigt. Zertifiziert und zugelassen wurde das Verfahren vom TüV Rheinland und der Bezirksregierung Köln. Dieter Trzolek, der Physiotherapeut des 1. FC Köln, schwört Presseberichten zufolge auch auf diese Behandlungsmethode, deren Erfinder von Köln aus ein Netz von Therapiezentren in Deutschland aufbauen.

Die Ultraschallanwendung als Alternative zur klassischen Operation

Dass es viele Menschen gibt, die mit ihrem Äußeren nicht zufrieden sind, ist eine Tatsache. Nicht umsonst haben Schönheitskliniken und ihre Chirurgen Hochkonjunktur. Betroffene werden sich darüber freuen, dass es mit der Ultraschalltherapie eine Alternative zur Operation gibt, deren Kosten geringer sind als die der herkömmlichen Methode. So kann der Mensch sanft und ohne schweißtreibendes, oft vergebliches Joggen seiner Traumfigur näher kommen. Vielleicht auch eine Geschenkidee zu Weihnachten, einen Gutschein für eine Ultraschalltherapie zu verschenken.