Die Eröffnung einer Präsentation – das Publikum für sich gewinnen. Bei der Eröffnung bauen Sie den Kontakt zum Publikum auf, wecken Sie sein Interesse und seine Aufmerksamkeit und schaffen Sie den Einstieg in das Thema.
Stellen Sie sich vor, Sie wollen Ihre Präsentation einer ganz wichtigen Person vorführen und diese schaut auf die Uhr und sagt zu Ihnen: „Ich gebe Ihnen nur 5 Minuten!“ Allein der Gedanke macht Sie vielleicht ganz unruhig, es sei denn …
Es sei denn, Sie sind schon darauf vorbereitet und können den Wunsch dieser Person sofort erfüllen. Ihnen ist bewusst, dass gerade die ersten Minuten, die allerwichtigsten einer Präsentation sind. Während einer kurzen Zeitspanne von nur fünf Minuten haben Sie die Gelegenheit zu zeigen, wer Sie sind und was Sie können und wollen. Gerade in dieser Einstiegsphase können Sie Interesse wecken, Akzeptanz schaffen und die Sympathie Ihres Publikums gewinnen.
Nutzen Sie Ihre Chance!Überlegen Sie ganz genau, was Sie in den ersten Minuten sagen wollen:
- Wer sind Sie?
- Was wissen Sie über das Thema?
- Warum präsentieren Sie dieses Thema vor dieser Gruppe?
- Was werden die Zuhörer über das Thema erfahren/lernen?
- Warum ist es wichtig, dass sie es erfahren/lernen?
- Was erwarten Sie vom Publikum am Ende der Präsentation?
- Wie wird das Organisatorische geregelt?
Sobald Sie diese Fragen kurz, knapp und präzis beantwortet haben, steht Ihnen der Leitfaden für die Eröffnung der Präsentation schon zur Verfügung.
Es ist sehr wichtig, diese Informationen ausführlich und in einer kompakten Form zusammenzustellen und in der Vorbereitungsphase auf Papier zu bringen. Wenn Ihr Konzept fertig ist, testen Sie, wie Ihre Aussagen wirken, wenn sie von Ihnen laut gesprochen werden und wie viel Zeit Sie dafür brauchen. Prüfen Sie auch nach, welche Informationen Sie doch in den Hauptteil der Präsentation verschieben können.
Inhalte attraktiv verpacken
Wenn Sie mit Ihrem Konzept zufrieden sind, stellt sich nur noch die Frage: Wie kann ich diese Inhalte attraktiv verpacken und die Aufmerksamkeit des Publikums wecken?
Es gibt dazu eine große Menge an Vorschlägen, Tricks und Tipps, um das Publikum zu beeindrucken: Vom Pistolenschuss bis zur Entspannungsmusik ist fast alles dabei, was Sie auch im Showbusiness finden. Die Art der Verpackung hängt vom Thema, aber auch vom Publikum ab. Hier finden Sie einige Anregungen: Verlassen Sie sich auf Ihren gesunden Menschenverstand und entscheiden Sie, welche Lösung die beste für Sie ist.
Über Ihre Person
Sie zeigen eine Folie mit einer Karikatur von Ihnen oder eine Landkarte, wo Ihr Geburtsort und alle wichtigen Stationen Ihres beruflichen Werdegangs markiert sind. Sie zeigen oder malen selber am Flipchart ein Mind Map, wo jeder Ast jeweils eine wichtige Station in Ihrem Leben darstellt. Sie erzählen Ihren Lebenslauf rückwärts, indem Sie mit der Gegenwart anfangen.
Über die Inhalte der Präsentation
Sie stellen gezielte Fragen: Warum ist … (Thema) gerade für Sie besonders interessant/von Vorteil/nützlich? Sie können hier mit der Antwort ein bisschen warten und zunächst eine Folie mit einer Aussage oder einem Bild zeigen (Das sind Sie/das ist Ihre jetzige Situation …). Das erfordert eine gewisse Phantasie, wenn Sie mit Bildern und Metaphern arbeiten wollen. Fingerspitzgefühl bei der Auswahl solcher Elemente ist auch gefragt: Sie wollen doch nicht den Zuhörern Angst machen, um sie zu manipulieren oder mit erhobenem Zeigefinger ansprechen!
Bei der nächsten Folie können Sie Vorteile oder Nutzen Ihrer Lösung oder Produktes erläutern (Das könnten Sie/das könnte Ihre Firma sein, nachdem …). Sie können auch Beispiele von Leuten oder Firmen zeigen, die ähnliche Problemen mit derselben Methode, die Sie vorschlagen wollen, gelöst haben oder ihren Umsatz durch Ihre Produkte/Dienstleistungen erhöht haben. Das wirkt überzeugender als eine nüchterne Referenzliste. Wie wurden diese Probleme gelöst? Wie können Sie am besten von diesen Ergebnissen profitieren? Das erfahren Sie später. Mit solchen Fragen schaffen Sie Neugier auf die Lösung oder die versprochenen Informationen.
Was ist … (Produkt/Dienstleistung/Lerninhalt)? Hier können Sie das Objekt Ihrer Präsentation konkret zeigen und wenn möglich von den Zuhörern anfassen oder ausprobieren lassen (oder bei größeren Gruppen unter den Zuhörern verteilen).
Vorsicht bei Standardfragen!
Fragen zu stellen ist nur dann eine gute Lösung für den Einstieg, wenn Sie sich ganz genau überlegt haben, was Sie fragen wollen und was Sie damit in den Köpfen des Publikums in Bewegung setzen wollen. Deswegen sollten Sie mit „Standardfragen“, die sich mit aktuellen Themen befassen und oft bei der Eröffnungsphase empfohlen werden, besonders vorsichtig sein.
Wenn Sie die klassische Frage: „Wussten Sie schon, dass …?“ verwenden wollen, überlegen Sie sehr gut, was Sie an Stelle der Punkte sagen. Verzichten Sie lieber auf diese Frage, wenn Ihnen nichts Vernünftiges einfällt.
Rhetorische Fragen können auch unnatürlich wirken und erwecken nicht gerade den Eindruck, dass Sie ein Profi sind. Dieser Eindruck könnte sich auf den Inhalt der Präsentation übertragen. Und wenn das Publikum schon von Ihren Fähigkeiten als Redner nicht überzeugt ist, warum sollte es daran glauben, dass Ihre Lösungen/Produkte/Inhalte die besten sind?