Am Aschermittwoch beginnt für viele wieder die Fastenzeit. Hier finden Sie viele Fakten rund um die Herkunft und Bedeutung sowie Tipps zum richtigen Fasten.
Nach den tollen Karnevalstagen beginnt mit Aschermittwoch für viele Christen wieder die Fastenzeit. In dieser sollen Geist und Körper durch Verzicht und Entbehrung gereinigt werden.
40 Tage Verzicht und Besinnung
Die Fastenzeit umfasst die vierzig Tage zwischen Aschermittwoch und Ostersonntag. Hierbei werden lediglich die Werktage gezählt, die Sonntage gelten als fastenfreie Tage, an denen man sich ausruhen und erholen soll und auch ruhig eine kleine „Sünde“ begehen darf. So soll die Fastenzeit als positive und reinigende Zeit erfahren werden und nicht als Qual oder Selbstkasteiung.
Die Zahl 40 hat in der Bibel eine hohe symbolische Bedeutung: Die Wanderung der Israeliten durch die Wüste dauerte 40 Jahre, Mose verbrachte 40 Tage auf dem Berg Sinai und auch Jesus fastete 40 Tage in der Wüste.
Fastenzeit ist nicht nur unter streng gläubigen Menschen verbreitet
Das Fasten scheint wieder modern zu werden. Immer mehr Menschen nehmen sich vor, in den vierzig Tagen zwischen Karneval und Ostern bewusst auf bestimmte Dinge zu verzichten; sei es auf Süßigkeiten, auf Alkohol, auf Zigaretten, auf Fleisch oder auf sonstige Nahrungs- oder Genussmittel. Auch das „Autofasten“ findet mit jedem Jahr neue Anhänger. Grundsätzlich geht es vielen darum, sich wieder auf das wesentliche im Leben zu konzentrieren und schlechte Alltagsgewohnheiten zu überdenken und zu verändern.
Fasten ist mehr als eine Diät
Fasten umfasst zwar den Verzicht auf Nahrung und ist dennoch mehr als eine reine Diät. Eine Diät hat lediglich den reinen Gewichtsverlust zum Ziel und die Entbehrung von Nahrung wird hierbei als unangenehmer Nebeneffekt empfunden, den man wohl oder über ertragen muss, um sein Ziel zu erreichen.
Fasten hingegen soll nicht als unangenehm oder quälend empfunden werden und es steht auch nicht der Gewichtsverlust als Ziel dahinter. Natürlich soll man in der Fastenzeit weniger Essen, manche Lebensmittel, wie beispielsweise Fleisch oder Süßigkeiten, vom Speiseplan streichen oder auf gewisse Genussmittel wie Alkohol oder Zigaretten ganz verzichten. Dies geschieht aber aus dem Grund, Körper und Geist durch den bewussten Verzicht zu reinigen. Am Ende der Fastenzeit soll ein Zustand der Besinnung, Ausgeglichenheit und Zufriedenheit stehen und die Erkenntnis, dass man auch mit weniger glücklich sein kann und manche schlechten Gewohnheiten abgelegt werden können.
Heilfasten als Fastenvariante
Es gibt zahlreiche Fastenvarianten. Die wohl bekannteste ist das Heilfasten. Diesem geht eine zweitägige Vorbereitungsphase voraus, in welcher der Darm komplett entleert wird. In der eigentlichen Fastenzeit wird dann vollkommen auf feste Nahrung verzichtet. Stattdessen muss viel Flüssigkeit aufgenommen werden. Vorwiegend sollte während des Heilfastens Wasser oder ungesüßter Tee getrunken werden, in Maßen sind aber auch verschiedene Säfte, beispielsweise aus Obst, Reis oder Gemüse erlaubt.
Wichtig bei diesen Varianten ist, dass man das Fasten nur solange durchführt, wie der Körper sich stark und fit genug für den Verzicht fühlt. Bei den ersten Anzeichen von Schwäche sollte das Fasten sofort beendet werden. Der sicherste Weg ist, das Heilfasten in einer speziellen Fastenklinik durchzuführen, da man hier rund um die Uhr ärztlich betreut wird und sicher gehen kann, dass man alles richtig macht, sodass das Fasten gesundheitlich unbedenklich ist.
Fasten ist nicht für jeden geeignet
Generell wirkt sich das Fasten natürlich auf den Körper aus. Daher sollten nur völlig gesunde Menschen mit dem Fasten beginnen. Kranke, alte oder schwache Menschen sollten von einer totalen Fastenkur oder einem Heilfasten lieber absehen, da der komplette Verzicht auf feste Nahrung zu anstrengend für den Körper sein könnte und sich dies negativ auf die Gesundheit auswirkt. Auch für Schwangere ist das Fasten nicht ratsam.