Wenn das Spiel mit dem Feuer zu einem ernsthaften Problem wird. Pyromanie ist eine folgenschwere psychische Störung, die lange unentdeckt bleiben kann und von der vielfach Feuerwehrmänner betroffen sind.
Es gibt Menschen, auf die Feuer eine ungeheure Faszination ausübt. Alles damit Verbundene entzückt sie, selbst die Lösch- und Aufräumarbeiten. Der unwiderstehliche Drang Feuer zu legen, lässt sie wiederholt zu Brandstiftern werden. Sie verfolgen interessiert die Ausbreitung des Feuers und lösen nicht selten sogar den Alarm aus. Dem entstandenen Schaden stehen sie allerdings meist gleichgültig gegenüber.
Worum geht es beim krankhaften Feuerlegen?
Die krankhafte Brandstiftung geschieht nicht aus Motiven wie Wut, Rache oder Betrug, sondern weil es den Betroffenen schlicht Vergnügen bereitet und Befriedigung verschafft. Oft geht dem eigentlichen Legen des Feuers eine intensive Planung voraus. Bis zur endgültigen Umsetzung der Tat baut sich in ihnen eine Spannung beziehungsweise eine affektive Erregung auf, die während des Brandes in eine Entspannung übergeht. Bei der Feuerbekämpfung schließlich, sind sie Zuschauer oder zeigen sich sehr einsatzfreudig, weshalb sie gerne in der freiwilligen Feuerwehr aktiv sind. Darüber hinaus verspüren Pyromanen beim Anblick der entstandenen Zerstörung anstelle von Betroffenheit ein Wohlgefühl und Zufriedenheit. In der Regel ändert nicht einmal Personenschaden etwas an dieser Behaglichkeit.
Ursachen und Vorkommen der Pyromanie
Zugrunde liegt der krankhaften Brandstiftung eine Störung der Impulskontrolle – ein Impuls, also ein Wunsch etwas zu tun, kann nicht oder nur teilweise willentlich beherrscht werden. Eine Störung der Impulskontrolle, hier die Pyromanie, kann zwar eigenständig auftreten, eher jedoch im Rahmen von anderen Krankheitsbildern, dazu gehören beispielsweise einige Persönlichkeitsstörungen und diverse psychiatrische Erkrankungen. Auch an Alkohol- und Drogenmissbrauch sollte gedacht werden, da viele Täter alkoholisiert Brände legen. Demgegenüber stehen Brandstifter, die eine geistige Behinderung aufweisen und Kinder, die „nur zündeln“.
Entwicklung der Pyromanie
Das krankhafte Feuerlegen beginnt meist im Kindesalter, tritt periodisch auf und verschlimmert sich in Krisensituationen. Unter Brandstiftern ist die Pyromanie keine seltene Erkrankung, wobei Männer häufiger betroffen sind als Frauen.
Folgen und Therapiemaßnahmen des krankhaften Feuerlegens
Normalerweise wird anhand der Ursache die Therapie festgelegt, doch viele Pyromanen werden erst nach einer oder mehreren Brandstiftungen tatsächlich auffällig beziehungsweise aktenkundig, insofern ergibt sich beinahe zwangsläufig eine Inhaftierung und/oder eine psychiatrische Unterbringung. In anderen Fällen wiederum wird die Neigung der Grunderkrankung entsprechend behandelt, dabei machen offenbar selbstunsichere Persönlichkeitsstörungen die Mehrzahl aus, danach schließen sich Borderline, antisoziale und weitere Persönlichkeitsstörungen an. Für die Wahl und die Dauer des passenden Therapieverfahrens können eventuelle Auslöser, die jeweiligen Lebenssituationen, aber auch frühere Lebensumstände und psychosoziale Faktoren eine wichtige Rolle spielen. Mitunter kann neben den psychotherapeutischen Maßnahmen eine medikamentöse Unterstützung notwendig sein.Überdies ist der Besuch einer Selbsthilfegruppe empfehlenswert.