Ethnomedizin & Phytotherapie: Traditionelle Heilmittel aus dem Wald.
Die traditionelle europäische Medizin beinhaltet nicht nur Heilpflanzen, sondern auch die Medizin der Bäume: Rituell, magisch und medizinisch in unserer Kultur verankert.
Einst hatten Bäume eine besondere Bedeutung für uns Menschen. Sie waren Sitz der Götter, Gerichtsorte, die Verkörperung von Kraft und Fruchtbarkeit, galten als heilig, waren Lehrmeister. Jeder von ihnen hatte seine Geschichte, seine Magie, seine Wirkung.
Sicher, Crataegus und Holunder sind auch aktuell noch gebräuchlich, doch auch zahlreiche andere Bäume bieten Heilung oder Linderung in fast jedem Bereich.
Wirksame Sträucher und Bäume gegen verschiedene Beschwerden:
Bewegungsapparat
- Hexenschuss, Ischias: Wacholder, Zitterpappel
- Muskelschmerzen und -verspannungen, Zerrungen, Stauchungen: Essigbaum, Fichte, Kiefer, Kirsche, Lärche, Rosmarin, Rosskastanie, Thymian, Weißtanne
- Rheuma: Berberitze, Birke, Esche, Essigbaum, Eukalyptus, Färberginster, Flieder, Heidekraut, Kiefer, Kirsche, Lärche, Lavendel, Rhododendron, Rose, Schwarzpappel, Zitterpappel, Wacholder, Weide, Weißtanne
Erkältung und Grippe
- Fieber: Schwarzer Holunder, Linde, Schlehe, Weide
- Husten, Katarrhe der Atemwege: Bohnenkraut, Douglasie, Efeu, Edelkastanie, Eukalyptus, Fichte, Kiefer, Kirsche, Linde, Meerträubel, Quitte, Thymian, Zeder
- Halsschmerzen: Vgl. Mund/ Rachen
Frauenleiden
- Regelbeschwerden: Birne, Jasmin, Mönchspfeffer, Schneeball
Haut
- Akne: Walnuss, Zistrose, Zypresse
- Ausschlag/ Ekzem: Eiche, Haselnuss, Heidekraut, Mahonie, Ulme, Walnuss, Zistrose
- Frostbeulen: Eiche, Heidelbeere, Schwarzpappel
- Insektenstiche: Feldahorn, Sumpf-Porst
- Neurodermitis: Hamamelis, Schwarzpappel, Zistrose
- Schrunden: Eiche, Hamamelis, Lärche
- Schuppenflechte: Mahonie, Schwarzpappel
- Schwitzen, feuchte Hände/ Füße, Nachtschweiß: Eiche, Salbei, Walnuss, Zypresse
- Sonnenbrand: Hamamelis, Heidekraut, Sanddorn
- Verletzungen/ Entzündungen: Heidekraut, Heidelbeere, Schwarzpappel, Sumpf-Porst
- Warzen: Thuja
Herz/ Kreislauf/ Venen
- Durchblutungsstörungen/ kalte Füße: Ginkgo
- Erhöhter Blutdruck: Mistel, Rhododendron, Weinrebe, Weißdorn
- Hämorrhoiden: Eiche, Hamamelis, Heidelbeere, Schwarzpappel, Ulme
- Kreislaufstörungen: Besenginster, Lavendel, Rosmarin
- Niedriger Blutdruck: Besenginster
- Schwindelgefühl: Ginkgo, Mistel
- Venenprobleme, Krampfadern, schwere/ müde Beine: Hamamelis, Hasel, Schwarzer Holunder, Mäusedorn, Rosskastanie, Weinrebe
Immunsystem
- Steigerung der Abwehrkräfte: Kleines Basilikum, Sanddorn, Schwarzpappel, Zistrose
Krebs
- Mistel, Eibe
Magen/ Darm
- Appetitlosigkeit, Verdauungsprobleme: Schwarze Johannisbeere, Stachelbeere, Pfirsich, Rosmarin
- Blähungen: Bohnenkraut, Lavendel, Lorbeer, Rosmarin, Salbei
- Darmtätigkeit regulierend: Apfel, Feige, Pflaume, Rose
- Durchfall: Apfel, Brombeere, Eiche, Hamamelis, Heidekraut, Heidelbeere, Himbeere, Kirsche, Mispel, Speierling, Ulme, Weinrebe
- Übersäuerung: Robinie
- Verdauungsbeschwerden allgemein: Bohnenkraut, Lorbeer, Salbei, Wacholder
- Verstopfung: Faulbaum, Feige, Heidelbeere, Kirschpflaume, Kreuzdorn, Pflaume, Schlehe, Stachelbeere
Mund/ Rachen
- Mundgeruch: Eukalyptus, Wacholder
- Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut, des Zahnfleisches, Halsschmerzen, Heiserkeit: Bohnenkraut, Brombeere, Edelkastanie, Hamamelis, Heidelbeere, Himbeere, Salbei, Schwarzerle, Speierling, Quitte, Ulme
Nervensystem
- Erschöpfung: Lavendel
- Kopfschmerz: Essigbaum, Lavendel, Weide
- Nervenschmerzen: Essigbaum, Rhododendron
- Schlafstörungen, beruhigend: Heidekraut, Kirsche, Lavendel
Niere/ Blase
- Blasenentzündung, Harnwegsinfektion: Bärentraube, Birke, Heidekraut, Schwarze Johannisbeere, Kirsche, Preiselbeere, Rauschbeere, Wacholder
- Harntreibend, gegen Nieren- und Harngrieß: Birke, Eberesche, Färberginster, Schwarze Johannisbeere, Hauhechel, Pfirsich, Rose, Wacholder
Stoffwechsel
- Frühjahrskur/ Blutreinigung: Birke, Färberginster, Hauhechel. Stachelbeere
- Gicht: Berberitze, Esche, Färberginster, Heidekraut, Schwarze Johannisbeere, Rose, Rosmarin
- Säure-Basen-Gleichgewicht: Apfel
Vorsichtsmaßnahmen bei der Therapie mit pflanzlichen Mitteln
Wer sich selbst mit Pflanzen therapiert, sollte stets die Grenzen einer Selbstbehandlung beachten. Anhaltende, chronische und massive Beschwerden sollten von einem Fachmann abgeklärt werden. Wichtig ist auch die Beachtung von Nebenwirkungen bzw. Kontraindikationen: Ginkgo beispielsweise wirkt blutverdünnend und verstärkt die Wirkung solcher Medikamente; gerbstoffhaltige Pflanzen können die Aufnahme verschiedener Stoffe im Darmbereich verzögern.