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Lavendelöl hat große Heilkraft

Lavendelöl kann bei Hautproblemen, Wunden und Sonnenbrand helfen. Es kann bei Erkältungen helfen, schlaffördernd wirken und die Psyche beruhigen.

Lavendel gehört zur Pflanzenfamilie der Lippenblütler. Die Pflanze wächst vor allem im Mittelmeerraum, gedeiht aber auch in unseren Breiten. Der immergrüne Strauch kann bis zu 30 Zentimeter hoch werden. Am Ende eines langen dünnen Stengels sitzen rosettenartig kleine violettblaue Blüten, die für die Ölgewinnung in der Mittagshitze geerntet werden. Durch Wasserdampfdestillation wird dann das dünnflüssige, klare ätherische Öl herausgelöst. Dabei ist die Ausbeute sehr gering. Sie liegt bei etwa einem Prozent.

Formen des Lavendels

Es gibt verschiedene Arten Lavendel, deren ätherische Öle unterschiedliche Wirkungen haben. Die gebräuchlichste Form ist der Lavendel fein (Lavandula offincinalis). Er wird traditionell vor allem in den Höhenlagen der Provence angebaut. Das ätherische Öl des Lavandins riecht leichter und blumiger als feines Lavendelöl. Es ist auch preisgünstiger zu produzieren. Weniger hochwertige Lavendelöle werden häufig mit Lavandin gestreckt. Der Speiklavendel (Lavandula spica) hat einen ganz eigenen, intensiven Geruch, der ganz anders ist als der des feinen Lavendels. Sein ätherisches Öl hat auch eine ganz andere Wirkstoffzusammensetzung. Besonders bei Atemwegserkrankungen ist der Speiklavendel sehr wirkungsvoll.

Wie wirkt feines Lavendelöl?

Um Lavendelöl wirkt beruhigend, schmerzlindernd, abschwellend, entzündungshemmend und zellregenerierend. Wer das Öl zum ersten Mal verwendet, sollte einen Tropfen davon auf die Innenseite eines Unterarmes geben, um zu prüfen, ob eine allergische Reaktion entsteht.

Das ätherische Öl des Lavendels kann bei Verdauungsproblemen, Darmparasiten oder Atemwegserkrankungen innerlich angewendet werden. Dies muß aber unter fachkundiger Anleitung eines Arztes oder Heilpraktikers geschehen, da das Öl dabei leicht überdosiert werden und es zu Unverträglichkeiten oder Vergiftungen kommen kann.

Äußerlich angewendet als Massageöl, Creme oder Badezusatz kann Lavendelöl zur Pflege gereizter oder entzündeter Haut genutzt werden. Es eignet sich zur Behandlung von Akne, kleinen Verbrennungen und Wunden oder Hautausschlägen. Auch bei Insektenstichen oder Sonnenbrand kann das Öl Linderung bringen. Einreibungen mit feinem Lavendelöl können verspannte Muskeln lockern und auch Rheumaschmerzen bessern. Ein Lavendelbad kann die Bauchkrämpfe bei Menstruationsbeschwerden lösen.

In der Duftlampe kann feines Lavendelöl bei einer Erkältung helfen. Es soll sogar Insekten auf Abstand halten können. Außerdem wirkt ein Raumduft mit Lavendel entspannend und beruhigend, kann seelische Erregungszustände wieder ausgleichen. Auch bei Schlafstörungen kann der Duft helfen, zur Ruhe zu kommen.

Wie kann man Lavendelöl dosieren und anwenden?

Für die medizinische Anwendung sollte nur 100 % naturreines ätherisches Öl aus kontrolliert biologischem Anbau benutzt werden. Das Lavendelöl ist hochkonzentriert und sollte hauptsächlich in verdünnter Form verwendet werden. Pur kann man einen Tropfen davon auf eine Wunde oder verbrannte Hautstelle geben. Für ein Hautpflege- oder Massageöl kann man zwei bis drei Tropfen Lavendelöl auf zehn Milliliter Olivenöl verdünnen. In die Duftlampe kommen bis zu fünf Tropfen Lavendelöl auf das Wasser. Um das Öl als Badezusatz zu verwenden, muß es erst in etwas Sahne oder Neutralseife emulgiert werden, damit es sich mit dem Badewasser vermischen kann. Für ein Vollbad sind sieben bis zehn Tropfen geeignet.

Bitte beachten Sie, daß dieser Artikel nicht den Besuch bei einem Arzt oder Heilpraktiker ersetzen kann.