Heilerde, ein poröses Tonmineral aus eiszeitlichen Lößablagerungen, das zahlreiche Mineralstoffe wie Silizium, Kalzium, Eisen und andere enthält, ist ein altbewährtes Hausmittel gegen zahlreiche Magen- und Darmprobleme. Schon „Lehm-Pastor“ Felke war berühmt für seine Lehmpackungen Ende des 19. Jahrhunderts, ebenso wie Sebastian Kneipp. Da das feine Heilerde-Pulver eine große „innere“ Oberfläche besitzt, ist es ähnlich wie Kohletabletten in der Lage Flüssigkeiten, Giftstoffe und Fette aufzunehmen. Innerlich lässt sich daher die Heilerde bei Sodbrennen, Durchfall und leichteren Lebensmittelvergiftungen einsetzen.
Heilerde bei Sodbrennen
Gibt es im Magen zu viel Säure, dann empfinden wir das als Sodbrennen. Meistens entsteht die überschüssige Magensäure durch starke Reizstoffe, wie Kaffee, Alkohol oder ähnliches oder aber durch eine sehr fette oder eiweißreiche Mahlzeit. Dann kann man durch ein Glas Wasser, in das man zwei Teelöffel Heilerde auflöst, Abhilfe schaffen. Diese bindet und neutralisiert die Magensäure. Sollte das Sodbrennen ein Dauerzustand sein, können andere Ursachen vorliegen und in diesem Fall sollte unbedingt ein Arzt zu Rate gezogen werden.
Heilerde bei Durchfall und Lebensmittelvergiftung
Ist unser Darm durch bestimmte Nahrungsmittel überreizt, oder diese enthalten Schimmelpilze oder Bakterien, kommt es oft zu Durchfall. Als erste Hilfe kann man dies mit Heilerde sehr gut bekämpfen. Die durch Bakterien erzeugten Giftstoffe werden von der Erde aufgenommen und mit nach außen transportiert. Selbst bei Vergiftungen kann Heilerde zur ersten Hilfe dienen und so wenigstens einen Teil der Giftstoffe entfernen, bevor sie größeren Schaden anrichten. Auch bei einer bakteriellen Lebensmittelvergiftung (Beispiel Salmonellen, EHEC) kann das Pulver angewendet werden. Aber auch in diesem Fall nur als erste Hilfe, nicht als Heilmittel! Hier gilt ebenfalls, bei anhaltenden Beschwerden unbedingt den Arzt aufsuchen.
Wie wendet man Heilerde innerlich an und wann nicht?
Heilerde wird für die innerliche Anwendung in ein Glas Wasser eingerührt (ein bis zwei Teelöffel). Man sollte darauf achten, dass es sehr feine Erde ist, speziell für die innere Anwendung gedacht. Die Flüssigkeit wird getrunken und eventuell mit noch etwas Wasser nach gespült. Es gibt auch Heilerde in Kapselform im Handel, für diejenigen, denen der etwas erdige Geschmack im Mund so gar nicht zusagt. Nicht angewendet werden sollte Heilerde bei Darmverschluss und bei chronischen oder akuten Darmentzündungen. Man sollte auch beachten, dass die gute Aufnahmefähigkeit der Heilerde auch für Medikamente gilt. Daher sollte man die Heilerde immer in einem Abstand von zwei Stunden nach der Einnahme der Medizin anwenden. Weiterhin ist die Heilerde auch ein gutes äußerliches Heilmittel für Schwellungen, Gelenkbeschwerden, Hautprobleme und -erkrankungen.