Mangelernährung durch bedarfsgerechte Ernährung verhindern. Im Alter verändert sich der Körper und die Nährstoffausnutzung. Um eine Mangelernährung zu verhindern sollte man daher bei der Ernährung von Senioren einiges beachten. Wie verändert sich die ernährung im alter?
Auf Grund vieler Besonderheiten und Veränderungen im Nährstoffbedarf ist es notwendig mit zunehmendem Alter die Ernährung umzustellen. Sie sollte genau wie beim gesunden Erwachsenen vielseitig, abwechslungsreich und schmackhaft sein. Jedoch sollte man auf die Bedürfnisse älterer Menschen eingehen, um eine mögliche Malnutrition (Mangelernährung) zu vermeiden.
Der Körper verändert sich
Durch Zahnverlust, schlecht sitzende Prothesen oder Entzündungen im Mund kann es zu Schwierigkeiten beim Kauen kommen. Nahrungsbestandteile werden nicht mehr richtig zerkleinert, es kommt zu Verdauungsproblemen und damit zu einer schlechteren Ausnutzung der Nährstoffe. Empfehlenswert ist es daher, harte, feste Speisen wie: Vollkornbrot mit ganzen Körnern, feste Fleischsorten, Obst und Gemüse mit Schale, Blattsalate, Nüsse oder Müsli zu meiden. Stattdessen sollte man lieber auf Vollkornbrote aus fein vermahlendem Getreide, geschältes, reifes Obst oder Salate aus gegartem Gemüse zurückgreifen.
Auch der nachlassende Geschmackssinn stellt für viele ältere Menschen ein Problem dar. Um möglichst viel Geschmack des Essens zu erhalten oder hineinzubringen, sollte man daher frische Lebensmittel, Kräuter und Gewürze verwenden. Auch zu heiße oder zu kalte Speisen verschlechtern das Geschmacksempfinden.
Ein weiterer Faktor ist die oftmals auftretende Appetitlosigkeit. Meist sind Einsamkeit, fehlende Motivation sich selbst etwas zu kochen und die Einnahme Übelkeit erzeugender Medikamente die Ursache. Um hier Abhilfe zu schaffen, sollte in einer netten Atmosphäre und in Gesellschaft gegessen werden. Kleinere Portionen, die appetitlich angerichtet sind und optisch etwas hermachen, können auch wieder die Lust am Essen erwecken.
Schluckstörungen können auf Grund eines Schlaganfalls, verschiedener Erkrankungen, sowie Entzündungen im Mund auftreten. Um den Schluckprozess zu verbessern, ist es ratsam nicht im liegen, sondern aufrecht zu essen und zu trinken. Die Kost sollte weich und breiig sein, damit sie besser flutscht, kann etwas Sahne oder Butter dazugegeben werden. Zu flüssig sollte die Nahrung auch nicht sein, sonst kann es schnell dazu kommen, dass man sich verschluckt. Auch Getränke sollten mit Hilfe von speziellen Produkten zum Andicken angerührt werden.
Verdauung
Die Verdauung ist eingeschränkt, da weniger Magensäure, Verdauungsenzyme und Gallensäuren produziert werden. Die Folgen sind dann Unverträglichkeiten nach der Nahrungsaufnahme, Völlegefühl, Sodbrennen und Aufstoßen. Bei Auftreten solcher Symptome sollte man eine leichte Vollkost in Erwägung ziehen. Dabei werden die Lebensmittel weggelassen, die zu Unverträglichkeiten führen.
Auch eine verminderte Resorption, bei der Nährstoffe nur noch eingeschränkt ausgenutzt werden, kann auftreten. Um einen Mangel an essentiellen Stoffen zu verhindern, sollten Lebensmittel mit hoher Nährstoffdichte bevorzugt werden. Dazu gehören u.a. Obst, Gemüse, feine Vollkornprodukte und Kartoffeln.
Durch Flüssigkeits-, Ballaststoff- und Bewegungsmangel kommt es vermehrt zu Verstopfung. Daher sollte auf eine ausreichende Trinkmenge, sowie auf eine ausreichende Ballaststoffzufuhr geachtet werden.
Geringerer Energiebedarf
Auf Grund einer veränderten Körperzusammensetzung, mit weniger Muskelmasse und mehr Fettgewebe, kommt es zu einer schlechteren Verwertung der zugeführten Energie. Muskelmasse verbrennt diese, Fettgewebe dagegen nicht. Dazu kommt, dass der Stoffwechsel langsamer abläuft, die Hormone sich umstellen und die Körpertemperatur niedriger wird. So benötigt der Körper weniger Energie und speichert ein Zuviel davon in Form von Fettpölsterchen. Übergewicht ist die Folge. Auch eine geringere körperliche Leistung ist ausschlaggebend. Es wird nicht mehr gearbeitet, die Mobilität lässt nach, bis hin zur Bettlägerigkeit, wird so weniger Energie verbraucht.
Durst?
Gerade das fehlende Durstgefühl im Alter stellt große Schwierigkeiten dar. Das Trinken wird vergessen, man möchte häufige Toilettengänge vermeiden oder ist auf fremde Hilfe angewiesen. Leichte Anzeichen, wie Kopfschmerzen, Schwindel, Schwäche, Leistungsabfall oder eine trockene Zunge können ein Warnhinweis dafür sein, zu wenig getrunken zu haben. Werden diese Übersehen kann es sogar zu Verwirrtheit, Desorientierung, bis hin zu Kreislaufversagen kommen. Deshalb ist eine regelmäßige Flüssigkeitsaufnahme von besonderer Bedeutung. Abneigungen und Vorlieben sollten dabei berücksichtigt werden. Auch das Lieblingsglas/becher kann mehr Spaß am Trinken bewirken. Wird Hilfe beim Trinken benötigt, sollte diese erfolgen und das Getränk in einem geeigneten Gefäß z.B.: Schnabelbecher gereicht werden.