Energie sparen – Luxus genießen – Welches Energiesparhaus passt zu mir?

Dreiliterhaus, Passivhaus oder High-tech? Die hohen Preise für Öl und Gas lassen Häuselbauer umdenken. Energiesparend Bauen wird zum Volkssport.

„Niedrig-Energie-Häuser sind hässliche Schuhschachteln“ – dieses Vorurteil gehört der Vergangenheit an. Architekten und Bauherren haben sich mittlerweile einiges einfallen lassen, um eine Synthese von architektonischen Stilansprüchen, Bequemlichkeit und Funktionalität zu erreichen. Frei nach Lao Tse: „Das Sichtbare, das Seiende, gibt dem Werk die Form. Das Unsichtbare, das Nichts gibt ihm Sinn und Wesen.“

High-Tech-Haus

Das neue High-Tech-Haus versteckt modernste Technik in Wänden, Böden, Dach und natürlich auch im Keller, denn es soll ja nicht dem Cockpit eines Flugzeuges ähneln, sondern Behaglichkeit und Lifestyle vermitteln. Die eingebaute Technik ist aber keine Spielerei, sondern gewährleistet, dass ein Minimum an Fremdenergie aufgewendet werden muss, um Komfort zu bieten: Eine geschickte Kombination aus verschiedenen Funktionen ermöglicht das. So wird ein Synergiedach mit Solarkollektoren versehen, um über Sonnenenergie den Warmwasserbedarf für die Bäder und eine Fußbodenheizung zu decken. Spezielle Glaslamellen im Dach regeln den Sonnen- und Lichteinfall ins Haus. Mittels Erdwärmetauscher und Kreuzwärmetauscher wird Energie aus dem eigenen Grundstück gewonnen. Für ganz kalte Tage im Jahr wird die im Keller installierte Pelletheizung in Gang gesetzt.

Passivhaus

Wohnen ohne konventionelle Heizung mutet in unseren Breiten paradiesisch an. Ein Passivhaus braucht lediglich ein Zehntel der Heizenergie eines konventionell gebauten Hauses. Um das zu erreichen, müssen folgende Prinzipien eingehalten werden: passive Sonnenenergienutzung, dicke Dämmschicht, kompakte Bauweise und Vermeiden von Kältebrücken. Mit einer guten Lüftungsanlage wird sogar die erwärmte Abluft in den Energiekreislauf eingebaut und unterstützt die Warmwasseraufbereitung über eine eigene kleine Wärmepumpe. Selbst die erwärmte Abluft von Kühlschrank, Herd oder auch von den Bewohner werden als Wärmequellen genutzt. Die Fenster erhalten eine dreifache Wärmeschutzverglasung. Wichtig dabei ist die äußerst sorgfältige Arbeit der Handwerker. Am besten vereinbart man gleich per Vertrag einen abschließenden Blower-Door und Infrarot-Test, um sicher zu gehen, dass es keine Kältebrücken gibt.

Dreiliterhaus

In den letzten Jahren haben die Anbieter von Fertigteilhäusern die Haustechnik enorm vorangetrieben. So entstand das Dreiliterhaus, das durch ausgeklügelte Wahl der Baumaterialien, Wärmedämmung und einem Verbund von Haustechnik, Solarenergienutzung und Ausrichtung des Hauses nur drei Liter Heizöl oder Erdgas pro Quadratmeter brauchen soll. Das Niedrigenergiehaus dagegen braucht 7 Liter Brennstoff pro Quadratmeter.

Kartenhaus

Findige amerikanische Ingenieure haben nach einem alten Patent Zement, Altpapier und Sand so gemischt, dass sie ein gießbares Material erhielten. In Blöcke gegossen, ergibt es einen optimalen ökologischen Baustoff. Die Ziegel aus Pappmache sind zwar billig, leicht, gut zu verarbeiten und sie isolieren auch gut – aber sie vertragen keine Feuchtigkeit. Doch wer weiß, vielleicht werden Ferienhäuser in trockenen Regionen bald aus diesem Material gebaut.

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